Langer Weg nach Penang

Die Rückfahrt von Singapur nach Malaysia war wieder relativ mühsam: Der Grenzübertritt in Singapur dauerte 55 Minuten, da für weit über 300 Leute nur drei Schalter geöffnet waren, was riesige Schlangen zur Folge hatte. Zum Glück hatte ich meinen iPod, aber ich verstehe nicht, wie ein so organisiertes und entwickeltes Land bei den Grenzkontrollen so unorganisiert und ineffizient sein kann! Die Einreise nach Malaysia war dann hingegen sehr einfach. In weniger als einer Minute hatte ich den Stempel im Pass, und den Zoll passiert! Dieses Mal hat der Bus wenigstens gewartet, weshalb ich nach zirka fünf Stunden fahrt am Abend in Kuala Lumpur ankam.
Am nächsten Tag sollte ich mich eigentlich mit Izma treffen, da wir zusammen mit dem Auto in den Norden fahren wollten. Sie hatte aber einen neuen Auftrag bei der Arbeit bekommen, und es war nicht sicher, ob sie das Wochenende frei bekam. Ich buchte noch eine Nacht im Hostel. Es waren noch ein paar Leute dort, welche ich von letzter Woche kannte, und wir hatten einen gemütlichen Abend.
Am nächsten Tag kam dann die schlechte Nachricht, dass Izma am Wochenende keine Zeit hatte. Eigentlich kein Problem, nur ein bisschen schade dass ich fast zwei Tage in Ungewissheit „verschwendet“ hatte… Ich buchte dann sofort einen Nachtbus nach Penang.
Um Mitternacht stieg ich in den Bus ein. Als ich auf meinen Sitz sass, bemerkte ich sofort, dass ich einen nassen Hintern hatte… Toll – Mein Sitz war total nass, und ich fand auch schnell heraus wieso: Alle 20 Sekunden tropfte mir eine Ladung eiskaltes Wasser von der Decke in den Schritt (aus der Klimaanlage) … Da der Bus voll war, war dies leider mein Schicksal für die nächsten 5.5 Stunden. Versteht sich von selbst dass ich keine Minute geschlafen habe. Um etwa fünf Uhr morgens kamen wir in Georgetown an. Sofort wurde ich von Taxifahrern belagert. Ich beschloss, auf den ersten öffentlichen Bus zu warten. So sass ich ein paar Stunden im fast leeren Busterminal. Eine Frau setzte sich bald zu mir, da sie alleine Angst hatte. Sie fühlte sich offensichtlich sicher: Bald schon schlief sie neben mir ein. Als die ersten Busse fuhren, weckte ich sie, und ich nahm den Bus in die Stadt. Bald fand ich ein günstiges Hostel, nahm eine Dusche und ging dann etwas essen. Da ich nach dem Mittagessen dann schon sehr müde war, ging ich ein paar Stunden schlafen, so dass ich den ganzen Tag nicht wirklich viel gesehen habe.

Am nächsten Tag stand ich dann rechtzeitig auf, um etwas von der Stadt (UNESCO Kulturerbe) zu sehen. Ich lief zu einem Burmesischen Tempel. Sehr schön, und er unterscheidete sich stark von denen in China. Danach, direkt gegenüber, ging ich auch noch in einen Thailändischen! Auch sehr schön.
image-2015-12-13 Nebentempel des Burmesischen Tempelsimage-2015-12-13(1) Haupttempel des Burmesischen Tempelsimage-2015-12-13(2) Im Inneren des Haupttempelsimage-2015-12-13(4) Haupttempel des Thailändischen Tempelsimage-2015-12-13(5)Beschützer-Statue im Detailimage-2015-12-13(3)Nebentempel des Thailändischen Tempels

Die Mittagshitze war schon fast unerträglich, weshalb ich in einem Coffeeshop und dessen Klimaanlage Zuflucht suchte. Als es wieder etwas kühler wurde, ging ich durch die Stadt, betrachtete die hübschen Strassen und fand zum Schluss noch eine schöne Moschee.
IMG_5708 Koloniale Architektur in GeorgetownIMG_5703 Altes, zerfallenes SchulgebäudeIMG_5705und das neue SchulgebäudeIMG_5725Moschee im Stadtzentrum

Am Abend regnete es wieder in Strömen, was mir aber wegen der damit zusammenhängenden Abkühlung nichts ausmachte!
IMG_5707

Abstecher nach Singapur

Melaka Sentral, das Busterminal in Malakka, war der Startpunkt für meinen Kurztrip nach Singapur. Das Ticket kostete mich ungefähr 8 Franken, und der Bus sollte mich direkt nach Singapur bringen, quasi vor die Türe meines Hostels.
Wir fuhren los, und die Fahrt verlief bis zur Grenze eingentlich problemlos, bis auf eine kleine Verspätung, da wegen einem Platzregen ein Stau entstand.
Die Grenze von Malaysia übertrat ich ohne Probleme, und ich sass kurz darauf wieder im Bus. Dieser fuhr dann über den Deich, welcher die zwei Länder trennt. Ich musste dann all mein Gepäck schnappen, um die Grenze und den Zoll zu Fuss zu überqueren. In Theorie alles kein Problem. Im Bus habe ich ein Schild gesehen, dass dieser 30 Minuten warten würde…
Natürlich habe ich die langsamste Schlange im ganzen Gebäude erwischt, und wartete eine Ewigkeit, bis ich den Stempel im Pass hatte. Danach schon die nächste Schlange beim Zoll. Als ich beim Durchlechten das Gepäck vom Gepäckband nahm, fragte ein Beamter nach meinem Pass, und ich solle mit ihm mitgehen. Er notierte sich meine Passnummer und andere Daten in eine Liste, und ich musste samt Gepäck in einen Ganzkörperscanner reinstehen. Sie haben natürlich nichts gefunden, und ich durfte nach einer Weile von dannen ziehen… Jedoch musste ich feststellen, dass von meinem Bus keine Spur mehr war: Der Grenzübertritt dauerte für mich über eine Stunde. So sass ich nun an der Grenze: Ohne Geld, kein Geldautomat zu finden, bei Regen und 35 Grad. Diese Grenze wird ausschliesslich von Motorfahrzeugen überquert, welche direkt weiterfahren, weshalb die Einrichtungen für Fussgänger (=Leute, die ihren Bus verpassen) relativ begrenzt sind. Nachdem ich ein wenig vor mich hin geflucht hatte, versuchte ich etwas Geld aufzutreiben, so dass ich einen Bus zur nächsten Metrostation nehmen konnte. Nach einigem Suchen fand ich endlich jemanden, der mir meine restlichen Ringgit zu Singapur-Dollar tauschte. Gerade genug, um den Bus zur nächsten Metrostation zu nehmen: Dort fand ich dann einen Geldautomaten, und ich stand bald im Zug in die Stadt. Zum Glück hatte ich mir vorher die Adresse aufgeschrieben, so dass ich das Hostel mit mehr als 3 Stunden Verspätung erreichte. Ich nahm eine wohl verdiente Dusche und ging etwas essen.

Am nächsten Morgen schlief ich aus. Danach lief ich zur Arab Street nahe meines Hostels, und schaute mir dort die wunderschöne Moschee an. Danach nahm ich die Metro zur Chinatown. Ich nahm zuerst die falsche Linie, weshalb ich einen riesen Umweg machte. Tja… Dort angekommen ass ich etwas, und erkundete die Gegend. Singapur, wie auch Malaysia, ist sehr multikulturell. So findet man in Chinatown einen Hindutempel, der neben einer Moschee steht.image-2015-12-08 Moschee in der Arab StreetIMG_5621Chinatown IMG_5628 Hindutempel in Chinatown

Danach lief ich zum Singapore-River. Eigentlich wollte ich dessen Promenade entlang laufen, entschied mich aber wegen der Hitze dagegen. Ich kehrte deshalb etwas früher zum Hostel zurück, las ein wenig, und ging dann noch etwas leckeres essen.
IMG_5633 Blick über den Singapore Riverimage-2015-12-08(1)Nachtessen

Am nächsten Morgen stand ich früher auf, da ich das im Internet gelobte Frühstück probieren wollte: Tatsächlich – für ein Hostel – sehr lecker und vielseitig. Gestärkt ging ich dann nach Little India, und lief durch das Quartier. Es war wieder brütend heiss: Singapur liegt fast auf dem Äquator. image-2015-12-08(2)Seitengässchen in Little India image-2015-12-08(3)Tempel an der „Hauptstrasse“ von Little India

Nach Little India ging ich noch einmal zum Singapore-River, um der Promenade entlang zu laufen. Am späten Nachmittag begann es heftig zu regnen, weshalb ich meinen Aufenthalt in Singapur eher ruhig ausklingen liess.
IMG_5646Victoria Theater – Entlang des Singapore Rivers IMG_5648
Blick auf die Skyline am Singapore River

Rote Gebäude in Malakka

Als nächstes stand die Stadt Malakka auf dem Programm, welche ungefähr auf halber Strecke zwischen Singapur und Kuala Lumpur liegt. Zufälligerweise musste Izma wegen ihrer Arbeit dort hin, weshalb sich für mich eine Mitfahrgelegenheit ergab: Sie holte mich an einem Bahnhof ab, und wir fuhren in zirka zwei Stunden nach Malakka. Es war schon spät abends als wir dort ankamen. Zuerst hatten wir etwas Mühe, mein Guesthouse zu finden. Nach einigen Runden durch das verzwickte Netz von Einbahnstrassen klappte es dann nach Mitternacht doch noch.

Am nächsten Morgen (= Mittag) machte ich mich auf, um die historische Altstadt zu erkunden. Eine sehr spezielle Architektur mit verschiedenen europäischen Einflüssen. Ausserdem sind die Gebäude dort knallrot!
IMG_5569 Kirche am Dutch SquareIMG_5570 Glockenturm am Dutch SquareIMG_5579 Kirche in Malakkaimage-2015-12-05 Blick über den Malakka Riverimage-2015-12-05(1)Haus im Chinesischen Quartier

Später traf ich Izma, welche mit 5 Arbeitskollegen Nachtessen ging. Ich wurde auch eingeladen, und genoss ein super Nachtessen am Meer: Fisch, Garnelen, Oktopus, Muscheln, weitere Meeresfrüchte und natürlich Nasi Lemak, das Nationalgericht von Malaysia: Reis, gekocht in Kokosnussmilch, mit Chilipaste und getrockneten Shrimps, serviert in einem Bananenblatt. Eine einmalige Erfahrung: Ich liebe es, mit Locals zu essen!!
dinner_malaccaAbendessen mit Locals

Am nächsten Tag regnete es leider sintflutartig, weshalb ich keine all zu grossen Sprünge machte. Ich schaute mir die nahe gelegene Moschee an, machte ein paar administrative Sachen am Computer, und ging am Abend etwas leckeres essen.image-2015-12-05(2)
Moschee mit Minarett

Bye Bye China

Nachdem ich mir in einem riesigen Restaurant mit über 5000 Plätzen den Bauch mit Dim Sum vollgeschlagen hatte, machte ich mich auf den Weg zum Flughafen. Nach über 50 Tagen in China nahm ich Abschied von diesem wunderbaren, spannenden Land. Nach Mitternacht flog ich mit Air Asia nach Kuala Lumpur in Malaysia.

Früh morgens kam ich dort an. Ich beschaffte mir ein paar Malaysische Ringgit, etwas zu trinken und wartete bis die Sonne aufging. Danach machte ich mich auf dem Weg in die Millionenmetropole. Im Hostel konnte ich zwar noch nicht einchecken, konnte aber meinen Rucksack deponieren und eine wohlverdiente (und notwendige) Dusche nehmen: Es war Regenzeit, was 35 Grad bei 95% Luftfeuchtigkeit bedeutete. Nach dem angenehmen China ein rechter Schock!

Am Mittag traf ich mit Izma. Ich habe sie in Japan kennen gelernt, und sie hat mir gesagt, ich solle mich melden, falls ich nach Malaysia kommen sollte. Dies tat ich auch, und wir verabredeten uns zum Mittagessen. Sie kam mich mit ihrem Auto abholen, und wir fuhren nach Petaling Jaya. In einem bei Locals sehr berühmten Restaurant assen wir ein leckeres Mahl. Unter anderem auch ein in Durian-Sauce gekochter Fisch. Durian ist eine stachelige Frucht, die so übel stinkt, dass sie vielerorts verboten ist (wie zum Beispiel in meinem Hostel). Das Gericht war aber sehr lecker.IMG_5527Mittagessen in Malaysia

Danach fuhren ein wenig durch die Gegend und ich kaufte mir eine Malaysische SIM-Karte für lächerliche 1.50 CHF und einen Regenschirm. Später standen wir fast zwei Stunden im Stau. Danach war ich richtig hungring, weshalb wir dann schleunigst das Nachtessen zu uns nahmen, wieder Malaysische Spezialitäten. Danach kehrte ich ins Hostel zurück, checkte ein und lernte ein paar Leute kennen: Zufälligerweise war mein Zimmergenosse ein Schweizer aus Luzern.
IMG_5531Satay Spiesschen image-2015-12-03 Malaysische Nudeln

Am nächsten Tag ging ich durch die Altstadt, wo ich die schönen Gebäude bestaunte. Ausserdem besuchte ich ein Museum, wo ich mich über die Geschichte dieses jungen Staates informierte. Leider kam ich gerade zur Gebetszeit zur nationalen Moschee, weshalb mir als nicht-Muslim der Zutritt verwehrt wurde. Da ich nicht warten wollte, kehrte ich um und ass ein leckeres Indisches Mahl. Am Nachmittag schlief ich ein, und wachte erst pünktlich zum Nachtessen wieder auf, welches ich mit ein paar Leuten aus dem Hostel essen ging.
image-2015-12-03(1) Am Merdeka Platzimage-2015-12-03(2) Der alte BahnhofIMG_5537IMG_5536Sultan Abdul Samad Gebäude IMG_5547Auf dem Weg zur MoscheeIMG_5550Die nationale Moschee

Am nächsten Tag machte ich mich auf zu den bekannten Petronas Towers. Es war brütend heiss.
Malaysia ist sehr multi-kulturell: In der U-Bahn sah ich eine Frau in einer Burka, welche direkt neben einer Frau in einem Minirock sass. Sehr speziell, diese Gegensätze zu sehen.
image-2015-12-03(3) Die Petronas Towers

Vollgestopft in Guangzhou

Da es mir in Xiamen so gut gefallen hat, habe ich mich entschieden, nach Quanzhou noch einmal für ein paar Tage dort hin zu gehen. Ich habe mich in einem schönen und recht günstigen Hotel einquartiert. Für ein paar Tage konnte ich noch einmal den Strand, das leckere Essen und die Gesellschaft meiner Kollegin Fu geniessen. Ausserdem habe ich mir ein paar super Kopfhörer gekauft, da meine in Quanzhou kaputt gegangen sind: Reisen ohne Musik wäre für mich unmöglich! Nach diesen paar Tagen nahm ich erneut Abschied, und ich stieg in den Nachtzug nach Guangzhou, dem Epizenter der kantonesischen Kultur.
image-2015-11-30(1)Am Strand in Xiamen image-2015-11-30Essen in Xiamen: Diese Xiao Long Bao waren so gut wie sie aussehen!!

Die Zugfahrt war recht komfortabel, da ich mir einen Softsleeper gegönnt hatte: Geschlossenes Vierer-Abteil mit mehr Polster als im Hardsleeper. Vom Bahnhof nahm ich die Metro ins Hostel. Nach dem Check-In relaxte ich in der riesigen Lobby, wo ich das erste Mal seit langer Zeit wieder in Kontakt mit anderen Backpackern kam. Ein paar von uns schlossen uns zusammen und gingen etwas Essen, bevor wir bis spät in die Nacht in den Ausgang gingen.image-2015-11-30(2)Tempel in Guangzhou

Am nächsten Tag kam mich Yiyuan im Hostel abholen. Ich habe ihn in Xi’An kennen gelernt, und er hat mir versprochen, mir seine Heimatstadt zu zeigen. Er hat noch Bill (ebenfalls ein Einheimischer und Yuans Mitbewohner) zur Verstärkung mitgenommen. Er hat mir zuvor noch eine SMS geschickt: „Iss nichts zum Frühstück“… Erste Station: Nudeln mit Fischbällen, Schweinefüsse und Rettichkuchen. Alles sehr lecker. Eigentlich war ich danach schon voll, aber das spielte natürlich keine Rolle. Die zweite Station brachte uns in eine Gasse mit vielen Plastikstühlen und Tischchen. Auf der Speisekarte: Fischhaut, Fisch-Congee und Reisnudeln. Wiederum alles sehr lecker!
image-2015-11-30(3) Fischhaut – Besser als es tönt!IMG_5475Riesige Reisnudeln

Danach liefen wir ein wenig durch die Stadt und betrachteten die traditionelle kantonesische Architektur. Etwa eine Stunde später sassen wir wieder in einem Restaurant, wo wir noch ein paar Süssspeisen assen. image-2015-11-30(4)Einblick in das Leben der Localsimage-2015-11-30(5)Traditionelles kantonesisches Strassen- und Häuserdesignimage-2015-11-30(6)Ich liebe diese kleinen Gässchen!

Danach brauchte ich definitiv eine Pause. Die Jungs gingen in einen Massagesalon, während ich kurz ins Hostel zurückkehrte, um meine Wäsche zu waschen, da ich kein einziges sauberes Kleidungsstück mehr hatte. Rund zwei Stunden später war ich schon wieder auf dem Weg ins nächste Restaurant. Ich habe noch Ben, einen Amerikaner aus dem Hostel, mitgenommen.
Plan fürs Abendessen: Lamm-Hotpot auf Kohlen gekocht auf einem Hochhausdach. Das war der absolute Knaller!
IMG_5494Lamm-Hotpot auf Kohlen gegart

Es kamen im Verlauf des Abends immer mehr Freunde von Bill und Yuan dazu. Wir gingen nach dem Essen nach Downtown, um die Lichter der Innenstadt zu bestaunen. Danach gingen wir in eine Bar, wo wir Karten spielten, Bier tranken und uns über Gott und die Welt Unterhielten.
Ben und ich haben an diesem Abend (ich den ganzen Tag lang) keinen Rappen ausgegeben – Es war für unsere chinesischen Freunde selbstverständlich, uns für alles einzuladen!IMG_5499
Canton – Tower bei Nacht