Nach sieben Monaten war es so weit…

Nach Monywa fuhr ich mit einem spottbilligen Bus nach Mandalay, wo ich einen kurzen Zwischenstopp einlegte. Am nächsten Tag um 3 Uhr morgens machte ich mich bereit, um an den Bahnhof zu gehen. Unterwegs wurde ich von einem Rudel wilder Hunde verfolgt, welche ich nur mit Hilfe von ein paar Steinen und einem Obdachlosen los geworden bin. Um 4 Uhr fuhr dann der Zug los, welcher mich nach Pyin Oo Lwin brachte.
image-2016-04-03Sonnenaufgang aus dem Zug fotografiertIMG_6892Am Bahnhof von Pyin Oo Lwin

In Pyin Oo Lwin habe ich mir am ersten Tag ein Fahrrad gemietet, mit welchem ich um den See gefahren bin und die kolonialen Gebäude betrachtet habe.
image-2016-04-03-254Koloniale GebäudeIMG_6926Clocktower bei Nacht

Am zweiten Tag habe ich mir einen Motorroller (ohne Rückspiegel) gemietet, mit welchem ich in Richtung Mandalay gekurvt bin. Zwischen den beiden Orten gab es nämlich einen schönen Wasserfall, welchen ich nach einer kleinen Wanderung erreichte.
image-2016-04-03-3Ländliche Gegend in Nordmyanmarimage-2016-04-03-6 image-2016-04-03-5Wasserfall

Mit einem Sammeltaxi ging es dann wieder zurück nach Mandalay. Am Abend habe ich Julian und Aoife wieder getroffen, mit welchen in Laos unterwegs war.
image-2016-04-03-1Festessen zum Abschluss von meiner Reise in Myanmar

Am nächsten Morgen nahm ich ein Taxi, welches mich in 1.5 Stunden an den Flughafen fuhr, welcher etwa 40km von dem Stadtzentrum entfernt lag.
Ein kurzer Flug brachte mich nach Bangkok. Von dort aus Flog ich nach Deutschland, und am Karfreitag kehrte ich nach 207 Tagen Reise wieder zurück in die Schweiz.
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Home Sweet Home!

Zuerst Thailand – Dann Myanmar!

Da ich nicht über den Grenzübergang bei Poipet (gleicht etwa der Hölle auf Erden) wollte, habe ich einen recht abenteuerlichen Umweg gemacht:

Es galt zuerst, eine Transportmöglichkeit nach O’Smach in Nord-Kambodscha zu finden. Dies gestaltete sich als äusserst schwierig! Ich habe bei mehreren Reiseagenturen gefragt: Es schien keinen Bus dort hin zu geben. Zumindest wusste niemand etwas davon, teilweise musste ich sogar die Landkarte zücken, um zu zeigen, wo ich genau hin wollte…
Schlussendlich hat mir eine nette Dame in einer Agentur helfen können: Sie kannte jemanden, der am nächsten Tag dort hin fahren wollte. Sie meinte, gegen ein kleines Entgeld könne ich bei ihm mitfahren. Ich solle am nächsten Tag zu einer Bushaltestelle, wo er mich abholen würde.

Dies tat ich auch. Geduldig wartete ich, und tatsächlich kam mit zwei Stunden Verspätung ein Lexus, hielt an, hupte und winkte mir zu. Kurz darauf sass ich mit drei Kambodschanern im Auto und hörte schreckliche Popmusik, zu welcher meine Mitfahrer noch schrecklicher mitsangen!
Zwei Stunden später kamen wir an der Grenze zu Thailand an. Diese überquerte ich zu Fuss: Kein Stress, keine „Gebühren“ und kaum Leute. Super!
Auf der anderen Seite wartete ein Minibus, mitten im Dschungel. Für 40 Baht brachte mich dieser in die Thailändische Stadt Surin. Für die nur etwa 100km brauchten wir aber etwa 4 Stunden, da er in jedem Kaff anhielt, um Leute auf- und abzuladen. Dafür hatte ich zur Belohnung in Surin eine super Unterkunft mit total netten Besitzern. Dort feierte ich auch „6 Monate unterwegs“:
image-2016-03-05Der Garten meines Hotels in Surin

Am nächsten Tag gammelte ich in der Reception rum: Ich schaute mir ein paar Fussballspiele an und ass 7/11-Toasties (welche bei Reisenden schon fast legendären Status geniessen)! Am Abend nahm ich den Nachtzug in der zweiten Klasse nach Bangkok: Alles in Allem eine recht komfortable Fahrt. Geschlafen habe ich trotzdem kaum…
In Bangkok habe ich noch meine letzte Tollwut-Spritze geholt, Blog geschrieben und mich ein wenig über Myanmar informiert. Am nächsten Morgen nahm ich dann ein Taxi zum Flughafen: Nach etwa 2 Stunden ruhigem Flug landete ich in Yangon!
Mit einem Taxi fuhr ich in das im Voraus gebuchte Guesthouse. Die Hitze war fast unerträglich. Ich nahm eine Dusche und genoss die Klimaanlage. Gegen Abend wurde es dann etwas kühler, und ich erkundete die Umgebung.
image-2016-03-05(6)So sehen 300’000 Kyat in 5000ern aus

Am nächsten Tag nahm ich den Zug, welcher durch die Agglomeration Yangons fährt. Dort traf ich einen jungen Mönch, mit dem ich mich die ganze Fahrt unterhielt.
Später ging ich zur Sule-Pagode, welche mitten auf einem riesigen Kreisverkehr steht. Danach hatte ich noch ein super Indisches Essen!
image-2016-03-05(2)Der verschlafene Bahnhof ‚Bawk Htaw‘

In Yangon habe ich ausserdem die Shwedagon Pagode besucht: Es ist das wichtigste religiöse Bauwerk in Myanmar. Das Gold der Stupa ist echt, und sie wurde mit tausenden Rubinen und Diamanten geschmückt. Auf der Spitze befindet sich ein 75 Karat Diamant!! Die ganze Anlage war sehr eindrücklich!
image-2016-03-05(5) Die vergoldete Stupaimage-2016-03-05(4)Die grosse Stupa wird von kleineren Stupas und Buddha-Statuen umrandet
IMG_6694 …das sieht aus der Nähe betrachtet so aus!IMG_6698Daneben gibt es noch haufenweise Tempel und Gebetshallenimage-2016-03-05(1)Von aussen…image-2016-03-05(3)…und von innen!

Myanmar, das goldene Land, hat mich schon in den ersten Tagen sehr beeindruckt und überrascht: Zum Beispiel habe ich nirgends sonst so viele tätowierte Leute gesehen wie dort!
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Sonnenuntergang bei der Shwedagon Pagode!

Ankommen in Laos

Ein alter Bus ohne Klimaanlage brachte mich in 2 Stunden in die Nähe der Laotischen Grenze. Von dort aus teilte ich mir mit zwei Polinnen ein Tuk-Tuk, welches uns zur Grenze fuhr. Dort war nichts los: Nur eine handvoll Reisende, ringsum kein anderes Gebäude in Sicht. Die Ausreise verlief problemlos, und ich tauschte meine restlichen Bhat in Laotische Kip, da es schon recht spät war und die Bank auf der anderen Seite schon geschlossen hatte. Danach ging es mit dem Shuttle-Bus über die Freundschaftsbrücke. Dort besorgte ich mir für 35 US$ ein Visum, obwohl ich eigentlich 15 Tage ohne Visum ins Land dürfte. Ich hatte das Gefühl, dass ich länger im Land bleiben wollte.

Nach etwa 15 Minuten klebte das Visum im Pass, und ich nahm ein Songthaew (eine Art Sammeltaxi) nach Huay Xai. Dort war gar nichts los, und dient fast allen Reisenden nur als Zwischenstopp. Am nächsten Tag nahm ich einen Bus nach Luang Namtha, einem verschlafenen Provinz-Kaff.
IMG_6129Luang Namtha: Ein verschlafenes Provinzkaffimage-2016-01-30Der Tha – Fluss

Am nächsten Morgen mietete ich mir ein kleines Honda Motorrad, und kurvte mit diesem in das noch verschlafenere Kaff Muang Sing, sehr nahe an der Chinesischen Grenze. Nach etwa zwei Stunden erreichte ich dieses. Die Fahrt war spektakulär, wenn auch sehr anspruchsvoll: Zwar hatte es fast keinen Verkehr, jedoch wechselte die Strassenqualität ohne Vorwarnung von sehr gut zu „nicht vorhanden“. Man muss den Kopf bei der Sache haben, um nicht mit voller Wucht durch ein Schlagloch zu fahren, oder ein Huhn zu überfahren. Ausserdem war es sehr staubig! Meine Hände und das Gesicht waren ganz orange!
Diese Motorradtour war einer meiner Lieblingstage auf dieser Reise!image-2016-01-30(2) Auf der Motorradtourimage-2016-01-30(1) (Trockene) Reisfelderimage-2016-01-30(3)Die Strasse führte mich entlang des Tha – Flusses nach Muang Sing

Am nächsten Morgen nahm ich einen Bus in Richtung Muang Xai, was wiederum nur als Durchgangsort diente. Nach nur einer Nacht brachte mich ein weiterer, sehr holpriger Bus nach Muang Khua. In ein paar Tagen bin ich von der Grenze Thailands bis fast nach Vietnam gekommen. Muang Khua war sehr schön, weshalb ich mit entschloss, zwei Tage dort zu verbringen.image-2016-01-30(4)In Muang Khua

Am nächsten Tag wechselte aber leider das Wetter, und eine sibirische Kaltfront zog über das Land…
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Ruhe vor dem Sturm

Weisse & Schwarze Tempel

Mit einem lokalen, sehr alten Bus fuhren wir von Nan durch sehr hügeliges Terrain nach Chiang Rai. Dies sollte die letzte Station mit Sebastian und Leire sein. Nachdem wir mit einiger Verspätung ankamen, und ich von meinen Reisekrankheits-Pillen immer noch ganz high war, checkten wir erschöpft in unser Hostel ein. Danach fanden wir erstmal etwas zu Essen, da wir auf der mehrstündigen Busfahrt nur Mentos und Chips gegessen hatten. Danach gingen wir auf die Blumenmesse, welche ich aufgrund eines Heuschnupfenanfalls eher weniger genoss.

Am nächsten Morgen holten wir uns einen Roller. Sebastian und ich haben ihn uns geteilt. Leire konnte bei unserem Zimmergenossen Jesse aufspringen. Zusammen fuhren wir zum weissen Tempel. Nach einiger Zeit kamen wir dort an, und wir bestaunten den skurrilen Tempel: Bei näherem Hingucken war die Thematik recht düster.
image-2016-01-23 Der weisse Tempelimage-2016-01-23(2) Skulptur auf der Brückeimage-2016-01-23(1)Höllendarstellung von der Brücke aus gesehen

Danach machten wir eine sehr lange Fahrt durch die Hügel Thailands, um zu einem Wasserfall zu gelangen. Diese Mission scheiterte aber, da es viel weiter war, als wir dachten, und der Nationalpark bereits geschlossen war, als wir dort ankamen. Schön war es trotzdem, und wir machten dennoch eine kleine Wanderung durch den Dschungel.
image-2016-01-23(6)Rollerfahrt durch den Dschungel

Am nächsten Morgen schwangen wir uns wieder auf unsere Roller, und fuhren zum schwarzen Haus. Wir fanden es zuerst nicht, und verpassten mehrere Male die Einfahrt, was in spektakulären U-Turns auf dem Highway resultierte: Verkehrsregeln in Thailand…
Das schwarze Haus, eine Art Kunstobjekt / Tempel war sehr eindrücklich, und auch dieses wie auch der weisse Tempel sehr „gothic“!
image-2016-01-23(3) Das schwarze Hausimage-2016-01-23(4)Mehr schwarze Häuser….

Im Kaffeehaus nebenan assen wir ein Stück Kuchen, was das Ende der Reise mit der Gruppe bedeutete, da wir am nächsten Tag alle in verschiedene Himmelsrichtungen weiterreisten.
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Holzschnitt beim schwarzen Haus

Was läuft in Nan?

Nachdem wir wieder 700 Kurven hinter uns liessen, schliefen wir eine Nacht in Chiang Mai. Am nächsten Morgen nahmen wir am frühen Morgen einen Bus, um nach Nan im Nordosten Thailands zu gelangen. Wir wussten nicht genau, was es dort zu sehen gab, jedoch wollten wir uns ein wenig vom Touristenpfad entfernen. Nach gut 5 Stunden im Bus war dieser dann auch kaputt, weshalb wir irgendwo in einem Busterminal gestrandet waren. Da niemand Englisch sprach, wussten wir nicht genau, was eigentlich los war und wie es weiter gehen würde.
IMG_6038So etwas in der Art sollte uns nach Nan bringen…

Nach einiger Zeit wurden wir in einen Minibus gelotst, welcher uns dann schlussendlich nach Nan brachte. Dort wollten wir in unser Dreibettzimmer einchecken, leider war aber niemand an der Reception. Nach gut zwei Stunden erreichten wir den Besitzer endlich telefonisch, und er sagte uns, wo der Schlüssel für das Zimmer zu finden war. Danach versuchten wir etwas zu Essen zu finden. Leider scheint in Nan fast alles nach 8 Uhr zu schliessen. Schlussendlich fanden wir doch noch eine Strassenküche: Diese bescherte mir aber die nächsten fünf Tage einen ordentlichen Dünnpfiff… Ein merklich schlechter Start für Nan!

Am nächsten Tag mieteten wir Fahrräder und fuhren zur Busstation, wo wir für den nächsten Tag Tickets nach Chiang Rai sichern wollten, da es nur einen Bus pro Tag gibt. Sie sagten, wir sollen morgen wiederkommen…Na gut! Auf dem Rückweg haben wir einige der Tempel abgeklappert.
IMG_6055Einer der vielen Tempel in Nan image-2016-01-17(2)image-2016-01-17(1)Von aussen…image-2016-01-17(3)…und von innen

Am Abend fanden wir noch einen Park, wo wir die Leute bei ihrem Fitness und Tai Chi beobachteten: Alle waren sehr freundlich, winkten uns zu und versuchten ein paar (meist unverständliche) Brocken Englisch zu sprechen. Viele hatten wohl noch nie einen Touristen zu Gesicht bekommen.
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Ein gemütlicher Abend im Park