Vietnam Tag 11 – Reise nach Nha Trang

Mit 30 Minuten Verspätung kommt uns um 13.30 ein kleiner Bus abholen, der uns zum Sleeping-Bus bringt. Es geht hektisch zu und her, das Ticket wird mir aus der Hand gerissen, das Gepäck wird verstaut. Wir bekommen einen Zettel als „Quittung“ und steigen ein. Es sind nur noch zwei Betten (eher Pritschen) frei, meines ist der absolute Arschkarten-Platz, da es direkt neben der Toilette ist. Ausserdem ist es nur etwa 1.65m lang…Ihr könnt euch vorstellen, wie bequem das war. Wir brausen in Vietnam-Manier davon. Marcels Platz ist weit vorne, also spreche ich mit den 2 englischen Touristen neben mir und höre Musik – Wir haben etwa 15 Stunden Fahrt vor uns.

Gegen 18 Uhr treffen wir in Hoi An ein. Leute steigen aus, somit können Marcel und ich nebeneinander weiterreisen. Wir schnappen uns die oberen Betten ganz hinten. Wir hoffen darauf, dass das Bett neben mir frei bleibt. Es wird aber von einem Deutschen besetzt. Der Bus ist völlig überbucht: Ein paar Touristen bekommen Kissen und müssen am Boden schlafen. Toll! Nach etwa einer Stunde fahren wir weiter in Richtung Nha Trang. Wir freuen uns auf den Strand. Unterwegs hat der Bus immer wieder Probleme mit dem Getriebe. Mitten in der Nacht halten wir an, um Getränke und Essen zu kaufen. Wir steigen wieder ein.

Etwa um 3.30h in der Nacht, ich döse ein bisschen, Marcel ist wach, werde ich durch einen lauten Krach aus dem Halbschlaf gerissen: Der Bus hat auf der rechten Seite einen Felsen touchiert. Der Bus schwenkt gegen links, wo ein Abgrund ist. Also lenkt der Busfahrer (der übrigens seit Antritt der Fahrt immer der selbe ist!!) gegen rechts – Etwas zu viel, so dass der Bus umkippt. Wir sehen den Boden näher kommen. Ich habe ein kurzes Blackout. Marcel reisst mich vom Boden auf, Diesel läuft aus. Der Boden ist voller Scherben. Ich schnappe mir meinen Rucksack und bemerke, dass mein Knie bis auf die Kniescheibe aufgerissen ist. Marcel findet unsere Schuhe, wir ziehen sie an und klettern durch ein Loch im Dach nach draussen. Wir sehen einen britischen Tourist, sein Gesicht ist völlig verblutet und zerfetzt. Schock! Marcel hat eine Schürfwunde und geprellte Rippen. Wir entfernen uns ein wenig vom Bus, ich lege mich auf den Boden, lagere das Bein hoch, zünde mir eine Zigarette an. Langsam beginnt das Bein zu Schmerzen.

Etwa 30-40min später trifft ein Krankenwagen ein. Die „Schwerverletzten“, darunter auch ich, werden in ein „Spital“ gefahren. Es erinnert mehr an ein Lazarett aus dem ersten Weltkrieg. Ich bekomme eine Spritze, sie nähen mein Knie zusammen, jedoch ohne die Wunde zu säubern. Es wimmelt von Fliegen, der Geruch nach Blut, Diesel und Desinfektionsmittel liegt in der Luft. Wir alle wollen hier raus. Inzwischen ist Marcel auch eingetrudelt, er bekommt 2 Stiche am Ellbogen.

Nach etwa 5 Stunden kommt ein Bus, der uns Vietnam-Style nach Nha Trang bringt. Jedoch nicht ins Spital, sondern zum Reisebüro. Ok, wir nehmen ein Taxi, wenigstens haben wir unser Gepäck wieder! Im Spital wird mein Knie geröngt, ich müsse Operiert werden. Sie finden Erdnuss grosse Glassplitter in meinem Knie.

Wir verbringen die nächsten 5 Tage in diesem Spital. Marcel geht es eigentlich schon wieder ganz gut, er darf aber mit mir im Spital bleiben. Alle Touristen, die verletzt wurden, sind in diesem Spital untergebracht. Ich bin mit einer Belgierin im unteren Stock, da wir nicht Treppensteigen können. 3x am Tag bekomme ich eine Spritze in den Arsch, 3x am Tag muss ich 5 Pillen nehmen und bekomme 3 Infusionen. Ok, die werden wissen, was sie tun.

Am 5ten Tag kommt mich eine Schwester wecken: Sie haben einen Telefonanruf an der Reception. Ich humple schlaftrunken nach vorne. Mir wird von einem Unbekannten gesagt, dass uns ein Krankenwagen abholen kommt… Ich rufe unsere Versicherung an, diese Bestätigt diese Aktion. Ich rufe Marcel an, er soll seine Sachen packen und runterkommen. Eine knappe Stunde später sitzen wir im Krankenwagen nach Saigon (8 Stunden fahrt). Am Mittag halten wir…An einem Strand – Wir dürfen also doch noch ein wenig Strandluft schnuppern. Wir essen frische Meeresfrüchte auf Kosten der Versicherung. Ha!

Der Strand, an dem wir unser Mittagessen verspeisen!

Am Abend treffen wir in Saigon ein. Am nächsten Tag muss ich noch mal eine Operation erdulden, da anscheinend noch eine Sehne kaputt ist. Langsam zweifeln wir daran, jemals wieder nach Hause zu kommen 😉

Doch siehe da, am Freitag, eine Woche nach dem Unfall kommt ein Anruf der Versicherung: Ihr fliegt heute Abend heim, Business Class versteht sich 😀

Am Flughafen angekommen, eingecheckt, in der Business-Class-Lounge rumgehängt – Durchsage: Flug gecancelt! Ich koche!
Wir werden in ein 4* Hotel gebracht. Am Samstag die erlösende Nachricht: Am Abend geht der Flug nach Paris. Ganzes Prozedere noch einmal, und tatsächlich: Wir sitzen um 22h im Flieger, und wir fliegen pünktlich ab. Das Abenteuer Vietnam endet am Sonntag, 14.30h am Flughafen Zürich.

Hier noch ein kleiner Bericht von unserem Unfall: http://www.tuoitrenews.vn/cmlink/tuoitrenews/society/at-least-7-foreigners-injured-in-bus-accident-1.79689 (Von uns ist natürlich nicht die Rede 😉 )

Alles Gute
Damian&Marcel

Vietnam Tag 9/10 – Hue

Nachdem wir einen Tag in Hanoi herumgesifft sind, geht es mit dem Nachtzug nach Hué. Die Fahrt dauert etwa 14 Stunden und wir teilen uns das Abteil mit einem älteren vietnamesischen Pärchen. Wir kommen um 10 Uhr morgens in Hué an, wo wir von einem sehr kompetenten Helfer empfangen werden. Wir wollen gleich bei der Ankunft Tickets nach Nha Trang kaufen. Da aber jeder Zug ausgebucht ist, da alle Studenten ihre Prüfung ablegen gehen müssen, müssen wir zwangsmässig auf das Verkehrsmittel Bus umsteigen. Der Helfer organisiert alles. Wir nehmen ein Taxi zu unserem Hotel, das wir von Hanoi aus über das Internet gebucht haben. Es ist klein aber fein, kostet etwa 5 CHF pro Nacht und Person. Als wir uns eigerichtet haben, bringen wir 5kg stinkende Wäsche vom Trekking runter, da das Hotel einen Wäscheservice hat.

Endlich können wir duschen und ein bisschen relaxen. Als es langsam Abend wird gehen, wollen wir ein Restaurant namens “Little Italy” besuchen. Langsam aber sicher vermissen wir eine Mahlzeit, in die man so richtig reinbeissen kann. Wir finden das Restaurant ohne Karte, setzen uns draussen hin und bestellen einen ordentlichen Burger. Nach dem Essen gehen wir in eine Bar, da wir draussen ein Schild mit “Happy Hour” gesehen haben. Wir trinken Rum&Cola, 2 für 1. Etwa um 22h haben wir genug und gehen in das Hotel zurück, wo wir noch einen Film schauen und dann schlafen.

Am nächsten Tag wollen wir die alte Kaiserstadt besuchen. Wir laufen bei geschätzten 40°C durch Hué – Unterwegs finden wir noch einen ATM, wo wir gleich noch ein paar Dong ziehen. Das Städtchen ist sehr charmant und unterscheidet sich stark von Hanoi. Hué befindet sich fast an der historischen Grenze von Nord/Südvietnam, somit hat es stark unter dem Krieg gelitten.

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Unterwegs zur Kaiserstadt gehen wir über diesen Fluss

Völlig ausgetrocknet kaufen wir mal ein Pepsi und setzen uns in den Schatten. Nach dieser Pause laufen wir dem Fluss entlang und geniessen die schöne Kulisse des Ufers…und siehe da, wir haben die Kaiserstadt tatsächlich gefunden. Nicht aber den Eingang! Wir laufen auf die andere Seite der Zitadelle, wo uns gesagt wird, dass wir auf der Seite reinmüssen, wo wir am Anfang gewesen wären. Toll!

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Kanonen am Eingang zur Zitadelle

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Erinnerung an den Krieg, “Mini-Freilichtmuseum” in der Zitadelle

 

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Eingang in die alte Kaiserstadt

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Der Innenhof

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Der Thron des Kaisers

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Nachdem wir die sehr eindrückliche Kaiserstadt erkundet haben, gehen wir wieder ins Hotel zurück. Am Abend gehen wir wieder in die gleiche Bar wie am Vortag und geniessen wieder die Happy Hour. Wir verbringen den späteren Abend mit Billard, wo wir gegen einen Iren gewinnen, der uns gleich eine Runde ausgeben muss.
Nach ein paar Partien mehr, die ich gegen Marcel immer verliere, gehen wir ins Hotel zurück.

Am Morgen checken wir aus und warten auf den Bus, der uns nach Nha Trang bringen soll.

Vietnam Tag 7/8 – Bac Ha Markt, zurück in Hanoi

Am Morgen werden wir um 5.00h geweckt. Heute sollen wir den bekannten Bac Ha Markt besuchen. Uns ist aber eher nach Schlafen, da wir mit den 2 Pärchen, die zu uns gestossen sind, den ganzen Abend Reisschnaps (Ruou) getrunken haben. Es war ein guter Abend: Das eine Pärchen lebt im Moment in Hanoi, sind jedoch ursprünglich aus Frankreich. Das andere Pärchen kommt aus Belgien. Wir verstehen uns gut und spielen Trinkspiele, die uns die Locals zeigen.

Nun kommt uns also ein Bus abholen. Wir dachten, dass der Markt, den wir besuchen sollen, in Sa Pa ist. Wir erfahren aber, dass wir etwa 2 Stunden Fahrt vor uns haben, da der Markt immer sonntags in Bac Ha ist. Schon während der Fahrt nach Lao Cai ist uns beiden kotzübel. Wir wissen nicht genau, ob es am Kater liegt, oder eher an der kurvigen Strasse. Meine Schuhe habe ich übrigens bei den Einheimischen gelassen.

Nach der Fahrt sind wir immer noch total erschöpft, also laufen wir nur kurz über den Markt, dann ziehen wir uns in ein Restaurant zurück.

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Einer der vielen Stände, der die wunderschönen Kleider und Tücher verkauft

Nach dem Mittagessen geht es uns wieder einigermassen gut. Wir steigen wieder in den Bus ein und fahren in ein kleines Dorf. Dort dürfen wir ein traditionelles Haus der Blumen H’mong anschauen, und sie auch fotografieren! Wir kommen uns so vor, als würden wir durch den Zoo gehen, wo man vietnamesische Bergvölker anschauen kann…

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Eine Blumen H’mong Familie sitzt vor dem Fernseher

Der Fernseher ist das einzige moderne im Haus. Es wird über dem Feuer gekocht, am Boden wimmelt es von Kakerlaken und anderem Krabbelgetier.
Nach dem Besuch in dem Dorf geht es wieder zurück in den Bus. Wir schlafen während der Fahrt. Als wir wieder in Lao Cai ankommen, gehen wir zur chinesischen Grenze. Hier wird uns wieder bewusst, wie weit wir von Zuhause entfernt sind.

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An der Grenze zu China. Der Fluss bildet die natürliche Grenze.

Nun müssen wir am Bahnhof in Lao Cai etwas Zeit totschlagen. Nach etwa 4 Stunden fährt unser Zug in Richtung Hanoi. In unser Viererabteil kommt ein Vietnamese und ein Amerikaner. Später folgt noch ein zweiter Amerikaner – Der Vietnamese verlässt nach einigem hin und her (er spricht natürlich kein Englisch) das Abteil. Sehr wahrscheinlich hoffte er, dass ein Bett nicht besetzt wird und er schwarz fahren kann.
Marcel schläft gleich ein, ich spreche noch bis 11 Uhr nachts mit den beiden, dann schlafe auch ich ein. Die Zugtoilette ist übrigens verstopft: Sie ist bis zum Rand mit Durchfall und Urin gefüllt. Wir besuchen die Toilette also nur zum Rauchen, da im Zug theoretisch Rauchverbot herrscht.

Um 4.30h kommen wir in Hanoi an. Wir nehmen ein viel zu teures Taxi in unser Hotel, denn dort sollen wir die Zugtickets für heute Abend abholen. Wir sitzen eine kurze Zeit lang vor dem verschlossenen Hotel, um Punkt 5 Uhr öffnet sich die Tür. Wir bekommen ein Zimmer, um duschen zu können und ein Wenig zu schlafen. Um 8h gehen wir nach unten, müssen das Zimmer verlassen und bekommen dafür unsere Tickets nach Hué.

Wir sitzen gerade in einem WiFi-Café, trinken den unglaublich starken Kaffee (er ist dickflüssig) und müssen bis heute um 19.30h irgendwie in Hanoi rumgammeln.

Liebe Grüsse
Damian&Marcel

Vietnam Tag 5/6 – Sa Pa und Umgebung

Mit dem Nachtzug geht es also in Richtung Lao Cai, wo uns am nächsten Morgen ein Bus abholen soll. Geplant und gebucht sind zwei Nächte bei Einheimischen zu verbringen.
Bei der Fahrt zum Bahnhof merken wir, warum wir fast keine Touristen gesehen haben. Diese sitzen alle in der Innenstadt, wo man in den Strassen mehr Europäer als Asiaten sieht. Zum Glück konnten wir dem entfliehen.
Am Bahnhof bekommen wir die Zugtickets und werden vom Guide zum falschen Perron gebracht. Dies bemerken wir schnell und fragen einen Zugbegleiter nach dem Weg. Wir kaufen auf dem Perron noch zwei Bier und steigen in den Zug ein. Die Zugbegleiterin ist schlecht gelaunt und ist eine grässliche Giftspritze! Wir finden dennoch unser Abteil, und wir sind gespannt, wer mit uns Reisen wird. Zur Tür herein kommen 3 Vietnamesen, 2 Frauen und ein kleiner Junge. Spannend! Im Zug finden wir ausserdem heraus, dass dies der einzige Ort in Vietnam ist, wo Rauchverbot herrscht. Wir sind 8 Stunden gefangen…
Der Zug fährt los, ich nehme nach 5 Minuten eine Reisetablette – Man wird fast vom Bett geschleudert! Das kann ja heiter werden. Der Junge ist fasziniert von Marcels Handy und spielt eine Runde damit!

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Im Zug zusammen mit Einheimischen!

Wir schlafen wenig, trotzdem kommen wir etwa um 6 Uhr an. Wir steigen aus und finden draussen gleich den Bus, der uns nach Sa Pa bringt. Schon während der Fahrt sehen wir die wunderschönen Reisterrassen. Die Reisetabletten mitzunehmen war eine gute Idee.
Nach einer Stunde fahrt kommen wir in Sa Pa an. Das Wetter ist nicht berauschend: Nebel und Regen, trotzdem warm. Wir können in einem recht luxuriösen Hotel frühstücken. Nachher werden wir unserem Privat-Guide vorgestellt und werden mit einem Privatbus aus Sa Pa gekarrt. Nach etwa 30 Minuten Fahrt steigen wir aus und laufen los. Wir wussten nicht, dass für uns ein Guide, geschweige denn eine Trekkingtour geplant ist. Der Nebel lichtet sich und wir haben eine Aussicht, die sich nur schlecht in Worte fassen lässt. Vietnams Natur ist unglaublich. Die Reisterrassen sind unbeschreiblich schön. Seht selbst:

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Wir schleppen übrigens unser ganzes Gepäck mit, ungefähr 17 Kilogramm pro Person. Die Wanderzeit beträgt etwa 3 Stunden. Etwa in der Hälfte gibts Lunch. Etwas später treffen wir auf Wasserbüffel, die friedlich am Wegrand grasen.

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Wasserbüffel auf dem Weg zur Gastfamilie!

Als wir bei unseren Gastgebern ankommen, gibt es erstmal Grüntee. Die Aussicht von dem Haus ist gewaltig. Wir befinden uns in einer sehr armen Gegend, das Haus ist verhältnismässig gross, mit extra Anbau für die Gäste.

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Die Aussicht, die wir beim Essen haben

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Der Anbau für die Gäste

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Hier drin kocht die Familie – Geschlafen wir unter dem Anbau, auf einer nur mit Tüchern abgegrenzten Matratze

Es ist noch relativ früh, also gehen wir in den Fluss baden. Unser Gastgeber meint, dass es keine Krokodile hat. Wir glauben ihm Zwinkerndes Smiley Wir sind tropfnass vom Wandern (das T-Shirt könnte man auswringen), somit kommt die Abkühlung gelegen! Nach dem Baden spielen wir eine Spiel. Die Regeln haben wir bis zum Ende noch nicht ganz begriffen, unser Guide ist jedoch Profi in diesem Spiel. Mit seiner Hilfe gewinne ich gegen den Gastgeber. Es ist eine Art Schach, gemischt mit Mühle.

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Eine Art Schach, das wir auf einem improvisierten Spielbrett spielen

Nach der Partie kehren wir zum Haus zurück, wo es bald das Nachtessen geben wird. Frühlingsrollen, Tofu, Kürbis, Chilisauce, Rind, Gemüse und natürlich: Reis! Gegessen wird draussen, die Aussicht ist gut und das Essen ist köstlich. Die Stäbchen-Ess-Technik wird mit Hilfe vom Guide verfeinert. Dazu gibt es Reiswein, der es jedoch in sich hat: 35 Volumenprozent. Wir trinken gemeinsam mehr als eine Flasche, bis der Gastgeber kapituliert und es somit für die Anderen auch nichts mehr gibt. Während dem Trinken bringen uns die Einheimischen ein paar Brocken Vietnamesisch bei. Am wichtigsten natürlich der Trinkspruch: “Chué sué khoe”. Wir lassen uns die verschiedenen Bergvölker erklären, sprechen über die Unterschiede zur Schweiz und diskutieren hin und her. Bedenke: Nicht alle verstehen die englische Sprache. Die Atmosphäre ist super, das Erlebnis ist einmalig – Wir sind hin und weg! Wir feiern bis etwa 23 Uhr, dann ist schlafen angesagt, denn am nächsten Morgen sollen wir wieder Trekken gehen.

Am nächsten Morgen werden wir geweckt, es soll bald Frühstück geben. Der Kopf tut weh – Der Gastgeber beneidet mich um meine Kopfschmerztabletten – Ich gebe ihm eine ab. Er schluckt sie ohne Wasser. Ok. Zum Frühstück gibt es Reis und Schweinefleisch. Das Fleisch ist frisch, manchmal hat man noch ein Schweinehaar im Mund… Gewöhnungsbedürftig, aber man soll ja nicht jammern: Wir sind bei Einheimischen zuhause, die extra für uns kochen!

Später laufen wir los. Der Tourguide weiss nicht, wo es durchgeht. Er lächelt und liest Spuren im Boden. Durch die Reiseberge jagt er uns auf und ab, wir sind schon nach einer Stunde völlig fertig. Der Weg ist ca. 20cm breit, daneben fällt man 2 Meter von einer Reisterrasse. Aufpassen, denn manchmal ist es ganz schön sumpfig!

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Meine Schuhe – Noch nicht am Ziel

Wir verirren uns halbwegs in den Reisbergen, der Tourguide hat keine Ahnung, also laufen wir mal quer durch einen knietiefen Fluss. Wir wollten Abenteuer – Wir haben es bekommen! Die Schuhe sind jedenfalls wieder sauber!
Als wir eine normale Strasse finden, sind Marcel und ich von oben bis unten schweissnass! Die Sonne ist gnadenlos, ich hole mir einen leichten Sonnenbrand. Wir sind am Ende, ich sage unserem Guide, er solle Roller organisieren. Er nimmt das Telefon hervor.

Wir können uns den Rückweg also sparen. Wir warten in einer total heruntergekommenen Hütte auf unsere 2-Rad-Taxis. Es bricht uns das Herz: In der Hütte wohnt ein junges Paar mit einem 2 Monate alten Baby. Armut hautnah! Wir kaufen ein Getränk ab.

Roller kommen, wir steigen auf. Kein Helm, der auf unseren Kopf passt, also ohne! Die Fahrt ist ein Abenteuer für sich: Was in Vietnam als Strasse gilt, würde in der Schweiz als Bergwanderweg gelten. Halbmeter tiefe Schlaglöcher, grosse Gesteinsbrocken, riesige Schlammpfützen: Alles kein Problem für vietnamesische Rollerfahrer! Während der Fahrt verabschiede ich mich schon von den Lebenden, aber siehe da: Wir kommen ohne Kratzer am Ziel an. Heute kommen noch zwei Pärchen, die eine Nacht im selben Haus schlafen. Wir sind gespannt auf den heutigen Abend!

Grüsse
Damian und Marcel

Vietnam Tag 4 – Ein gemütlicher Tag in Ha Noi

Heute steht nichts auf dem Programm. Am Abend soll unser Zug nach Lao Cai fahren, so dass wir die Gelegenheit haben, Ha Noi ein wenig besser kennenzulernen. Ich bin um 9 Uhr wach, Marcel schläft bis 10.30h. Da wir um 12h auschecken sollen, machen wir uns fertig und sind Punkt 12 unten an der Reception. Dank unserem Rattenvorfall (oder aus welchen Gründen auch immer) dürfen wir aber unser Zimmer bis zu unserer Abreise noch gratis benützen. Wir legen also unser Gepäck zurück ins Zimmer und machen uns auf den Weg durch die Stadt. Nach einigen Metern werden wir von einer Studentin angehalten, die unsere Gutmütigkeit ausnützt und uns 11$ abknöpft! Diese sollen Menschen mit einer Behinderung helfen. Ob das Geld wirklich dort ankommt, sei dahin gestellt. Jedenfalls gehen wir weiter und geniessen das bisher beste Essen unserer Reise: Marcel bestellt gebratenen Reis mit Shrimps, ich esse eine Nudelsuppe mit Rind. Wir sind begeistert, das Stäbchenessen funktioniert schon recht gut! Dazu trinken wir hausgemachten Eistee. Zuerst einen mit Zitrone, dann bringt der Kellner noch einen falschen, nämlich einen mit Erdbeer Geschmack. Dieser schmeckt uns noch besser. Witzig ist, dass niemand in dem Restaurant ein Wort Englisch spricht. Die Verständigung mit Händen und Füssen klappt jedoch prächtig. Der Kellner ist begeistert, er sieht wohl selten Touristen, so dass er mit seinem Handy Fotos von uns macht. Wir machen natürlich auch noch ein Foto mit ihm Zwinkerndes Smiley

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Das Essen –Es war saumässig gut!

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Marcel und unser Kellner

Das Rauchen in Vietnam ist übrigens im Hotel, in den Restaurants und überhaupt (fast) überall gestattet. Vietnam 1 – Schweiz 0

Am Nachmittag setzen wir uns in ein Strassencafe und vertreiben uns dort die Zeit. Wieso auch nicht? Die Kellnerin bringt uns unaufgefordert Bier und eine Stange kostet sagenhafte 45 Rappen! Was will man mehr?
Überall wo wir hingehen, ziehen wir die Blicke auf uns – Wir bewegen uns in einem Quartier, in dem wir nur eine Handvoll andere Touristen sehen. Wir sind im Durchschnitt ca. 20cm grösser als ein Vietnamese. Alle sind fasziniert von meinem Bart, wollen ihn anfassen, vergleichen mich mit Ho-Chi-Minh. Cool! Marcel wird auf seine 14mm Ohrenlöcher angesprochen, das sehen die Einheimischen sicher auch nicht alle Tage Smiley mit geöffnetem Mund

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Ich in dem netten Strassencafé

Auf dem Rückweg kaufen wir uns noch Spiesschen-Sandwiches. Wir finden nicht heraus, um was für Fleisch es sich gehandelt hat, aber jedenfalls war es köstlich.

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Zuerst frisch anbraten, dann ins getoastete Brötchen!

Jetzt geht es in Richtung Bahnhof (Ga Ha Noi).

Tschüss
Damian&Marcel