Wasserfälle & Staub

Da mir das Motorradfahren in Laos so gut gefallen hat, habe ich mich entschlossen, mich meinem Reisekollegen Sidoine für einen anderen Loop anzuschliessen.
Dazu nahmen wir einen Bus von Tha Khek nach Pakse ganz im Süden von Laos. Der Bus war etwas abenteuerlich und eng, da alles voller Sojasaucen-Kisten war. Ein Deutsches Paar ist total ausgerastet und hat mit der Polizei gedroht. Dies habe ich überhaupt nicht verstanden: Wieso würde man ein Ticket für einen Local-Bus kaufen, wenn man nicht wie die Locals reisen will? Die sollen das nächste Mal lieber wieder all-inclusive Strandurlaub machen. Die Einheimischen (und mich) haben die Unmengen an Sauce nämlich nicht im geringsten gestört, und es scheint in Laos übliche Praxis zu sein, dass die Busunternehmen auch Waren transportierten.

Nach 8 Stunden kamen wir am Abend in Pakse an, und wir hatten Mühe, ein Guesthouse zu finden, da alles voll war. Nach ewigem Herumfragen haben wir uns mit einem Koreaner ein Dreierzimmer geteilt. Am nächsten Morgen standen wir früh auf und gingen zum nächsten Motorradverleh. Dort liessen wir unser Gepäck und brausten los. Die Tour sollte uns über vier Tage durch das Bolaven Plateau führen.

Am ersten Tag besuchten wir ein paar der Wasserfälle. Die Strassen waren sehr gut und wir kamen schnell vorwärts! Am Abend kamen wir müde in einem verschlafenen Kaff an, und schliefen in einem Bungalow neben einem Wasserfall.
image-2016-02-11(10)Wunderschöne Flusslandschaft
image-2016-02-11(8)Wasserfall neben dem Bungalowimage-2016-02-11(7)Ländliche Gegend in Laos

Am nächsten Tag wurden die Strassen schlechter. Ich war wieder sehr froh um meine Maske! Wind und Fahrzeuge wirbelten pausenlos den orange-roten Staub auf. Manchmal musste ich anhalten um Augentropfen zu verwenden, da der Staub an meinen Kontaktlinsen klebte und ich nichts mehr sehen konnte. Zur Belohnung gab es aber eindrückliche Wasserfälle zu sehen. Einmal mussten wir recht weit wandern: Fast senkrecht ging es den Berg runter, und der Weg war sehr rutschig. Als wir wieder oben ankamen, waren wir total am Ende.
image-2016-02-11(2) Muskelkater vorprogrammiertimage-2016-02-11(6)Einer der höchsten Wasserfälle in Laos
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Am Abend fuhren wir bis Paksong, und ich legte mich nach diesem anstrengenden Tag gleich nach dem Abendessen ins Bett.

Frühmorgens ging es dann weiter, und wir besuchten ein paar weitere Wasserfälle. Die Strassen wurden immer schlechter: Sie waren teilweise kaum befahrbar.
image-2016-02-11(4)Die „Strassen“verhältnisseimage-2016-02-11(3)Man konnte hinter diesem Wasserfall durchlaufen

Gegen Abend fuhren wir dann nach Champasak, wo wir am nächsten Morgen das UNESCO Weltkulturerbe Wat Phu besuchten. Von diesem war ich ehrlich gesagt ein wenig unterwältigt.
image-2016-02-11(1) Die Ruinen vom Wat Phuimage-2016-02-11Buddha Statue im Wat Phu

Am Mittag fuhren wir wieder nach Pakse, wo das Motorradabenteuer endete.
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Buddha Statue: Irgendwo im Nirgendwo in Laos

Der Tha Khek Motorrad – Loop

Morgens um 8 Uhr stieg ich in den Bus, um von Luang Prabang nach Vientiane zu gelangen. Angegeben wurde die Fahrzeit mit rund zehn Stunden. Am Ende wurden 16 daraus, da der Bus 25km vor dem Ziel kaputt ging, und die anderen Fahrgäste und ich stundenlang am Strassenrand sassen und Däumchen drehten.
So war ich erst um ca. 23:30 in Vientiane und wollte nur noch schlafen. Nur dumm, dass ich versehentlich ein „Party-Hostel“ gebucht hatte, und somit von erholsamem Schlaf keine Spur war.

Am nächsten Tag stand ich früh auf, um mein Visum für Myanmar zu beantragen. Ich mietete ein Velo und fuhr zur Botschaft. Leider wurde mein Antrag nicht angenommen, da ich die Flugtickets nicht ausgedruckt hatte. Ärgerlich! Dass ich sie auf meinem Handy zeigen konnte reichte nicht!

Auf dem Weg zurück zum Velo wurde ich dann – um meinen Tag noch abzurunden – noch von einem Strassenköter attackiert, so dass ich nach dem Mittagessen ins Spital ging, um eine Tollwut-Impfung zu holen. Personal sehr freundlich, sauber und alles zusammen nicht mal 30 Franken.
image-2016-02-07Triumphbogen in Vientiane

In Vientiane selber machte ich nicht viel, wartete aber ein paar Tage auf meine zweite Spritze. Danach ging ich per Bus weiter nach Tha Khek. Auch mit diesem hatte ich wieder Pech, da unterwegs ein Reifen platzte und ich somit wieder zu spät an meinem Ziel ankam. Ich musste in einem recht teuren Hotel schlafen, da alles günstige bereits ausgebucht war. Dafür hatte ich zwei Balkone, welche ich nicht brauchte…

Am nächsten Tag bereitete ich die anstehende Motorrad-Tour vor, und traf ich auf Sidoine, einen Franzosen, welchen ich im Norden von Laos kennen gelernt hatte. So besorgten wir uns zusammen Motorräder: Er nahm ein grosses Kawasaki-Dirtbike, ich setzte auf ein kleines Honda 110cc Motorrad. Danach besorgten wir uns Masken, Sonnencreme (welche hier ein echtes Luxusgut ist) und packten unsere Rucksäcke um, so dass wir die grossen in Tha Khek lassen konnten, und nur unser Daypack am Rücken hatten.

Am nächsten Tag brausten wir los, und nach wenigen Kilometern waren wir in einer wunderschönen Karstlandschaft. Die erste Etappe war 104km auf guter Strasse. Wir besuchten ausserdem 2 Höhlen. Da die Strasse asphaltiert und trocken war, kamen wir schon am frühen Nachmittag in unserem ersten Guesthouse an: 6 Franken für ein Bungalow. Ausserdem lernten wir dort Aoife und Julian kennen, welche uns die nächsten Tage begleiteten.
image-2016-02-07(1)Karstlandschaft in Zentrallaos

Am nächsten Morgen brausten wir wieder los. Es ging durch eine eindrücklice Landschaft! Mit der perfekten Strasse, welche erst letztes Jahr asphalitert wurde, war nach etwa 20km Schluss: Sie ist nämlich noch nicht fertig, so dass die nächsten 35 Kilometer Fahrer und Gerät alles abverlangten: Schotter, Sand und Staub. Dabei immer die Augen offen, ob sich hinter der Staubwolke ein Huhn, ein Bauarbeiter oder ein Lastwagen versteckte. Zum Glück hatten wir die Masken gekauft!!
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Versunkene Bäume im aufgestauten Fluss

Danach kam akzeptabler Asphalt (obwohl man höllisch aufpassen musste, nicht in ein Schlagloch zu geraten: Dies wäre ein sicherer Sturz, da die Schlaglöcher hier bis zu einem Meter tief sein können), und wir assen bald in einem kleinen Dorf das Mittagessen. Da es dort kein Restaurant gab, wurden wir in der Schulkantine verpflegt. Die Kinder waren sehr irritiert, und fragten sich sicher, was diese vier Westler in ihrem Dorf wollten. Was wir suchten, war eine kalte Quelle, wo wir uns abkühlen konnten.
image-2016-02-07(3)Die kalte Quelle – Sehr erfrischend!

Danach noch ein paar dutzend Kilometer, bevor wir am späten Nachmittag nach rund 160km in der Nähe vom Kong Lor Dorf in einem sehr idyllischen Guesthouse an einem Fluss unterkamen.
image-2016-02-07(4)Der Kong Lor Fluss

Am nächsten Morgen standen wir auf, und fuhren den kurzen Weg zur Kong Lor Höhle. Diese ist 7km lang, und man kann mit einem Boot durchfahren. Sehr eindrücklich, aber auch ein wenig gruselig, da es stockfinster ist, und man nur im Kegel der Stirnlampe etwas erkennen kann. Keine Ahnung, wie unser Bootsführer den Weg fand. Manchmal war der Wasserstand zu niedrig für das Boot, und wir mussten aussteigen. Am Schluss war alles nass. Nach gut eineinhalb Stunden kamen wir am anderen Ende der Höhle an. Wunderschöne und unberührte Natur!
image-2016-02-07(5)Natur nach der Kong Lor Höhle

Nach diesem Höhlen-Abenteuer schwangen wir uns wieder auf unsere Motorräder und fuhren zum selben Ort zurück, wo wir die erste Nacht verbracht hatten. Die Strasse machte echt Spass, da man viele Hügel auf und ab Kurvte. Jedoch musste man sich extrem konzentrieren: Schlaglöcher, entgegenkommende Fahrzeuge, Kinder, Hühner, Kühe und alles mögliche stellten eine ständige Gefahr dar. Wir wurden Zeugen, wie eine Kuh von einem Auto angefahren wurde. Kein schöner Anblick…

Am letzten Tag fuhren wir in eisigem Wind zurück nach Tha Khek. Eine grossartige, wunderschöne Tour!
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Eiskaltes Abenteuer auf dem Nam Ou

…in dieser sibirischen Kälte nahm ich ein Boot auf dem Ou Fluss (Nam Ou), welches mich nach Muang Ngoi bringen sollte. Nach gut drei Stunden frieren kam ich dort an. Schade, dass es so schlechtes Wetter war, denn die Fahrt wäre eigentlich traumhauft schön gewesen. Ich war aber mehr beschäftigt, mich warm zu halten: Zum Glück hatte ich eine Folien-Rettungsdecke in meinem Daypack, so dass ich mich dort einwickeln konnte. Was zuerst von allen ein bisschen belächelt wurde, wurde dann schnell beneidet 😉image-2016-01-30(6)Mit diesm Kahn tuckerten wir über den Nam Ou IMG_6208Abgeschottetes Fischerdörfchen am Nam OuIMG_6205Szene während der Bootsfahrt

Es war auch in Muang Ngoi eiskalt, und mein schönes Bambus-Bungalow war leider überhaupt nicht isoliert. Zum Glück hatte es in einem nahe gelegenen Restaurant ein Lagerfeuer, wo ich mich aufwärmen konnte. Das Dörfchen, welches man nur per Boot erreichen kann, war sehr idyllisch: Kein Lärm von Rollern!
IMG_6219Blick flussabwärts image-2016-01-30(7)Panorama vom Lagerfeuer aus gesehen

Da es so kalt war, verbrachte ich eigentlich den ganzen Tag entweder am Feuer oder (in allen verfügbaren Kleidern) im Bett. Nach zwei Nächten reichte es mir, und ich nahm ein weiteres Boot nach Nong Khiaw. Von dort ging ich direkt weiter nach Luang Prabang. Eigentlich hätte ich in Nong Khiaw auch ein paar Tage verbringen wollen, die Kälte ging mir aber echt an die Substanz, denn ich hatte ja nicht wirklich mit Winter gerechnet, und dem entsprechend gepackt.
In Luang Prabang war es nicht wärmer. Am nächsten Tag erkundete ich das UNESCO Städtchen, welches mal die Hauptstadt von Laos war. Los war nicht viel, aber es hatte viele schöne Sehenswürdigkeiten.
image-2016-01-30Hauptstrasse in der ehemaligen Hauptstadt image-2016-01-30(2)Tempel beim Königspalast

Highlight des Tages war aber die französische Bäckerei, welche wirklich gutes Brot verkaufte! Nach fast fünf Monaten war dies eine echte Wohltat!
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Ankommen in Laos

Ein alter Bus ohne Klimaanlage brachte mich in 2 Stunden in die Nähe der Laotischen Grenze. Von dort aus teilte ich mir mit zwei Polinnen ein Tuk-Tuk, welches uns zur Grenze fuhr. Dort war nichts los: Nur eine handvoll Reisende, ringsum kein anderes Gebäude in Sicht. Die Ausreise verlief problemlos, und ich tauschte meine restlichen Bhat in Laotische Kip, da es schon recht spät war und die Bank auf der anderen Seite schon geschlossen hatte. Danach ging es mit dem Shuttle-Bus über die Freundschaftsbrücke. Dort besorgte ich mir für 35 US$ ein Visum, obwohl ich eigentlich 15 Tage ohne Visum ins Land dürfte. Ich hatte das Gefühl, dass ich länger im Land bleiben wollte.

Nach etwa 15 Minuten klebte das Visum im Pass, und ich nahm ein Songthaew (eine Art Sammeltaxi) nach Huay Xai. Dort war gar nichts los, und dient fast allen Reisenden nur als Zwischenstopp. Am nächsten Tag nahm ich einen Bus nach Luang Namtha, einem verschlafenen Provinz-Kaff.
IMG_6129Luang Namtha: Ein verschlafenes Provinzkaffimage-2016-01-30Der Tha – Fluss

Am nächsten Morgen mietete ich mir ein kleines Honda Motorrad, und kurvte mit diesem in das noch verschlafenere Kaff Muang Sing, sehr nahe an der Chinesischen Grenze. Nach etwa zwei Stunden erreichte ich dieses. Die Fahrt war spektakulär, wenn auch sehr anspruchsvoll: Zwar hatte es fast keinen Verkehr, jedoch wechselte die Strassenqualität ohne Vorwarnung von sehr gut zu „nicht vorhanden“. Man muss den Kopf bei der Sache haben, um nicht mit voller Wucht durch ein Schlagloch zu fahren, oder ein Huhn zu überfahren. Ausserdem war es sehr staubig! Meine Hände und das Gesicht waren ganz orange!
Diese Motorradtour war einer meiner Lieblingstage auf dieser Reise!image-2016-01-30(2) Auf der Motorradtourimage-2016-01-30(1) (Trockene) Reisfelderimage-2016-01-30(3)Die Strasse führte mich entlang des Tha – Flusses nach Muang Sing

Am nächsten Morgen nahm ich einen Bus in Richtung Muang Xai, was wiederum nur als Durchgangsort diente. Nach nur einer Nacht brachte mich ein weiterer, sehr holpriger Bus nach Muang Khua. In ein paar Tagen bin ich von der Grenze Thailands bis fast nach Vietnam gekommen. Muang Khua war sehr schön, weshalb ich mit entschloss, zwei Tage dort zu verbringen.image-2016-01-30(4)In Muang Khua

Am nächsten Tag wechselte aber leider das Wetter, und eine sibirische Kaltfront zog über das Land…
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Ruhe vor dem Sturm

Weisse & Schwarze Tempel

Mit einem lokalen, sehr alten Bus fuhren wir von Nan durch sehr hügeliges Terrain nach Chiang Rai. Dies sollte die letzte Station mit Sebastian und Leire sein. Nachdem wir mit einiger Verspätung ankamen, und ich von meinen Reisekrankheits-Pillen immer noch ganz high war, checkten wir erschöpft in unser Hostel ein. Danach fanden wir erstmal etwas zu Essen, da wir auf der mehrstündigen Busfahrt nur Mentos und Chips gegessen hatten. Danach gingen wir auf die Blumenmesse, welche ich aufgrund eines Heuschnupfenanfalls eher weniger genoss.

Am nächsten Morgen holten wir uns einen Roller. Sebastian und ich haben ihn uns geteilt. Leire konnte bei unserem Zimmergenossen Jesse aufspringen. Zusammen fuhren wir zum weissen Tempel. Nach einiger Zeit kamen wir dort an, und wir bestaunten den skurrilen Tempel: Bei näherem Hingucken war die Thematik recht düster.
image-2016-01-23 Der weisse Tempelimage-2016-01-23(2) Skulptur auf der Brückeimage-2016-01-23(1)Höllendarstellung von der Brücke aus gesehen

Danach machten wir eine sehr lange Fahrt durch die Hügel Thailands, um zu einem Wasserfall zu gelangen. Diese Mission scheiterte aber, da es viel weiter war, als wir dachten, und der Nationalpark bereits geschlossen war, als wir dort ankamen. Schön war es trotzdem, und wir machten dennoch eine kleine Wanderung durch den Dschungel.
image-2016-01-23(6)Rollerfahrt durch den Dschungel

Am nächsten Morgen schwangen wir uns wieder auf unsere Roller, und fuhren zum schwarzen Haus. Wir fanden es zuerst nicht, und verpassten mehrere Male die Einfahrt, was in spektakulären U-Turns auf dem Highway resultierte: Verkehrsregeln in Thailand…
Das schwarze Haus, eine Art Kunstobjekt / Tempel war sehr eindrücklich, und auch dieses wie auch der weisse Tempel sehr „gothic“!
image-2016-01-23(3) Das schwarze Hausimage-2016-01-23(4)Mehr schwarze Häuser….

Im Kaffeehaus nebenan assen wir ein Stück Kuchen, was das Ende der Reise mit der Gruppe bedeutete, da wir am nächsten Tag alle in verschiedene Himmelsrichtungen weiterreisten.
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Holzschnitt beim schwarzen Haus