Taidong…Nur eine Stadt!

Nach drei Nächten Hualien war weiter südlich Taidong unser nächstes Ziel. Die Leute fragten uns: „Was wollt ihr denn dort?“ Wir wussten es eigentlich selber nicht so genau, aber wir dachten, dass wir dort schon etwas Interessantes finden würden.

Wir haben uns in ein schönes Hotel einquartiert, und sogar noch ein Upgrade mit einem riesigen Zimmer, gratis Fahrrädern und Balkon bekommen.
Danach sind wir ein bisschen durch die Stadt flaniert, und haben nach einer Nudelsuppe unsere Wäsche in die Wäscherei gebracht. In zwei Stunden war diese auch schon gewaschen, getrocket und gefaltet – In der Zwischenzeit hatten wir uns mit Hot Pot den Bauch (zu) voll geschlagen.

Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus aus der Stadt raus gefahren, zu einem Bächlein, welches den Berg hinauf fliesst – So scheint es natürlich, denn es ist selbstverständlich nur eine optische Täuschung.
Nach einer kurzen Busfahrt befanden wir uns dann in einer schönen Bucht mit speziellen Felsformationen. Leider kam dann auch schon bald mal die Flut, weshalb wir den nächsten Bus wieder zurück in die Stadt nahmen. Dann gingen wir noch etwas essen, bevor wir müde ins Bett fielen.
image-2015-09-11(2)image-2015-09-11Am pazifischen Ozean

Ja, und das wars auch schon mit diesem Taidong – Wie schon gesagt…Halt nur eine Stadt! Natürlich gibt es auch hier viel zu entdecken, jedoch fehlt es der Stadt an „Touristenmagneten“. Was ich noch empfehlen kann, und wofür Taidong in Taiwan relativ bekannt ist, sind 釋迦 – auf Deutsch glaube ich „Zimtäpfel“ – eine wunderbare, zuckersüsse und cremige Frucht!

Am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Kaohsiung an der Westküste – Uns bereits bekanntem Terrain.
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Über das Wochenende in Hualien

Nach einer 3 stündigen Zugfahrt erreichten wir Hualien (花蓮) an der taiwanesischen Ostküste. Auch hier war es sehr heiss!

Vivis Freundin „Judy“, die im richtigien Leben eigentlich Ying Zhen heisst, wartete auch schon am Bahnhof. Da gerade Wochenende war, hatte sie Zeit, uns das Städchen zu zeigen.
Nachdem sie uns in unser Hotel gefahren hat, gingen wir zu Fuss durch das Städchen, um uns etwas Essbares zu besorgen. Ich liebe die taiwanesische Küche! Unterwegs musste ich mir noch 2 neue Paare kurze Hosen kaufen, da meine schon total durchgeschwitzt waren. Dann gab es wieder einmal eine reichliche Auswahl an Dumplings, frittierten Süsskartoffeln, Gua Bao (taiwanesischer „Burger“), Eiscreme, Sarg-Brot (ein dickes, frittiertes Toastbrot gefüllt mit diversen Zutaten) und so weiter… Vollgestopft kehrten wir ins Hotel zurück.

Am nächsten Tag wurden wir um acht Uhr abgeholt, um in die berühmte Taroko-Schlucht zu gehen. Zuerst gab es Frühstück: Soyamilch, frittiertes Brot und diverse Dumplings. Dann fuhren wir etwa eine Stunde in die Berge. Zu Fuss ging es ewig durch einen Autotunnel, bevor wir etwa eine weitere Stunde durch das wunderschöne Tal wanderten. Es erinnerte mich ans Verzascatal im Tessin.
Danach gingen wir in eine Trockenfisch-Fabrik, bevor wir in den Hafen gingen, um Mondfisch zu essen – Eine Spezialität, die es so nur in Taiwan gibt. Konsistenz: Gummi! Trotzdem lecker 😉  Danach noch ein Hühnerschnitzel, bevor wir ins Bett gingen. Ich habe keine Ahnung, wie Judy so viel essen kann, und so gertenschlank sein kann!!
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Eingang zum Taroko Nationalpark
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Taroko Schlucht
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Der Fischerhafen

Am nächsten Tag wurden wir von Judys Mutter und deren Mann abgeholt. Zuerst fuhren wir in die Taiwan-Bier-Brauerei. Ein Pitcher Bier um 9 Uhr morgens auf den nüchteren Magen – Wieso nicht? Danach mit Goldflocken-Whiskey runterspülen, auch OK!
Danach stiegen wir wieder ins Auto, um etwa 3 Stunden an einen Ort zu fahren, der sich 小瑞士 nennt: Kleine Schweiz! Die Taiwaner waren natürlich sehr stolz, mir diesen Ort zu zeigen, um meine Meinung dazu zu hören. Und man staunt: Tatsächlich erinnern die Hügel inmitten der Berge an die Schweiz. Die Hügel sind voller gelbroter Taglilien. Wunderschön. Überraschend ist auch, dass wir die Blumen frittiert essen – Und es recht gut schmeckt.
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Die Blumenwiese in der „kleinen Schweiz“

Auf der Rückweg hielten wir in einem kleinen Fischerdorf, wo uns die Frau eines Fischers den täglichen Fang zubereitete.
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Back in Taiwan

Um 5.15h läutete mich der Wecker in das Abenteuer: Rucksack schnappen, Eltern verabschieden und in den Zug nach Zürich. Der erste Flug führte mich nach Paris. Dort musste ich fast 6 Stunden warten, um den zweiten Flug nach Hanoi anzutreten. Leider habe ich für alle Flüge einen Fensterplatz zugeweisen bekommen – Ich mag Gangplätze lieber, da ich so während des Fluges ungehindert aufstehen kann.

Jedenfalls war ich die nächsten 11.5h in einer Boeing 777 mit eher mässiger Vepflegung und Unterhaltung eingepfercht, landete aber sicher in Hanoi. Dort wurde ich von einem Mann mit einem Schild empfangen, da ich durch die Verspätung von Flug 2 meinen Anschluss nach Taipei verpasst hatte. Vietnam Airlines hat mir ein Hotel in der Stadt gebucht, so dass ich die gut 7 Stunden dort warten konnte: Da ich aber kein Visum hatte, gestaltete sich die Einreise nach Vietnam relativ kompliziert. Ich musste meinen Pass abgeben, welchen ich dann mit meinem Boarding-Pass wieder abholen durfte.
Als ich nach einer erholenden Dusche, der geplünderten Minibar (ha!) und einer vietnamesischen Nudelsuppe wieder am Flughafen ankam – Hanoi hat übrigens ein brandneues Terminal, viel schöner als beim letzten Mal – musste ich dem Immigrationsbeamten klar machen, dass mein Pass irgendwo am Flughafen ist, ich aber nicht genau weiss, an wen ich mich wenden soll. Ich sah mich schon in einer Deportationszelle, als dann der Pass schlussendlich noch auftauchte!
Nach diesem letzten Flug erreichte ich nach über 36 Stunden mein erstes Ziel: Taiwan. Meine Kollegin Vivi wartete auch schon mit einem Schild am Flughafen.
In der Stadt angekommen fiel ich auch schon todmüde ins Bett.
Am nächsten Tag gingen wir nach Shenkeng, was bekannt für den Stink-Tofu ist. Es ist wirklich besser als es tönt (und riecht..!). Shenkeng hat eine hübsche Strasse (Old Street), wo zahlreiche Essbuden auf einem warten. Wir schlendern umher und essen Stink-Tofu mit Reis und ein Nudelgericht. Aaah…Das taiwanesische Essen <3
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Shenkeng Old Street
image-2015-09-032Idyllische Lange von Shenkeng
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 Mittagessen
Nachher gehen wieder zurück ins Hotel und erholen uns ein Bisschen, da ich recht verpeilt vom Jetlag bin. Am Abend gehen Vivi, ihr Bruder und dessen Freundin, Vivis beste Freundin Jenny und ich mein Leibgericht essen… 小籠包!
Heute gingen wir nach Shifen, welches wir nach etwa 1.5h Busfahrt erreichten. Zuerst kauften wir Nudeln und Reis an Fleischsauce und liefen dann in brütender Hitze zum Wasserfall! Nach dem kurzen Marsch vom Wasserfall zurück zum Bus bin ich richtig fertig von den 1000% Luftfeuchtigkeit, und muss mich zuerst mal erholen, bevor wir wieder in den Bus zurück steigen.
image-2015-09-033Wasserfall von oben
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DSC02143.JPGWasserfall bei Shifen

Kurztrip nach Istanbul

Spontan habe ich mich entschieden, für eine Woche nach Istanbul zu fliegen.

Ich habe mich für den etwas teureren Flug der Swiss entscheiden (158.-), da ich bei diesem einen Direktflug habe. So bin ich am Sonntag um 5 Uhr morgens auf den Zug, um nach Zürich an den Flughafen zu fahren. Dort hat alles geklappt, langsam ist man ja an das Prozedere gewöhnt.

In Istanbul angekommen, habe ich nach der etwas ruppigen Begrüssung seitens des Immigrationsangestellten aus dem Bankomat ein paar türkische Lyra gezogen. Leider kamen aber nur 100er Noten aus dem Automaten, die ich dann mühselig wechseln musste, da der Ticketautomat für die Metro nur 10er und 20er schluckt.
Schlussendlich war ich aber in der total überfüllten Metro, und musste dann noch in ein Tram umsteigen, um dann das im Voraus gebuchte Hostel zu finden. Dies hat relativ gut geklappt.
Mittlerweile war es auch schon fast Abend (Temperatur übrigens sehr angenehm, solange die Sonne da war), somit ging ich direkt in einen Kebab laden, um einen ordentlichen Kebab zu goutieren! Lecker, preislich aber eher oberes Segment, da ich voll im Touristen-Ghetto gelandet bin.

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Am Montag bin ich planlos ein wenig durch die Stadt gewandert, wo ich mehrere interessante und schöne Strässchen und Bauwerke entdeckt habe.
Am Abend dann, zurück im Hostel habe ich ein paar Leute kennengelernt, alle sehr nett! Am besten habe ich mich aber mit Hayley und Gaea, zwei Frauen aus den USA. Gaeas Vater ist Deutscher, deshalb spricht sie auch fliessend Deutsch.
Mit ihnen verabrede ich mich, um am nächsten Tag auf die asiatische Seite Istanbuls zu reisen, um dort einen Markt zu besuchen.
Gesagt, getan! Am nächsten Morgen nehmen wir die Fähre, welche uns in 15 Minuten nach Asien befördert. Spontan schliesst sich uns noch Martin aus Argentinien an.
Den Markt finden wir relativ schnell, wenn man bedenkt, dass wir keine Karte mitgenommen haben. Der Markt ist riesig und wir sind die einzigen nicht-Türken dort. Es ist aber viel angenehmer als auf der europäischen Seite, da man dort ständig von allen Leuten angequatscht wird. Dies ist auf diesem Markt nicht der Fall! Die Frauen kaufen sich schöne Kopftücher aus Seide, da wir am nächsten Tag Moscheen besuchen wollen. Die türkische Verkäuferin ist begeistert vom Kauf! “Very nice, very nice, thank you, thank you”.
Nachher suchen wir ein Restaurant und essen etwas. Martin verlässt uns, da es schon sein letzter Tag in der Türkei war. Wir erkunden weiter die asiatische Seite und sind voll von schönen Eindrücken.
Am Abend trinken wir noch ein paar türkische “Efes” Bierchen und spielen Schach & Backgammon. Im Hostel ist auch eine australische Familie, und die Kids haben Freude daran, mit uns Spiele zu spielen. Für ihr Alter (7 + 9) waren die Jungs ganz schön erwachsen.

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Am nächsten Tag nehmen wir uns vor, in der Altstadt alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Voller Energie, die Hauptsächlich vom vielen türkischen Kaffee stammt, machen wir uns auf den Weg. Der erste Halt ist die Hagia Sophia. Für viele Besucher das Highlight. Es ist sehr schön! Schade, dass die eine Hälfte des Innern restauriert wird, und somit ein riesiges und sehr hässliches Gerüst die Hälfte des Gebäudes füllt. Abgesehen von dem gefällt es uns sehr.
Zweiter Stop: Die blaue Moschee, oder “Sultan Ahmed”! Für mich das Highlight des Tages. Obwohl ich von Religion überhaupt nichts halte, imponiert mir das Gebäude sehr. Nicht nur wegen der bemerkenswerten Architektur, sondern auch, weil ich den Muslimen beim Beten zuschaue und es mich irgendwie mit innerer Ruhe erfüllt. Sehr schwierig zu beschreiben.
Es gefällt mir so gut, dass ich der Moschee eine freiwillige Spende gebe.
À propos Islam: Gebetet wird 5x am Tag, was jeweils vom Minarett angekündigt wird. Das erste Mal ist ungefähr um 5 Uhr 30 am Morgen…Und es ist so laut, dass man um diese Zeit aus dem Schlaf gerissen wird. Der Gesang des Muezzin ist aber beeindruckend gut!
Nächster Stop: Essen. Zwar haben meine neuen Kolleginnen von einem Restaurant gehört, welches als Geheimtipp unter den Einheimischen gehört. Dies finden wir mit einiger Mühe, aber es hat sich gelohnt! Keine Touristen, super Essen – Und der Wirt ist sehr stolz, dass wir bei ihm essen! Englisch spricht er nicht, aber er gibt alles, um dieses Mahl unvergesslich zu machen!
Nächster Stop: Der grosse Markt. Für mich eher eine Enttäuschung, da es hauptsächlich eine Touristenfalle ist. Die Farben und Gerüche sind jedoch trotzdem eindrücklich. Der Markt auf der asiatischen Seite war meilenweit besser.
Letzter Stop des Tages: Die Zisterne. Wir finden sie fast nicht, obwohl wir etwa 100x daran vorbei Laufen. Es gefällt uns allen gut!

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Am Abend gibts wieder Bier und Spiele im Hostel. Wir lernen ein paar “Neuankömmlinge” kennen, und nehmen sie auf eine kurzer Essens-Exkursion, wo wir unsere Geheimtipps präsentieren: Muschelsandwich, gefüllte Muscheln, “Pizza-Brot-Boot” und Baklava…

Am letzten Tag gehen Hayley, Gaea und ich noch ein letztes Mal zusammen frühstücken, türkischen Kaffee trinken und sind alle ziemlich traurig, dass ich abreisen muss! Die beiden sind mir sehr ans Herz gewachsen! Sehr liebeswürdige, interessante Persönlichkeiten! Wir werden in Kontakt bleiben, und werden uns bestimmt (bald) wieder sehen!
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So geht das Abenteuer Istanbul auch schon zu Ende: Mit knapp einer Stunde Verspätung komme ich heil wieder in Zürich an!
Istanbul ist eine sehr eindrückliche Stadt mit interessanter Geschichte, netten Leuten und wunderschönen Sehenswürdigkeiten. Auch das Essen ist phänomenal!

Georgien: Gori und Uplistsikhe

Am Morgen nahm ich die Metro zur Maschrutka, die mich nach Gori bringen sollte. Gori ist vor allem als Geburtsort von Joseph Vissarionovich Jughashvili (der Welt als Josef Stalin bekannt) berühmt.
In Gori angekommen sah ich mir das Stalin-Museum an. Ein seltsamer Ort: Von seinen Verbrechen ist nicht die Rede… Interessant war es allemals!
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Hinter dieser Türe wurde Stalin geboren.

Nachdem ich genug von der Verherrlichung des Massenmörders gesehen hatte, nahm ich ein Taxi nach Uplistsikhe: Eine Höhlenstadt in der Nähe von Gori.
Dies war ein weiteres Highlight auf meinem Trip durch den Kaukasus. Das Wetter war hingegen eher unangenehm: Regen, Wind und relativ kalt…
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Danach ging es wieder in Richtung Tiflis. Mittlerweile regnete es in Strömen, so dass die Strassen fast kleinen Flüssen gleichkamen.