Tempel und Snacks

Der Name ist Programm: Tainan, die alte Hauptstadt Taiwans, ist vor allem für die zahlreichen historischen Bauten bekannt, aber auch für das köstliche Essen. Viele Nachtmarkt-Spezialitäten haben ihren Ursprung in dieser wunderschönen Stadt.

Wir kamen nach dem Mittag mit dem Zug am Hauptbahnhof an. Sofort sprayten wir uns mit Moskitospray ein, da in Tainan momentan gerade eine Denguefieber-Epidemie herrscht, welches von Stechmücken übertragen wird.
Mit einem Taxi fuhren wir in unser Hotel. Das Interieur erinnerte ein wenig an 1950, das Personal war aber nett und der Preis in Ordnung. Ausserdem lag es direkt beim Chihkan Turm (赤崁樓), welchen wir am selben Abend besichtigen gingen. Früher war dort das Niederländische Fort „Provintia“.
image-2015-09-15image-2015-09-15(1)Beim Chihkan-Turm

Am nächsten Tag schliefen wir lange aus. Danach gingen wir etwas essen, und trafen danach eine ehemalige Lehrerin von Vivi.
Später gingen wir zum Konfuziustempel, wo wir einige Zeit verweilten. Danach gingen wir weiter, und assen am Strassenrand bei einem fast tauben Herr köstliche Dumplings.
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Konfuziustempel und die Pagode des Gottes für gute Noten

Später erholten wir uns im Hotel von der ganzen Lauferei. Nach einem Power-Nap gingen wir noch einmal aus dem Haus, um ein Nachtessen zu finden. Seltsamerweise schliessen die Restaurants und Garküchen relativ früh, etwa zwischen sieben und acht Uhr, weshalb wir uns mit einfachen Nudeln zufrieden geben mussten.

Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Bus nach Taichung – Ein Zwischenstopp, über den ihr im nächsten Post mehr erfahren werdet…
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Ausflug auf den Mond

Am ersten Abend in Kaohsiung besuchten wir eine Schule, wo ein ehemaliger Lehrer von Vivi arbeitet. In der Pause fragt er mich, ob ich den Schülerinnen und Schülern einen Input zur Flüchtlingskrise geben würde. Ich bejahte, so dass ich 10 Minuten später vor der Klasse stand, eine Karte an die Tafel zeichnete und die Situation erklärte. Die Medien hier in Taiwan berichten nichts darüber, deshalb hörten mir die Lernenden aufmerksam zu. Am Schluss gab es noch die obligate Fragerunde zu meiner Reise, den Tattoos und natürlich dem Bart, welcher hier in Asien wirklich aufsehen erregt. Die meisten der Kids schätzen mich auf Anfang 30…Na gut..!

Danach gab es noch ein Nachtessen, bevor wir mit dem Taxi zurück in das Hotel gingen.
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Der Lehrer in Asien 😉

Am zweiten Tag gingen wir nach Qijin, einer Insel vor dem Hafen Kaohsiungs. Dort gibt es vom besten Seafood überhaupt. Zuerst schlenderten wir zum Strand, tranken Zuckerrohr-Saft und knabberten einen Oktopus, bevor wir Vivis Kollege trafen, mit welchem wir zuerst ein köstliches Mahl essen gingen, bevor wir noch zum alten Fort raufliefen, um die Lichter der Stadt zu bestaunen. Danach gingen wir zu ihrem Kollegen, um dessen Roller auszuleihen.
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IMG_4242Qijin bei Nacht

Am nächsten Tag schwangen wir uns auf den Roller und brausten zuerst zum Lotus-See, wo wir den Konfuziustempel besuchten. Danach trafen wir eine Kollegin zum Mittagessen.
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Danach fuhren wir fast 2 Stunden lang in Richtung Norden, um eine Landschaft anzusehen, die auch Vivi nur aus den Katalogen kennt: Sie nennt sich „Moon World“.
Vivi ist gefahren, und ich sass hinten auf dem Roller, um mit Google Maps Anweisungen zu geben: Zwar landeten wir einmal auf einem Feldweg im Nirgendwo, kamen aber nach einer langen Fahrt dort an.
Wir gingen dann in glühender Nachmittagshitze über den Rundweg, stiegen auf die Aussichtsplattform rauf, sahen dort aufgrund des Smogs der nahe gelegenen Fabriken jedoch nichts, und schwangen uns nach dieser Wanderung wieder auf den Roller, um die lange Rückfahrt in Angriff zu nehmen.
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Wieder in Kaohsiung angekommen, gingen wir in ein Hot Pot Restaurant, um dort die gelungene Mission zu feiern.
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Taidong…Nur eine Stadt!

Nach drei Nächten Hualien war weiter südlich Taidong unser nächstes Ziel. Die Leute fragten uns: „Was wollt ihr denn dort?“ Wir wussten es eigentlich selber nicht so genau, aber wir dachten, dass wir dort schon etwas Interessantes finden würden.

Wir haben uns in ein schönes Hotel einquartiert, und sogar noch ein Upgrade mit einem riesigen Zimmer, gratis Fahrrädern und Balkon bekommen.
Danach sind wir ein bisschen durch die Stadt flaniert, und haben nach einer Nudelsuppe unsere Wäsche in die Wäscherei gebracht. In zwei Stunden war diese auch schon gewaschen, getrocket und gefaltet – In der Zwischenzeit hatten wir uns mit Hot Pot den Bauch (zu) voll geschlagen.

Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus aus der Stadt raus gefahren, zu einem Bächlein, welches den Berg hinauf fliesst – So scheint es natürlich, denn es ist selbstverständlich nur eine optische Täuschung.
Nach einer kurzen Busfahrt befanden wir uns dann in einer schönen Bucht mit speziellen Felsformationen. Leider kam dann auch schon bald mal die Flut, weshalb wir den nächsten Bus wieder zurück in die Stadt nahmen. Dann gingen wir noch etwas essen, bevor wir müde ins Bett fielen.
image-2015-09-11(2)image-2015-09-11Am pazifischen Ozean

Ja, und das wars auch schon mit diesem Taidong – Wie schon gesagt…Halt nur eine Stadt! Natürlich gibt es auch hier viel zu entdecken, jedoch fehlt es der Stadt an „Touristenmagneten“. Was ich noch empfehlen kann, und wofür Taidong in Taiwan relativ bekannt ist, sind 釋迦 – auf Deutsch glaube ich „Zimtäpfel“ – eine wunderbare, zuckersüsse und cremige Frucht!

Am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Kaohsiung an der Westküste – Uns bereits bekanntem Terrain.
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Über das Wochenende in Hualien

Nach einer 3 stündigen Zugfahrt erreichten wir Hualien (花蓮) an der taiwanesischen Ostküste. Auch hier war es sehr heiss!

Vivis Freundin „Judy“, die im richtigien Leben eigentlich Ying Zhen heisst, wartete auch schon am Bahnhof. Da gerade Wochenende war, hatte sie Zeit, uns das Städchen zu zeigen.
Nachdem sie uns in unser Hotel gefahren hat, gingen wir zu Fuss durch das Städchen, um uns etwas Essbares zu besorgen. Ich liebe die taiwanesische Küche! Unterwegs musste ich mir noch 2 neue Paare kurze Hosen kaufen, da meine schon total durchgeschwitzt waren. Dann gab es wieder einmal eine reichliche Auswahl an Dumplings, frittierten Süsskartoffeln, Gua Bao (taiwanesischer „Burger“), Eiscreme, Sarg-Brot (ein dickes, frittiertes Toastbrot gefüllt mit diversen Zutaten) und so weiter… Vollgestopft kehrten wir ins Hotel zurück.

Am nächsten Tag wurden wir um acht Uhr abgeholt, um in die berühmte Taroko-Schlucht zu gehen. Zuerst gab es Frühstück: Soyamilch, frittiertes Brot und diverse Dumplings. Dann fuhren wir etwa eine Stunde in die Berge. Zu Fuss ging es ewig durch einen Autotunnel, bevor wir etwa eine weitere Stunde durch das wunderschöne Tal wanderten. Es erinnerte mich ans Verzascatal im Tessin.
Danach gingen wir in eine Trockenfisch-Fabrik, bevor wir in den Hafen gingen, um Mondfisch zu essen – Eine Spezialität, die es so nur in Taiwan gibt. Konsistenz: Gummi! Trotzdem lecker 😉  Danach noch ein Hühnerschnitzel, bevor wir ins Bett gingen. Ich habe keine Ahnung, wie Judy so viel essen kann, und so gertenschlank sein kann!!
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Eingang zum Taroko Nationalpark
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Taroko Schlucht
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Der Fischerhafen

Am nächsten Tag wurden wir von Judys Mutter und deren Mann abgeholt. Zuerst fuhren wir in die Taiwan-Bier-Brauerei. Ein Pitcher Bier um 9 Uhr morgens auf den nüchteren Magen – Wieso nicht? Danach mit Goldflocken-Whiskey runterspülen, auch OK!
Danach stiegen wir wieder ins Auto, um etwa 3 Stunden an einen Ort zu fahren, der sich 小瑞士 nennt: Kleine Schweiz! Die Taiwaner waren natürlich sehr stolz, mir diesen Ort zu zeigen, um meine Meinung dazu zu hören. Und man staunt: Tatsächlich erinnern die Hügel inmitten der Berge an die Schweiz. Die Hügel sind voller gelbroter Taglilien. Wunderschön. Überraschend ist auch, dass wir die Blumen frittiert essen – Und es recht gut schmeckt.
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Die Blumenwiese in der „kleinen Schweiz“

Auf der Rückweg hielten wir in einem kleinen Fischerdorf, wo uns die Frau eines Fischers den täglichen Fang zubereitete.
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Back in Taiwan

Um 5.15h läutete mich der Wecker in das Abenteuer: Rucksack schnappen, Eltern verabschieden und in den Zug nach Zürich. Der erste Flug führte mich nach Paris. Dort musste ich fast 6 Stunden warten, um den zweiten Flug nach Hanoi anzutreten. Leider habe ich für alle Flüge einen Fensterplatz zugeweisen bekommen – Ich mag Gangplätze lieber, da ich so während des Fluges ungehindert aufstehen kann.

Jedenfalls war ich die nächsten 11.5h in einer Boeing 777 mit eher mässiger Vepflegung und Unterhaltung eingepfercht, landete aber sicher in Hanoi. Dort wurde ich von einem Mann mit einem Schild empfangen, da ich durch die Verspätung von Flug 2 meinen Anschluss nach Taipei verpasst hatte. Vietnam Airlines hat mir ein Hotel in der Stadt gebucht, so dass ich die gut 7 Stunden dort warten konnte: Da ich aber kein Visum hatte, gestaltete sich die Einreise nach Vietnam relativ kompliziert. Ich musste meinen Pass abgeben, welchen ich dann mit meinem Boarding-Pass wieder abholen durfte.
Als ich nach einer erholenden Dusche, der geplünderten Minibar (ha!) und einer vietnamesischen Nudelsuppe wieder am Flughafen ankam – Hanoi hat übrigens ein brandneues Terminal, viel schöner als beim letzten Mal – musste ich dem Immigrationsbeamten klar machen, dass mein Pass irgendwo am Flughafen ist, ich aber nicht genau weiss, an wen ich mich wenden soll. Ich sah mich schon in einer Deportationszelle, als dann der Pass schlussendlich noch auftauchte!
Nach diesem letzten Flug erreichte ich nach über 36 Stunden mein erstes Ziel: Taiwan. Meine Kollegin Vivi wartete auch schon mit einem Schild am Flughafen.
In der Stadt angekommen fiel ich auch schon todmüde ins Bett.
Am nächsten Tag gingen wir nach Shenkeng, was bekannt für den Stink-Tofu ist. Es ist wirklich besser als es tönt (und riecht..!). Shenkeng hat eine hübsche Strasse (Old Street), wo zahlreiche Essbuden auf einem warten. Wir schlendern umher und essen Stink-Tofu mit Reis und ein Nudelgericht. Aaah…Das taiwanesische Essen <3
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Shenkeng Old Street
image-2015-09-032Idyllische Lange von Shenkeng
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 Mittagessen
Nachher gehen wieder zurück ins Hotel und erholen uns ein Bisschen, da ich recht verpeilt vom Jetlag bin. Am Abend gehen Vivi, ihr Bruder und dessen Freundin, Vivis beste Freundin Jenny und ich mein Leibgericht essen… 小籠包!
Heute gingen wir nach Shifen, welches wir nach etwa 1.5h Busfahrt erreichten. Zuerst kauften wir Nudeln und Reis an Fleischsauce und liefen dann in brütender Hitze zum Wasserfall! Nach dem kurzen Marsch vom Wasserfall zurück zum Bus bin ich richtig fertig von den 1000% Luftfeuchtigkeit, und muss mich zuerst mal erholen, bevor wir wieder in den Bus zurück steigen.
image-2015-09-033Wasserfall von oben
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DSC02143.JPGWasserfall bei Shifen