Weihnachten unter Palmen

Nachdem ich den Zug nach Sanya nur knapp nicht verpasst hatte, kam ich dort nach gut zwei Stunden an. Sanya im Süden Hainans gilt als ultimatives Ferienparadies für Chinesische und  Russische Touristen.

Als ich in Sanya ankam, bemerkte ich, dass ich vergessen hatte, die Adresse meines Hostels aufzuschreiben. Zum Glück konnte ich mich an den Strassennamen erinnern, und nahm auf gut Glück einen Bus in die Stadt. Auf meinem Handy verfolgte ich meinen Standort, und stieg nach über einer Stunde in der Nähe der Strasse aus. Nach einigem auf und ab auf der Strasse fand ich das Hostel dann auch. Für Weihnachten habe ich mir ein Einzelzimmer gegönnt, welches ich nach der ganzen Scharcherei in Haikou auch dringend nötig hatte!!

In Sanya traf ich in China auch das erste Mal so richtig auf andere westliche Backpacker. Im gemütlichen Garten hat man immer jemanden getroffen, spielte Billiard oder Dart, trank ein paar Bier und gab einander Tipps für China. Mit ein paar Leuten aus Südafrika, Holland und Brasilien ging ich an Weihnachten in einen Club, wo wir mit vielen Chinesen bis spät in die Nacht feierten. Am nächsten Tag musste ich mich davon ausgiebig erholen.
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Das Weihnachtsessen: Hainan-Nudeln 😉

Die nächsten Tage hing ich meistens am Strand rum und genoss das schöne Wetter. Am Abend zogen wir dann stets um die Häuser.
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Somit habe ich Weihnachten gemütlich und ohne „Geschenke-Kauf-Stress“ unter Palmen in China verbracht!
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Wetterpech in China

Nach ein paar sehr erholsamen Tagen in Langkawi hiess es Abschied nehmen. Ich habe einen kurzen Flug nach Kuala Lumpur genommen: 30 Franken für eine knappe Stunde. Dort angekommen habe ich noch einmal – zum dritten Mal – ins ‚Back Home‘ Hostel eingecheckt. Am nächsten Morgen musste ich früh raus, um meinen Flug zurück nach China zu erwischen.
Nach etwa 4 Stunden kam ich in Nanning in der Guangxi Provinz an. Ich hatte im Flieger glücklicherweise eine ganze Reihe für mich alleine, so dass ich sehr komfortabel fliegen konnte.

Ich Nanning erlebte ich zuerst einen Wettershock: Von den 35 Grad im Schatten in Langkawi war plötzlich keine Spur mehr, und ich musste all meine Kleider anziehen. Die 15 Grad fühlten sich im Vergleich fast unerträglich kalt an! Mein Hostel fand ich zuerst nicht. Zum Glück fand ich zwei Kinder, welche genug Englisch sprachen, um mir zu erklären, dass ich auf der falschen Strassenseite suchte.

Am nächsten Tag wollte ich mir eigentlich Nanning anschauen gehen, jedoch machte mir eisiger Regen einen Strich durch die Rechnung. Ich faulenzte deshalb hauptsächlich etwas herum, und lief nur durch das nahe gelegene Quartier. Am Mittag nahm ich eine wärmende (=scharfe) Nudelsuppe zu mir.

Am Nachmittag lernte ich ein paar andere Reisende kennen, allesamt auf dem Weg nach Vietnam, wofür Nanning als Startpunkt diente. Mit ihnen ging ich am Abend auf einen Nachtmarkt, um ein paar Spezialitäten essen zu gehen.
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Geschäftiges Treiben auf dem Nachtmarkt in Nanning

Am nächsten Morgen musste ich sehr früh raus, um einen Flug nach Haikou zu erwischen, wo ich mir tropische Wärme und Sonnenschein erhoffte. Von der Airline – Guangxi Beibu Gulf Airlines – hatte ich noch nie im Leben etwas gehört, und auch im Internet fand ich keine Informationen. Der unschlagbare Preis von knapp 30 Franken verleitete mich dann trotzdem zum Buchen!  Um so erfreulicher, dass ausser der Sicherheitskontrolle im Flughafen alles reibungslos geklappt hat. Dort wollten sie mich zuerst nämlich nicht durchlassen, weil sie behaupteten, mein Nachname sei auf dem Ticket falsch geschrieben (weil im Pass ein „ä“ steht, und auf dem Ticket „ae“). Nach einigem Hin und Her gings dann weiter… Und noch nie hatte ich so viel Beinfreiheit! Nach gut einer Stunde landeten wir nach einem etwas turbulenten Flug in Haikou auf der Insel Hainan.

Dort war es zwar schön warm, jedoch regnete es. Ich nahm einen Bus, welcher mich in über 2 Stunden in die Nähe meines Hostels brachte. Dort checkte ich ein, und nutzte eine Regenpause dazu, einen Nahe gelegenen Park zu besuchen. Nach etwa zwei Stunden regnete es wieder, und ich kehrte ins Hostel zurück.
image-2015-12-29 image-2015-12-29(1)Park in Haikou

Die Nächte dort waren etwas ungemütlich: Einer meiner Zimmergenossen schnarchte so laut, dass mein Bett erschüttert wurde. Da halfen auch meine Ohrstöpsel nichts!

Die nächsten Tage regnete es fast pausenlos. Ich verbrachte die Tage mit Lesen, übte an der Reception mein Chinesisch und ging ins nahe gelegene Restaurant meine geliebten Xiao Long Bao essen. Einmal konnte ich noch kurz einen Strand besuchen.
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Strandurlaub auf Langkawi

Von Penang nahm ich frühmorgens eine Fähre nach Langkawi. Nach gut dreieinhalb Stunden erwachte ich, als wir gerade in den Hafen einliefen. Langkawi ist eine tropische Insel nahe der Grenze zu Thailand, weshalb die Insel keine Zölle erhebt. Dies erfreut den Reisenden vor allem wegen dem spottbilligen Bier (20 Cent die Dose).

Nachdem ich mein Bett bezogen hatte, traf ich auf Stephen. Ich hatte ihn in Kuala Lumpur kennen gelernt, und trotz seines Alters von 57 Jahren verstanden wir uns sehr gut. Ich lachte mich vor allem ab seinen Witzen schlapp, welche er in dickem Nordenglischem Akzent vortrug.

Zusammen gingen wir an den Strand, tranken ein paar Bier und plauderten über Dieses und Jenes.
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Viel mehr gibt es zu Langkawi eigentlich nicht zu sagen: Gutes Essen, günstiges Bier und viel Sonne! Ein Strandurlaub gehört halt zu einer Langzeitreise genau so dazu!
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„Finken-Linien“ auf den Füssen 😉

Langer Weg nach Penang

Die Rückfahrt von Singapur nach Malaysia war wieder relativ mühsam: Der Grenzübertritt in Singapur dauerte 55 Minuten, da für weit über 300 Leute nur drei Schalter geöffnet waren, was riesige Schlangen zur Folge hatte. Zum Glück hatte ich meinen iPod, aber ich verstehe nicht, wie ein so organisiertes und entwickeltes Land bei den Grenzkontrollen so unorganisiert und ineffizient sein kann! Die Einreise nach Malaysia war dann hingegen sehr einfach. In weniger als einer Minute hatte ich den Stempel im Pass, und den Zoll passiert! Dieses Mal hat der Bus wenigstens gewartet, weshalb ich nach zirka fünf Stunden fahrt am Abend in Kuala Lumpur ankam.
Am nächsten Tag sollte ich mich eigentlich mit Izma treffen, da wir zusammen mit dem Auto in den Norden fahren wollten. Sie hatte aber einen neuen Auftrag bei der Arbeit bekommen, und es war nicht sicher, ob sie das Wochenende frei bekam. Ich buchte noch eine Nacht im Hostel. Es waren noch ein paar Leute dort, welche ich von letzter Woche kannte, und wir hatten einen gemütlichen Abend.
Am nächsten Tag kam dann die schlechte Nachricht, dass Izma am Wochenende keine Zeit hatte. Eigentlich kein Problem, nur ein bisschen schade dass ich fast zwei Tage in Ungewissheit „verschwendet“ hatte… Ich buchte dann sofort einen Nachtbus nach Penang.
Um Mitternacht stieg ich in den Bus ein. Als ich auf meinen Sitz sass, bemerkte ich sofort, dass ich einen nassen Hintern hatte… Toll – Mein Sitz war total nass, und ich fand auch schnell heraus wieso: Alle 20 Sekunden tropfte mir eine Ladung eiskaltes Wasser von der Decke in den Schritt (aus der Klimaanlage) … Da der Bus voll war, war dies leider mein Schicksal für die nächsten 5.5 Stunden. Versteht sich von selbst dass ich keine Minute geschlafen habe. Um etwa fünf Uhr morgens kamen wir in Georgetown an. Sofort wurde ich von Taxifahrern belagert. Ich beschloss, auf den ersten öffentlichen Bus zu warten. So sass ich ein paar Stunden im fast leeren Busterminal. Eine Frau setzte sich bald zu mir, da sie alleine Angst hatte. Sie fühlte sich offensichtlich sicher: Bald schon schlief sie neben mir ein. Als die ersten Busse fuhren, weckte ich sie, und ich nahm den Bus in die Stadt. Bald fand ich ein günstiges Hostel, nahm eine Dusche und ging dann etwas essen. Da ich nach dem Mittagessen dann schon sehr müde war, ging ich ein paar Stunden schlafen, so dass ich den ganzen Tag nicht wirklich viel gesehen habe.

Am nächsten Tag stand ich dann rechtzeitig auf, um etwas von der Stadt (UNESCO Kulturerbe) zu sehen. Ich lief zu einem Burmesischen Tempel. Sehr schön, und er unterscheidete sich stark von denen in China. Danach, direkt gegenüber, ging ich auch noch in einen Thailändischen! Auch sehr schön.
image-2015-12-13 Nebentempel des Burmesischen Tempelsimage-2015-12-13(1) Haupttempel des Burmesischen Tempelsimage-2015-12-13(2) Im Inneren des Haupttempelsimage-2015-12-13(4) Haupttempel des Thailändischen Tempelsimage-2015-12-13(5)Beschützer-Statue im Detailimage-2015-12-13(3)Nebentempel des Thailändischen Tempels

Die Mittagshitze war schon fast unerträglich, weshalb ich in einem Coffeeshop und dessen Klimaanlage Zuflucht suchte. Als es wieder etwas kühler wurde, ging ich durch die Stadt, betrachtete die hübschen Strassen und fand zum Schluss noch eine schöne Moschee.
IMG_5708 Koloniale Architektur in GeorgetownIMG_5703 Altes, zerfallenes SchulgebäudeIMG_5705und das neue SchulgebäudeIMG_5725Moschee im Stadtzentrum

Am Abend regnete es wieder in Strömen, was mir aber wegen der damit zusammenhängenden Abkühlung nichts ausmachte!
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Abstecher nach Singapur

Melaka Sentral, das Busterminal in Malakka, war der Startpunkt für meinen Kurztrip nach Singapur. Das Ticket kostete mich ungefähr 8 Franken, und der Bus sollte mich direkt nach Singapur bringen, quasi vor die Türe meines Hostels.
Wir fuhren los, und die Fahrt verlief bis zur Grenze eingentlich problemlos, bis auf eine kleine Verspätung, da wegen einem Platzregen ein Stau entstand.
Die Grenze von Malaysia übertrat ich ohne Probleme, und ich sass kurz darauf wieder im Bus. Dieser fuhr dann über den Deich, welcher die zwei Länder trennt. Ich musste dann all mein Gepäck schnappen, um die Grenze und den Zoll zu Fuss zu überqueren. In Theorie alles kein Problem. Im Bus habe ich ein Schild gesehen, dass dieser 30 Minuten warten würde…
Natürlich habe ich die langsamste Schlange im ganzen Gebäude erwischt, und wartete eine Ewigkeit, bis ich den Stempel im Pass hatte. Danach schon die nächste Schlange beim Zoll. Als ich beim Durchlechten das Gepäck vom Gepäckband nahm, fragte ein Beamter nach meinem Pass, und ich solle mit ihm mitgehen. Er notierte sich meine Passnummer und andere Daten in eine Liste, und ich musste samt Gepäck in einen Ganzkörperscanner reinstehen. Sie haben natürlich nichts gefunden, und ich durfte nach einer Weile von dannen ziehen… Jedoch musste ich feststellen, dass von meinem Bus keine Spur mehr war: Der Grenzübertritt dauerte für mich über eine Stunde. So sass ich nun an der Grenze: Ohne Geld, kein Geldautomat zu finden, bei Regen und 35 Grad. Diese Grenze wird ausschliesslich von Motorfahrzeugen überquert, welche direkt weiterfahren, weshalb die Einrichtungen für Fussgänger (=Leute, die ihren Bus verpassen) relativ begrenzt sind. Nachdem ich ein wenig vor mich hin geflucht hatte, versuchte ich etwas Geld aufzutreiben, so dass ich einen Bus zur nächsten Metrostation nehmen konnte. Nach einigem Suchen fand ich endlich jemanden, der mir meine restlichen Ringgit zu Singapur-Dollar tauschte. Gerade genug, um den Bus zur nächsten Metrostation zu nehmen: Dort fand ich dann einen Geldautomaten, und ich stand bald im Zug in die Stadt. Zum Glück hatte ich mir vorher die Adresse aufgeschrieben, so dass ich das Hostel mit mehr als 3 Stunden Verspätung erreichte. Ich nahm eine wohl verdiente Dusche und ging etwas essen.

Am nächsten Morgen schlief ich aus. Danach lief ich zur Arab Street nahe meines Hostels, und schaute mir dort die wunderschöne Moschee an. Danach nahm ich die Metro zur Chinatown. Ich nahm zuerst die falsche Linie, weshalb ich einen riesen Umweg machte. Tja… Dort angekommen ass ich etwas, und erkundete die Gegend. Singapur, wie auch Malaysia, ist sehr multikulturell. So findet man in Chinatown einen Hindutempel, der neben einer Moschee steht.image-2015-12-08 Moschee in der Arab StreetIMG_5621Chinatown IMG_5628 Hindutempel in Chinatown

Danach lief ich zum Singapore-River. Eigentlich wollte ich dessen Promenade entlang laufen, entschied mich aber wegen der Hitze dagegen. Ich kehrte deshalb etwas früher zum Hostel zurück, las ein wenig, und ging dann noch etwas leckeres essen.
IMG_5633 Blick über den Singapore Riverimage-2015-12-08(1)Nachtessen

Am nächsten Morgen stand ich früher auf, da ich das im Internet gelobte Frühstück probieren wollte: Tatsächlich – für ein Hostel – sehr lecker und vielseitig. Gestärkt ging ich dann nach Little India, und lief durch das Quartier. Es war wieder brütend heiss: Singapur liegt fast auf dem Äquator. image-2015-12-08(2)Seitengässchen in Little India image-2015-12-08(3)Tempel an der „Hauptstrasse“ von Little India

Nach Little India ging ich noch einmal zum Singapore-River, um der Promenade entlang zu laufen. Am späten Nachmittag begann es heftig zu regnen, weshalb ich meinen Aufenthalt in Singapur eher ruhig ausklingen liess.
IMG_5646Victoria Theater – Entlang des Singapore Rivers IMG_5648
Blick auf die Skyline am Singapore River