Ankommen in Laos

Ein alter Bus ohne Klimaanlage brachte mich in 2 Stunden in die Nähe der Laotischen Grenze. Von dort aus teilte ich mir mit zwei Polinnen ein Tuk-Tuk, welches uns zur Grenze fuhr. Dort war nichts los: Nur eine handvoll Reisende, ringsum kein anderes Gebäude in Sicht. Die Ausreise verlief problemlos, und ich tauschte meine restlichen Bhat in Laotische Kip, da es schon recht spät war und die Bank auf der anderen Seite schon geschlossen hatte. Danach ging es mit dem Shuttle-Bus über die Freundschaftsbrücke. Dort besorgte ich mir für 35 US$ ein Visum, obwohl ich eigentlich 15 Tage ohne Visum ins Land dürfte. Ich hatte das Gefühl, dass ich länger im Land bleiben wollte.

Nach etwa 15 Minuten klebte das Visum im Pass, und ich nahm ein Songthaew (eine Art Sammeltaxi) nach Huay Xai. Dort war gar nichts los, und dient fast allen Reisenden nur als Zwischenstopp. Am nächsten Tag nahm ich einen Bus nach Luang Namtha, einem verschlafenen Provinz-Kaff.
IMG_6129Luang Namtha: Ein verschlafenes Provinzkaffimage-2016-01-30Der Tha – Fluss

Am nächsten Morgen mietete ich mir ein kleines Honda Motorrad, und kurvte mit diesem in das noch verschlafenere Kaff Muang Sing, sehr nahe an der Chinesischen Grenze. Nach etwa zwei Stunden erreichte ich dieses. Die Fahrt war spektakulär, wenn auch sehr anspruchsvoll: Zwar hatte es fast keinen Verkehr, jedoch wechselte die Strassenqualität ohne Vorwarnung von sehr gut zu „nicht vorhanden“. Man muss den Kopf bei der Sache haben, um nicht mit voller Wucht durch ein Schlagloch zu fahren, oder ein Huhn zu überfahren. Ausserdem war es sehr staubig! Meine Hände und das Gesicht waren ganz orange!
Diese Motorradtour war einer meiner Lieblingstage auf dieser Reise!image-2016-01-30(2) Auf der Motorradtourimage-2016-01-30(1) (Trockene) Reisfelderimage-2016-01-30(3)Die Strasse führte mich entlang des Tha – Flusses nach Muang Sing

Am nächsten Morgen nahm ich einen Bus in Richtung Muang Xai, was wiederum nur als Durchgangsort diente. Nach nur einer Nacht brachte mich ein weiterer, sehr holpriger Bus nach Muang Khua. In ein paar Tagen bin ich von der Grenze Thailands bis fast nach Vietnam gekommen. Muang Khua war sehr schön, weshalb ich mit entschloss, zwei Tage dort zu verbringen.image-2016-01-30(4)In Muang Khua

Am nächsten Tag wechselte aber leider das Wetter, und eine sibirische Kaltfront zog über das Land…
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Ruhe vor dem Sturm

Weisse & Schwarze Tempel

Mit einem lokalen, sehr alten Bus fuhren wir von Nan durch sehr hügeliges Terrain nach Chiang Rai. Dies sollte die letzte Station mit Sebastian und Leire sein. Nachdem wir mit einiger Verspätung ankamen, und ich von meinen Reisekrankheits-Pillen immer noch ganz high war, checkten wir erschöpft in unser Hostel ein. Danach fanden wir erstmal etwas zu Essen, da wir auf der mehrstündigen Busfahrt nur Mentos und Chips gegessen hatten. Danach gingen wir auf die Blumenmesse, welche ich aufgrund eines Heuschnupfenanfalls eher weniger genoss.

Am nächsten Morgen holten wir uns einen Roller. Sebastian und ich haben ihn uns geteilt. Leire konnte bei unserem Zimmergenossen Jesse aufspringen. Zusammen fuhren wir zum weissen Tempel. Nach einiger Zeit kamen wir dort an, und wir bestaunten den skurrilen Tempel: Bei näherem Hingucken war die Thematik recht düster.
image-2016-01-23 Der weisse Tempelimage-2016-01-23(2) Skulptur auf der Brückeimage-2016-01-23(1)Höllendarstellung von der Brücke aus gesehen

Danach machten wir eine sehr lange Fahrt durch die Hügel Thailands, um zu einem Wasserfall zu gelangen. Diese Mission scheiterte aber, da es viel weiter war, als wir dachten, und der Nationalpark bereits geschlossen war, als wir dort ankamen. Schön war es trotzdem, und wir machten dennoch eine kleine Wanderung durch den Dschungel.
image-2016-01-23(6)Rollerfahrt durch den Dschungel

Am nächsten Morgen schwangen wir uns wieder auf unsere Roller, und fuhren zum schwarzen Haus. Wir fanden es zuerst nicht, und verpassten mehrere Male die Einfahrt, was in spektakulären U-Turns auf dem Highway resultierte: Verkehrsregeln in Thailand…
Das schwarze Haus, eine Art Kunstobjekt / Tempel war sehr eindrücklich, und auch dieses wie auch der weisse Tempel sehr „gothic“!
image-2016-01-23(3) Das schwarze Hausimage-2016-01-23(4)Mehr schwarze Häuser….

Im Kaffeehaus nebenan assen wir ein Stück Kuchen, was das Ende der Reise mit der Gruppe bedeutete, da wir am nächsten Tag alle in verschiedene Himmelsrichtungen weiterreisten.
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Holzschnitt beim schwarzen Haus

Was läuft in Nan?

Nachdem wir wieder 700 Kurven hinter uns liessen, schliefen wir eine Nacht in Chiang Mai. Am nächsten Morgen nahmen wir am frühen Morgen einen Bus, um nach Nan im Nordosten Thailands zu gelangen. Wir wussten nicht genau, was es dort zu sehen gab, jedoch wollten wir uns ein wenig vom Touristenpfad entfernen. Nach gut 5 Stunden im Bus war dieser dann auch kaputt, weshalb wir irgendwo in einem Busterminal gestrandet waren. Da niemand Englisch sprach, wussten wir nicht genau, was eigentlich los war und wie es weiter gehen würde.
IMG_6038So etwas in der Art sollte uns nach Nan bringen…

Nach einiger Zeit wurden wir in einen Minibus gelotst, welcher uns dann schlussendlich nach Nan brachte. Dort wollten wir in unser Dreibettzimmer einchecken, leider war aber niemand an der Reception. Nach gut zwei Stunden erreichten wir den Besitzer endlich telefonisch, und er sagte uns, wo der Schlüssel für das Zimmer zu finden war. Danach versuchten wir etwas zu Essen zu finden. Leider scheint in Nan fast alles nach 8 Uhr zu schliessen. Schlussendlich fanden wir doch noch eine Strassenküche: Diese bescherte mir aber die nächsten fünf Tage einen ordentlichen Dünnpfiff… Ein merklich schlechter Start für Nan!

Am nächsten Tag mieteten wir Fahrräder und fuhren zur Busstation, wo wir für den nächsten Tag Tickets nach Chiang Rai sichern wollten, da es nur einen Bus pro Tag gibt. Sie sagten, wir sollen morgen wiederkommen…Na gut! Auf dem Rückweg haben wir einige der Tempel abgeklappert.
IMG_6055Einer der vielen Tempel in Nan image-2016-01-17(2)image-2016-01-17(1)Von aussen…image-2016-01-17(3)…und von innen

Am Abend fanden wir noch einen Park, wo wir die Leute bei ihrem Fitness und Tai Chi beobachteten: Alle waren sehr freundlich, winkten uns zu und versuchten ein paar (meist unverständliche) Brocken Englisch zu sprechen. Viele hatten wohl noch nie einen Touristen zu Gesicht bekommen.
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Ein gemütlicher Abend im Park

700 Kurven nach Pai

Nachdem ich 2 Reisekrankheits-Pillen eingeworfen hatte, stiegen wir in den Minibus nach Pai, ein abgelegenes Kaff im Nordwesten Thailands und bevorzugter Rückzugsort für Hippies. Von der sehr kurvenreichen Fahrt habe ich dank meiner Pillen nicht viel mitbekommen.
image-2016-01-15(5)Pai ist ein verschlafenes Kaff

Nach dem Check-In mieteten wir Roller und düsten pünktlich für den Sonnenuntergang zum Pai Canyon. Die Fahrt war mit den vielen Kurven recht spektakulär. Leider war dies der letzte Abend mit Andrea, da sie am nächsten Tag zurück nach Bangkok musste, um einen Flug nach Singapur zu erwischen. Wir feierten deshalb nach der Rückkehr vom Canyon ein bisschen.
image-2016-01-15(1)image-2016-01-15(2) Pai CanyonIMG_5993 IMG_6008Sonnenuntergang beim Pai Canyon

Am nächsten Mittag stiegen wir wieder auf unsere Roller – nun zu dritt – und fuhren in ein nahe gelegenes „chinesisches“ Dorf. Dort fanden wir eine recht gestellte Szene, und auch das Mittagessen war alles andere als authentisch. Schade!
Danach düsten wir durch die Hügel Thailands, um einen Wasserfall zu finden. Nach einem sehr holprigen Weg fanden wir diesen auch, nur um festzustellen, dass es wegen der Trockenzeit eher ein Rinnsal war. Auch Schade… So blieb die Rollerfahrt das Highlight des Tages. Auf dem Rückweg gerieten wir noch fast in eine Polizeikontrolle, was wegen dem nicht vorhandenen Internationalen Führerausweis nicht so prickelnd gewesen wäre. Glücklicherweise waren die Polizisten gerade mit anderen Farangs (=Ausländern) beschäftigt, so dass wir durch den Checkpoint durchgewunken wurden 🙂
image-2016-01-15(3) Rollerfahren auf diesen Strassen macht Spassimage-2016-01-15(4)
Der „Wasserfall“

Am nächsten Tag wollte ich einen gemütlichen Tag einlegen, weshalb ich einen Tag in der Hängematte verbrachte. Dies ist in Pai bei den meisten Touristen die Lieblingsbeschäftigung.
image-2016-01-15Die Aussicht von der Hostel-Hängematte

Höllenritt nach Chiang Mai

Als nächstes wollte ich nach Chiang Mai reisen. Leire, Andrea und Sebastian ebenfalls, so dass wir am Morgen zusammen an den Bahnhof gingen. Wir wollten die 13 stündige Fahrt tagsüber machen, so dass wir etwas von der Landschaft sehen würden. Leider waren alle Züge bis auf einen schon ausgebucht. Abfahrt um 15.20, Ankunft irgendwann mitten in der Nacht um 4 Uhr. In diesem Zug waren aber nur noch Sitze in der dritten (schlechtesten) Klasse erhältlich. Trotzdem entschieden wir uns, diesen Zug zu nehmen, da es die einzigen freien Plätze für die nächsten zwei Tage waren. Ein Nachtbus kam für mich nicht in Frage, und auch Sebastian mit seinen zwei Metern wollte das nicht.

Somit stiegen wir in den Zug ein, und mussten uns ein Viererabteil erkämpfen: Sitzplatzreservation gibt es in der dritten Klasse nämlich nicht, und die Züge werden masslos überbucht. Etwa nach einer Stunde sassen wir endlich zusammen. Die Sitze waren aber so nahe beieinander, dass Sebastian und ich nicht nebeneinander, und auch nicht vis-a-vis sitzen konnten. Tisch gab es auch keinen, so dass die extra für die Zugreise gekauften Spielkarten auch nicht zum Einsatz kamen. Viel mehr vertrieben wir uns die Zeit mit Reden. Nach Mitternacht schafften wir es doch noch, ein wenig zu schlafen. IMG_5942
Eine Nacht in der Holzklasse…

Wir wachten alle mit Nackenschmerzen auf. Ausserdem habe ich mir wegen der Zugluft eine üble Erkältung geholt. Glück gehabt, dass Leire ein Doktor ist und mich beraten konnte 😉

Nach diesem Höllenritt suchten wir erstmal unser Hostel, und nahmen einen Powernap! Nach diesem trafen wir uns, und schauten uns die zwei wichtigsten Tempel von Chiang Mai an. image-2016-01-12(2) image-2016-01-12 image-2016-01-12(1)

Eigentlich wäre noch ein dritter gewesen, ich habe aber schon so viele Tempel gesehen (und nach einer gewissen Zeit sehen alle gleich aus), dass ich für Bananen-Pancakes und Bier gestimmt habe. Am Abend gingen wir noch in eine Bar, wo eine erstklassige Bluesband aus Thailand spielte!

Am nächsten Tag war meine Erkältung auf dem Höhepunkt, weshalb ich nach dem Frühstück wieder ins Bett ging. Die Anderen gingen zum Chiang Mai Canyon. Schade, dass ich diesen verpasst habe. Jedoch wollte ich meine Krankheit auskurieren, so dass ich am nächsten Tag wieder fit war.
An diesem hatte ich nämlich einen Kochkurs gebucht. Dieser fand auf einer Farm ausserhalb Chiang Mais statt. Es hat sehr viel Spass gemacht und zum Abschluss gab es ein Rezeptbuch!
IMG_5965Auf dem Markt – Zutaten einkaufenimage-2016-01-12(3)Kochstation mit selbst gemachter CurrypasteIMG_5979Vorspeise image-2016-01-12(4)Alle Hauptgerichte – Suppe, Stir-Fry und ein Curry

Der Lehrer war sehr lustig und erzälte dauernd von seiner Toilette. Als ich sie dann benutzt hatte, wusste ich auch wieso: Die schönste Toilette der Welt – Mit Aussicht auf die Reisfelder 😉
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