Parks in Quanzhou

Nach diesen paar Tagen Erholung nahm ich einen Zug nach Quanzhou, etwa eine Stunde von Xiamen entfernt. Ich habe mir einen 1. Klasse Sitz gegönnt, so dass ich dies auch Mal gemacht hatte! Die 1. Klasse ist gut, aber nicht dermassen viel besser als die zweite!
In Quanzhou angekommen nahm ich einen Bus in die Innenstadt. Der Busfahrer rauchte ruhig vor sich hin, und die Leute starrten mich an, so wie ich es noch nie vorher erlebt hatte!

Am nächsten Tag machte ich mich auf, um wieder Mal einen Tempel anschauen zu gehen. Dies hat sich definitiv gelohnt: Ein gut erhaltener Tempel mit einer schönen Gartenanlage, der zur Abwechslung mal nicht überlaufen war!
image-2015-11-22(1) Eingangstor zum Tempelimage-2015-11-22(2)Die (spektakuläre) Pagodeimage-2015-11-22(3)Im Inneren des Tempels

Auf dem Rückweg lief ich durch die Strassen, und auch hier war ich erstaunt, wie diese Region Taiwan gleicht!
Übrigens: Noch nie etwas von Quanzhou gehört? Quanzhou hatte früher einen der wichtigsten Häfen der Welt, war eine unglaublich reiche Stadt, und Marco Polo ist von hier aus zurück gesegelt!  Die Stadt wurde früher Zaitun genannt, was ‚Satin‘ seinen Namen gab, da es von hier in den Westen gelangte.
Anyways: Am Abend ass ich eine riesige Portion Nudeln in einem der zahlreichen Restaurants.
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In den Strassen von Quanzhou

Am nächsten Tag wollte ich eine Wanderung machen, jedoch sah das Wetter relativ schlecht aus. Ich ging dann in die Stadt und lief zum Ost-See, welchen ich auf Google Maps gefunden hatte. Dieser entpuppte sich als riesiger Park. Das Wetter hatte mittlerweile ein wenig gebessert, weshalb ich den Nachmittag dort verbrachte. Ich beobachtete, wie die Einheimischen ihr Wochenende verbrachten: Pedalo, Karten spielen, Angeln, Kalligrafie üben und Pic-Nic war häufig zu sehen.
Später ging ich eine geröstete Ente essen und machte mich auf den Rückweg ins Hostel.
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Blick über den Ost-See

Am Sonntag wagte ich noch einmal einen Anlauf für meine Wanderung. Leider entpuppte sich das als echter Reinfall: Der Wanderweg wäre auf einer Strasse gewesen, welche sich den Berg rauf schlängelte (Quanzhou ist selbst bei Chinesen für den haarsträubenden Verkehr bekannt). Da ich keine Lust hatte, auf diesem Berg mein Leben unter einem Auto zu lassen, kehrte ich schon bald um und suchte einen anderen Park auf, dieses Mal am West-See! Auch diesen erkundete ich ausgiebig, bevor mich der Hunger wieder plagte.
IMG_5396 Am West-Seeimage-2015-11-22Auf der Insel im West-See findet man diesen Tempel

In einem kleinen, dreckigen Restaurant ass ich das wohl beste Hühnchen aller Zeiten! Dieser Koch hätte – vielleicht nach einem Hygiene-Seminar – einen Michelin-Stern verdient: Ehrlich!
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Dieses Hühnchen… Ein Traum!

Erholen in Xiamen

Nach einer kurzen Zugfahrt zurück auf dem Festland kam ich in der Nacht in Xiamen an. Zuerst musste ich dort einen Bus nehmen, und fuhr eine Stunde bis zur Endstation. Von dort wollte ich ein Taxi nehmen. Ein Taxifahrer wartete schon und fragte mich nach der Adresse. Als ich fragte, wie viel die Fahrt kosten würde, antwortete er „80 Yuan“. Ich lachte nur und lief davon. Er rief mir dann noch tiefere Zahlen hinterher, aber darauf liess ich mich nicht ein. Ich erreichte nach fünf Minuten die Hauptstrasse und hielt dort ein Taxi an: Die Fahrt kostete mit dem Meter 12 Yuan…

Ich wollte in Xiamen Urlaub von der Reise machen. Ich habe mir auf meiner Reise zwar immer ein paar Tage mit wenig oder gar keinem Programm gegönnt, habe aber schlussendlich trotzdem immer etwas gemacht. Dieses Mal sollte es anders sein. Die ersten paar Tage habe ich im Garten des Hostels verbracht: Lesen, Youtube schauen, Musik hören und Bier trinken.
Zum Essen bin ich in die Restaurants in der nahen Umgebung gegangen, und habe diese ein wenig erkundet.

Eines Tages bin ich per Zufall auf eine Parade eines Tempels gestossen, welche ich eine Zeit lang beobachtet habe. Nach einiger Zeit ging ich noch auf einen lokalen Markt, ass eine Ente und beobachtete das Treiben der Händler. Während dem Essen rannte plötzlich eine Ratte durch das Restaurant… Nach ein paar Monaten reisen ist das aber keine grosse Sache mehr. Auch der Fleischmarkt wäre sicher nicht für jedermann, und die hygienischen Verhältnisse waren teilweise prekär.
IMG_5265Parade des TempelsIMG_5283
Der Fischmarkt…
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…und der Fleischmarkt
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Gässchen in der Nähe meines Hostels

Später bin ich etwas weiter umher gezogen, und habe die Stadt erkundet. Xiamen ist extrem relaxt und das Leben ist langsam. Perfekt um zu entspannen. Viele Taiwanesen kommen ursprünglich aus dieser Gegend, weshalb es mich dort teilwiese sehr an Taiwan erinnerte. Auch die Leute waren – wie eigentlich überall in China – extrem freundlich.image-2015-11-18 Blick über XiamenIMG_5287 Sonnenuntergang über Xiamens StrassenIMG_5298Überall in China wird gebaut: Neu ersetzt Alt

Später habe ich durch Zufall erfahren, dass Fu (die Frau, welche ich in Qingdao kennen gelernt hatte) gerade erst nach Xiamen gezogen ist. Ich habe sie dann ein paar Tage lang getroffen und bin mit ihr um die Häuser gezogen. Lustig, wie klein die Welt doch ist!
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Xiamen: Alles voll relaxt!

Visa Run in Hong Kong

Nachdem ich mich die halbe Nacht mit der Barkeeperin der Hotelbar unterhalten hatte, ging ich ins Bett, um am nächsten Tag wenigstens einigermassen fit für meine Odysee nach Hong Kong zu sein. Mein Visum näherte sich dem Ende, weshalb ich aus China ausreisen musste. Ich hätte das Visum zwar theoretisch in China verlängern können, jedoch war es für das aufgrund von schlechtem Timing zu spät.
Am nächsten Tag nahm ich einen fünf stündigen Zug zurück nach Chengdu, von wo ich wiederum am nächsten Tag frühmorgens einen Flug nach Shenzhen, die Grenzstadt Hong Kongs, hatte.

Als ich in Chengdu ankam war es schon mitten in der Nacht. Mein ursprünglicher Plan war, im Flughafen zu schlafen. Diesen hatte ich aber schon sehr bald vergessen, und fand dank der Hilfe einer netten chinesischen Reisebekanntschaft ein Zimmer in der Nähe des Flughafens: 50 Yuan, Transfer inklusive! Am nächsten Morgen um 5 Uhr traf ich den Chef des Hotels, und er fuhr mich relativ halsbrecherisch an den Flughafen. Dort checkte ich ein, ass etwas Fast Food und sass dann auch schon bald im Flieger. Ich konnte wieder mal einen Notausgang-Sitz mit mehr Beinfreiheit ergattern!
Mit Verspätung kamen wir in Shenzhen an, was für mich ein kleines Problem darstellte. Mein Plan war nämlich, vor 13:30 im Visaoffice in Hong Kong zu sein, was bedeuten würde, dass ich schon am Donnerstag wieder in China sein könnte. Andernfalls müsste ich noch einen Tag länger im teuren Hong Kong verbringen. Ich hatte nun also wegen der Verspätung nur ein sehr knappes Zeitfenster von 2.5 Stunden (mit einer reinen Reisezeit von 2 Stunden, was mir 30 Minuten für Aus- und Einreise, Geld- und Octopuscardbeschaffung und Fussmarsch zum Visaoffice liess), um diesen Plan umzusetzen.
Ich nahm also in Shenzhen zuerst einen Bus, der mich zur Metrostation brachte. Von dort aus nahm ich die Metro an die Grenze. Zum Glück konnte ich sitzen. Dann musste ich die Grenze zu Fuss überqueren. Dies dauerte wegen den vielen Leuten relativ lange! In Hong Kong musste ich zuerst etwas Geld besorgen, mir damit die Octopuskarte kaufen, um mit dieser dann mit der Metro zur Hung Hom Station zu fahren. Dort angekommen hetze ich dann – mit all meinem Gepäck nota bene – ins Visaoffice. Völlig am Ende kam ich dann dort um etwa 13:40 an. Die Frau hatte Erbarmen mit mir, und sagte, wenn ich das Formular in fünf Minuten ausfüllen könne, reiche es noch für den Donnerstag!  Ich konnte mittlerweile all meine Daten für diese Formulare auswendig (Passnummer und so), weshalb mir dies auch gelang! Glück gehabt.
Danach erholte ich mich kurz im klimatisierten Visaoffice, und genoss das kostenlose Internet. Danach machte ich mich ohne Stress auf, um in mein Hotel (Einzelzimmer) einzuchecken. Danach nahm ich eine Dusche, erholte mich kurz und machte mich auf, um meine Kollegin Jayi zu treffen. Diese hatte ich vor eineinhalb Monaten hier kennegelernt.
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Mein (etwas schrilles) Hotelzimmer

Ich hatte nicht vor, in den Tagen in Hong Kong gross etwas anschauen zu gehen, sondern die Gelegenheit zu nutzen, in relativ vertrauten Umfeld (mein Pass ist schon voll mit diesen blöden Einreisezetteln von HK) etwas zu entspannen, bevor ich wieder durch das doch anstrengende China reiste.

Am nächsten Tag traf ich Jayi am frühen Nachmittag (am Morgen hatte sie Fahrprüfung), und wir gingen zusammen 燒鵝 (etwa „geröstete Gans“) essen, eine lokale Spezialität. Sehr lecker!
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Hong Kong Spezialität: Gans (rechts) und Ferkel (links)

Danach machten wir uns auf eine mir wichtige Mission… Haare schneiden. Ein paar Minuten und 5 Franken später hatte ich wieder einen praktischen 3mm Haarschnitt: Dieser ist zum Reisen ideal, vorallem in so warmen Wetter! Danach schlenderten wir noch durch das Einkaufszentrum. Am Abend gingen kauften wir uns etwas zu Essen im Take Away, welches wir dann in meinem Zimmer verspeisten, währenddem ich von meinen Abenteuern in China erzählte.

Am Mittwoch war ich am Tag auf mich alleine gestellt, da Jayi arbeiten musste. Ich wollte eigentlich auf Cheung Chow Island gehen, entschied mich aber aufgrund des wechselhaften Wetters dagegen. Ich erforschte aber die Westseite von Hong Kong Island, welche ich noch überhaupt nicht kannte. Am Abend traf ich dann wieder auf Jayi, und wir gingen zusammen etwas leckeres essen.
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Hong Kong Island: Fortress Hill

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Jayi, als sie wieder zur Arbeit musste, und ich packte meine Sachen zusammen: Ich musste an diesem Tag in die entgegengesetzte Richtung vom Montag zurück hetzen, um in Shenzhen einen Zug zu meiner nächsten Destination zu erwischen. Zuerst musste ich meinen Pass abholen gehen. Dieser war jetzt mit einem schicken double-entry Visum ausgestattet. Dann wieder das selbe Spiel: Metro, Aus- und Einreise, Metro zum Bahnhof, Ticket besorgen und in den Zug einsteigen. Der Grenzübergang war dieses Mal aber viel angenehmer, weshalb ich dann sogar noch viel zu früh am Bahnhof ankam.
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Laden in Hong Kong 🙂

Überraschendes Chongqing

Sehr spontan habe ich mich entschieden, nach Chongqing östlich von Chengdu zu gehen. Grund: Ich hatte gerade eben von dieser Stadt in meinem Buch gelesen. Wieso also nicht selber erkunden gehen?
Nach 4 Stunden im günstigsten Abteil kamen ich und Jason – ein Ami der sich mir für Chongqing angeschlossen hat – im Hostel an.
Am gleichen Abend gingen wir zusammen einen Hotpot essen: Anscheinend hat die scharfe Version, welche ich schon in Chengdu gegessen habe, ihren Ursprung in Chongqing. Der Wirt hat geschworen, dass wir die ersten Ausländer in seinem kleinen Restaurant seien. Verstanden habe ich ihn kaum, da mein Chinesisch immer noch schlecht, und Akzent stark war! Lecker war es allemal.

Am nächsten Tag bin ich sehr spät in den Tag gestartet, da ich ein paar Erledigungen machen musste: Blog schreiben, Wäsche waschen, Familie Skypen und solche Sachen. Gegen Abend habe ich Jason getroffen. Wir gingen zusammen Essen, und liefen danach noch ein wenig planlos durch die Stadt. Wir stiessen dabei auch auf den längsten Fluss Asiens, den Jangtsekiang.
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Die moderne Innenstadt Chongqings
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Strassenküche
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Brücke über den Jangtsekiang

Am nächsten Tag machte ich mich auf, um die Stadt auf eigene Faust zu erforschen. Ich lief in eine Richtung los, in welcher ich mich später mit Jason treffen wollte. Dabei lief ich durch etliche Wohnviertel: Sehr eindrücklich, einen Einblick in das Leben der Chinesen zu haben. Ausserdem fiel mir noch eine weitere „Berühmtheit“ der Stadt auf: Es ist eine der am schlimmsten verschmutzten Städte Chinas. Die Luft war ziemlich übel…Zu Rauchen würde hier wohl kaum einen Unterschied machen. Die Leute sind hier aber unglaublich freundlich. Ich konnte kaum einen Meter gehen, ohne von irgendwo zugewunken zu werden, oder ein „Helloooo“ zu hören 🙂
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Die Stadt in Smog gehüllt *hust hust*
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Wohnhäuser in Chongqing

Danach traf ich auf Jason, und wir gingen zusammen in die Altstadt. Diese war, wie jede Altstadt in denen ich bis jetzt in China war, total überlaufen. Nach einem kurzen Snack erkundeten wir deshalb lieber die umliegeneden Quartiere. Dort war es viel ruhiger…Und genau so schön!
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Unproduktives Chengdu

Mit dem Nachtzug fuhr ich von Xi’An nach Chengdu in der Sichuan Provinz. Die Zugfahrt war 16 Stunden und etwas langweilig, aber die Dame im Bett unter mir versuchte mich mit Chinesisch, Früchten und Kuchen zu unterhalten.
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Meine Zugbekanntschaft

Nach meiner Ankunft checkte ich ein und unterhielt mich mit meinem Zimmergenossen Johnny. Am Abend gingen wir zusammen etwas essen.
Am nächsten Tag ging ich zum Tianfu-Platz, wo eine riesige Mao Statue steht. Danach ging ich zu Fuss weiter zur Jinli Altstadt. Diese war aber eine rechte Enttäuschung, da sie so vollgestopft und überteuert war, dass ich kurz darauf wieder ging. Deshalb machte ich mich lieber auf, um etwas zu essen: Die Sichuan Provinz ist bekannt für ihr scharfes Essen: Ich bestellte deshalb vorsichtshalber nur ein „bisschen scharf“…und spuckte trotzdem Feuer!
IMG_5076Mao Statue auf dem Tianfu PlatzIMG_5105回鍋肉: „Zweimal gekochtes Fleisch“ – Sichuan Spezialität

Es war dann schon später Nachmittag, und ich kehrte in mein Hostel zurück. Dort traf ich Johnny, der sich mit ein paar Chinesen zum Hotpot-Nachtessen verabredet hat. Ich wurde auch eingeladen, weshalb wir kurz daraf in einem Hotpot-Restaurant waren: Chengdus Hotpot ist in ganz China bekannt, da Fleisch und andere Köstlichkeiten in einer höllisch scharfen Suppe gegart werden. Auch hier bestellten wir „mittelscharf“, jedoch war es für Johnny immer noch zu scharf, weshalb wir noch neutrale Suppe bestellen mussten…Ich fand es auf jeden Fall sehr lecker!
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Die teuflisch-scharfe Chilibrühe

Am nächsten Tag machte ich überhaupt gar nichts…Oh, doch: Ich habe eine neue Zahnbürste gekauft.
So war Chengdu ein wenig unproduktiv, was mir aber nichts ausmachte – Zwischendurch tut es gut, eine Pause einzulegen.
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Früchteladen in Chengdu