Silvester in Hong Kong

Für eine Nacht kehrte ich nach Haikou zurück. Von dort flog ich am nächsten Morgen nach Zhuhai, welches an der Grenze zu der ehemaligen portugiesischen Kolonie Macau liegt. Mit einem Bus fuhr ich direkt an die Grenze, und überquerte diese zu Fuss. Danach lief ich zu meiner Unterkunft.
image-2016-01-06Grenzübergang zu Chinaimage-2016-01-06(1)Alte Gebäude in Macau image-2016-01-06(2)Casinos in Macau

Ich hatte mich für eine Nacht in einem der zahlreichen fünf-Sterne-Hotels eingemietet. Ich hatte ein paar Treuepunkte, welche ich auf meiner Reise gesammelt hatte, und löste diese nun zur Feier meines viermonatigen „Reisejubiläums“ ein. Trotzdem kostete mich diese Nacht ein kleines Vermögen. Mir stand der Mund offen, als ich das Zimmer betrat. Es war riesig, mit einer tollen Aussicht.
image-2016-01-06(3) Das Hotel (L’Arc) von aussenimage-2016-01-06(4)Das Zimmer IMG_5861Die Aussicht bei Nacht

Leider trübte sich meine Stimmung, als ich mich mit dem Internet verband: Mein Handy explodierte förmlich, da ich so viele Nachrichten erhielt, welche mir mitteilten, dass mein Lieblingsmusiker im Alter von 70 Jahren an Krebs verstorben war 🙁 RIP
Ich bediente mich deshalb reichlich an der Minibar und hörte meine Lieblingsmusik!

Am nächsten Morgen checkte ich aus, und lief zum Fähren-Terminal. Ich nahm die  Fähre, vergass aber leider meine Seekrankheits-Pille zu nehmen, weshalb mir kotzübel war, als ich in Hong Kong ankam. Nachdem ich mich davon erholt hatte, suchte ich mein Zimmer, welches ich nach kurzer Zeit auf Anhieb fand.
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Blick von der Fähre auf Hong Kong

Später traf ich meine Kollegin Jayi, mit welcher ich  Silvester verbrachte: Silverster war eigentlich ganz ruhig: Wir gingen ins Kino, wo wir einen Hong Kong Gongfu Film anschauten! Danach noch ein paar Bierchen.
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Den Jahreswechsel verbrachten wir in der Nähe des Time Square

Den Rest meiner Zeit in Hong Kong verbrachte ich vor allem mit meiner Lieblingsbeschäftigung: Mich mit Chinesischem Essen vollstopfen!
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Visa Run in Hong Kong

Nachdem ich mich die halbe Nacht mit der Barkeeperin der Hotelbar unterhalten hatte, ging ich ins Bett, um am nächsten Tag wenigstens einigermassen fit für meine Odysee nach Hong Kong zu sein. Mein Visum näherte sich dem Ende, weshalb ich aus China ausreisen musste. Ich hätte das Visum zwar theoretisch in China verlängern können, jedoch war es für das aufgrund von schlechtem Timing zu spät.
Am nächsten Tag nahm ich einen fünf stündigen Zug zurück nach Chengdu, von wo ich wiederum am nächsten Tag frühmorgens einen Flug nach Shenzhen, die Grenzstadt Hong Kongs, hatte.

Als ich in Chengdu ankam war es schon mitten in der Nacht. Mein ursprünglicher Plan war, im Flughafen zu schlafen. Diesen hatte ich aber schon sehr bald vergessen, und fand dank der Hilfe einer netten chinesischen Reisebekanntschaft ein Zimmer in der Nähe des Flughafens: 50 Yuan, Transfer inklusive! Am nächsten Morgen um 5 Uhr traf ich den Chef des Hotels, und er fuhr mich relativ halsbrecherisch an den Flughafen. Dort checkte ich ein, ass etwas Fast Food und sass dann auch schon bald im Flieger. Ich konnte wieder mal einen Notausgang-Sitz mit mehr Beinfreiheit ergattern!
Mit Verspätung kamen wir in Shenzhen an, was für mich ein kleines Problem darstellte. Mein Plan war nämlich, vor 13:30 im Visaoffice in Hong Kong zu sein, was bedeuten würde, dass ich schon am Donnerstag wieder in China sein könnte. Andernfalls müsste ich noch einen Tag länger im teuren Hong Kong verbringen. Ich hatte nun also wegen der Verspätung nur ein sehr knappes Zeitfenster von 2.5 Stunden (mit einer reinen Reisezeit von 2 Stunden, was mir 30 Minuten für Aus- und Einreise, Geld- und Octopuscardbeschaffung und Fussmarsch zum Visaoffice liess), um diesen Plan umzusetzen.
Ich nahm also in Shenzhen zuerst einen Bus, der mich zur Metrostation brachte. Von dort aus nahm ich die Metro an die Grenze. Zum Glück konnte ich sitzen. Dann musste ich die Grenze zu Fuss überqueren. Dies dauerte wegen den vielen Leuten relativ lange! In Hong Kong musste ich zuerst etwas Geld besorgen, mir damit die Octopuskarte kaufen, um mit dieser dann mit der Metro zur Hung Hom Station zu fahren. Dort angekommen hetze ich dann – mit all meinem Gepäck nota bene – ins Visaoffice. Völlig am Ende kam ich dann dort um etwa 13:40 an. Die Frau hatte Erbarmen mit mir, und sagte, wenn ich das Formular in fünf Minuten ausfüllen könne, reiche es noch für den Donnerstag!  Ich konnte mittlerweile all meine Daten für diese Formulare auswendig (Passnummer und so), weshalb mir dies auch gelang! Glück gehabt.
Danach erholte ich mich kurz im klimatisierten Visaoffice, und genoss das kostenlose Internet. Danach machte ich mich ohne Stress auf, um in mein Hotel (Einzelzimmer) einzuchecken. Danach nahm ich eine Dusche, erholte mich kurz und machte mich auf, um meine Kollegin Jayi zu treffen. Diese hatte ich vor eineinhalb Monaten hier kennegelernt.
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Mein (etwas schrilles) Hotelzimmer

Ich hatte nicht vor, in den Tagen in Hong Kong gross etwas anschauen zu gehen, sondern die Gelegenheit zu nutzen, in relativ vertrauten Umfeld (mein Pass ist schon voll mit diesen blöden Einreisezetteln von HK) etwas zu entspannen, bevor ich wieder durch das doch anstrengende China reiste.

Am nächsten Tag traf ich Jayi am frühen Nachmittag (am Morgen hatte sie Fahrprüfung), und wir gingen zusammen 燒鵝 (etwa „geröstete Gans“) essen, eine lokale Spezialität. Sehr lecker!
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Hong Kong Spezialität: Gans (rechts) und Ferkel (links)

Danach machten wir uns auf eine mir wichtige Mission… Haare schneiden. Ein paar Minuten und 5 Franken später hatte ich wieder einen praktischen 3mm Haarschnitt: Dieser ist zum Reisen ideal, vorallem in so warmen Wetter! Danach schlenderten wir noch durch das Einkaufszentrum. Am Abend gingen kauften wir uns etwas zu Essen im Take Away, welches wir dann in meinem Zimmer verspeisten, währenddem ich von meinen Abenteuern in China erzählte.

Am Mittwoch war ich am Tag auf mich alleine gestellt, da Jayi arbeiten musste. Ich wollte eigentlich auf Cheung Chow Island gehen, entschied mich aber aufgrund des wechselhaften Wetters dagegen. Ich erforschte aber die Westseite von Hong Kong Island, welche ich noch überhaupt nicht kannte. Am Abend traf ich dann wieder auf Jayi, und wir gingen zusammen etwas leckeres essen.
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Hong Kong Island: Fortress Hill

Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Jayi, als sie wieder zur Arbeit musste, und ich packte meine Sachen zusammen: Ich musste an diesem Tag in die entgegengesetzte Richtung vom Montag zurück hetzen, um in Shenzhen einen Zug zu meiner nächsten Destination zu erwischen. Zuerst musste ich meinen Pass abholen gehen. Dieser war jetzt mit einem schicken double-entry Visum ausgestattet. Dann wieder das selbe Spiel: Metro, Aus- und Einreise, Metro zum Bahnhof, Ticket besorgen und in den Zug einsteigen. Der Grenzübergang war dieses Mal aber viel angenehmer, weshalb ich dann sogar noch viel zu früh am Bahnhof ankam.
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Laden in Hong Kong 🙂

Hong Kongs Geschichte

Am nächsten Tag gings dann Punkt 12 Uhr ins Visa-Office, um meinen Pass abzuholen. Der Typ vor mir, Deutscher, hat nur 14 Tage bekommen und zog enttäuscht von dannen. Da kam ich schon ein bisschen ins Schwitzen – Was will man denn in 14 Tagen in diesem riesigen Land sehen?
Ich bekam dann meinen Pass mit einem druckfrischen 30 Tage Visum zurück. Kostenpunkt: 350 HK-Dollar / 45 Franken.
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Den Nachmittag brauchte ich hauptsächlich, um Blog zu schreiben und den weiteren Verlauf der Reise zu überdenken.
Am Abend  gings dann zusammen mit Stan an ein Couchsurfing-Meeting, wo wir ein paar Reisende, und auch Locals kennenlernten. Auf jeden Fall kam ich erst um 7 Uhr morgens zurück in mein Zimmer.
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Sonnenaufgang über Hong Kong

Am nächsten Tag, welchen ich wegen der vorherigen Nacht natürlich zum grössten Teil verschlafen hatte, traf ich Stan zum Nachtessen…  Danach gingen wir noch kurz einen Kaffee trinken und plauderten ein wenig. Das wars dann eigentlich auch schon mit diesem Freitag.

Am Samstag ging ich ins Hong Kong Museum of History. Ein ausgezeichnetes Museum, welches nicht nur langweilige Artefakte und Töpfereien austellt, sondern auch ganze historische Strassen, Häuser und Häfen nachgebaut hat. Dort verbrachte ich den ganzen Nachmittag.

Am Abend trafen Stan und ich auf Jayi, welche ich am Meeting kennengelernt hatte. Mit ihr gingen wir ins „angeblich günstigste Michelin-Stern Restaurant der Welt“. Das Essen war in der Tat sehr lecker!
Danach gings noch in den Ausgang. Am Schluss landeten sogar noch ein paar Leute bei mir im Zimmer, somit war auch hier keine Spur von erholsamen Schlaf.

An meinem letzten Tag in Hong Kong traf ich noch einmal auf Stan und Jayi und wir verbrachten den ganzen Tag in einem Frühstücksschuppen, wo wir über Gott und die Welt philosophierten. Später nahm ich den Airport-Bus.
Pünktlich flogen wir in Richtung Japan, ich mit dem besten Sitz im ganzen Flugzeug!
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Hong Kongs Spinnen

Um mein nächstes Ziel in Hong Kong, Lamma Island, zu erkunden, habe ich mir auf einer Internetplattform für Reisende (Couchsurfing) einen Reisepartner gesucht: Gefunden habe ich Stanley aus England, welcher gerade von Nordkorea über Land bis nach Malaysia reist.

Wir haben uns um 9:30 in der U-Bahn getroffen und sind zusammen zum Pier 4 gegangen, von wo uns eine Fähre nach Sok Kwu Wan brachte. Sok Kwu Wan ist ein kleines Dörfchen, von welchem man in das andere Dorf der Insel wandern kann.

Nach unserer Ankunft gingen wir erstmal in einem der zahlreichen Seafood-Restaurants essen. Danach liefen wir los, jedoch leider in die falsche Richtung, so dass wir uns auf einem stündigen Rundweg landeten, welcher wieder im selben Dorf endete. Jedoch war es auf diesem Weg auch sehr schön!
image-2015-09-24(3)Wir genossen den Schatten auf dem Rundweg!

Einzig ein Problem begleitete uns während dem Aufenthalt auf dieser gemütlichen und schönen Insel: Alle zehn Meter – und das ist keine Übertreibung – lauerten riesige Spinnen. Manchmal hoch oben in den Bäumen, manchmal aber waren ihre grossen Netze quer über den Wanderweg gespannt. Ich habe zuhause normalerweise kein Problem mit Spinnen, diese Biester sahen aber nicht wirklich freundlich aus, weshalb ich die ganze Zeit damit beschäftigt war, nach ihnen Ausschau zu halten, um nicht in sie hinein zu laufen. Die Spinnen schienen an uns eigentlich wenig interessiert zu sein…Aber trotzdem!!
image-2015-09-24So weit oben wären sie mir ja egal gewesen…
12032202_10153600116775135_8529917681943432348_n…jedoch so nah nicht!! (Findest du sie?)

Spätere Recherche zeigte, dass sie Seidenspinnen heissen ( Google für mehr Bilder – Ich wollte den Dingern nicht zu nahe kommen 😉 ), überall in den Tropen vorkommen und für den Menschen zwar nicht tödlich sind, das Gift / der Biss aber durchaus unangenehme Folgen haben könnte.

Abgesehen davon war die Wanderung sehr schön. Nachdem wir uns nach dem Rundweg mit einem kalten Bier abgekühlt hatten, gingen wir dann den richtigen Weg in Richtung Yung Shue Wan, wo wir dann nach weiteren 1.5h schwitzen und Spinnen-Ausweichen die Fähre zurück nach Central auf Hong Kong Island nahmen.
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Schöne Aussicht auf dem Weg nach Yung Shue Wan
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Wir fanden auch einen schönen Strand!

Danach gingen wir auf die Suche nach Nachtessen, und wurden in einem kleinen Nudelschuppen fündig. Als es dunkel wurde standen wir beim Peak-Tram Schlange, um auf dem Peak das Nachtpanorama zu bestaunen.
Ich war 2013 zwar schon bei Tag auf dem Peak, die Nachtansicht war aber auf jeden Fall einen erneuten Besuch wert.
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Hong Kongs Tempel

Die Landung in Hong Kong erfolgte pünktlich, jedoch mussten wir noch einige Zeit im Flugzeug warten, da noch kein Bus zur Verfügung stand, welcher mich zum Terminal bringen sollte.
Nach einer kurzen Einreiseprozedur zog ich ein paar frische Hong Kong Dollars aus dem Automaten, besorgte mir eine sogenannte Octopus-Card (mit welcher man überall in der Stadt bargeldlos bezahlen kann, unter anderem auch in der Metro) und sass dann bald schon in einem Bus in Richtung Stadtzentrum.
Für meinen Aufenthalt hier habe ich mich in einem Zimmer in Kowloon eingemietet, welches ich problemlos fand: In Hong Kong sind die Zimmer wegen des begrenzten Platzes teuer… und klein!
Nach dem Beziehen des Zimmers sah ich mir noch ein wenig die Nachbarschaft an, holte mir noch etwas kleines zu Essen und ging dann bald schon ins Bett.

Am nächsten Tag ging ich am Morgen zuerst ins Visa Office, um mein Visum für China zu beantragen. Danach fuhr ich mit der Metro nach Sha Tin, um mir dort einen Tempel mit 12000 Buddhas anzusehen.
Zuerst habe ich mich verlaufen, so dass ich auf einer Art Friedhof landete. image-2015-09-22
Eingangstor zum Friedhof

Nachdem ich einen als Mönch getarnten Betrüger abgewimmelt hatte, fand ich den Tempel auch. Sehr schön, jedoch war der Aufstieg wegen der Hitze sehr anstrengend. image-2015-09-22(1)
So geht es rauf… image-2015-09-22(2)…immer weiter…image-2015-09-22(3)
…bis man dann oben ankommt!

Um dem falschen Mönch – der vermutlich ziemlich sauer war, da ich ihm kein Geld gegeben habe – nicht noch einmal über den Weg zu laufen, suchte ich mir einen alternativen Weg vom Berg herunter. Dabei fand ich eine Seite Hong Kongs, welche man vielleicht nicht so kennt: Ein kleines Dörfchen, umrundet von dichtem Grün. Die Leute dort schauten mich auch mit grossen Augen an, als ich dort durchwanderte. image-2015-09-22(4)
Die ruhige Seite Hong Kongs

Danach ging ich ins Hong Kong Heritage Museum. Die Ausstellung zu Bruce Lee und den New Territories fand ich sehr schön gestaltet.

Am nächsten Tag wollte ich Hong Kongs bekanntesten Tempel, Wong Tai Sin, besichtigen gehen. Leider war er voller chinesischer Tourgruppen, so dass die friedliche Atmosphäre eines Tempels nirgens wirklich zu finden war. Der Tempel an sich war sehr schön, vorallem auch der Garten, aber aufgrund des Andrangs machte ich mich schnell wieder auf den Weg.
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Beim Wong Tai Sin Tempel
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Die Gartenanlage

Ich fuhr dann mit der Metro nach Hong Kong Island, wo ich den ganzen Nachmittag mehr oder weniger ziellos umherwanderte. Zuerst ging ich hoch zum botanischen Garten, schlenderte dann zm Pier am Victoria Harbour, und ass dort einen kleinen Snack mit einem Kaffee. 12027610_10207884122369673_1467943094072488376_n