Der erste Nachtbus seit Vietnam

Nach Hpa-An wollte ich einen grossen Sprung in Richtung Norden machen, was bedeutete, dass ich das erste Mal seit meinem Unfall in Vietnam wieder in Asien in einen Nachtbus steigen musste. Zuerst ging es am Morgen von Hpa-An nach Bago, wo ich am späten Nachmittag umsteigen musste. Danach ging es mit dem Nachtbus nach Bagan, der Tourismusdestination in Myanmar schlechthin. Die Busfahrt ist ohne Zwischenfälle verlaufen, sie dauerte jedoch fast 20 Stunden.

Um 4.30 morgens kam ich müde in meinem Hotel an, konnte jedoch noch nicht in mein Zimmer, da dieses zu diesem Zeitpunkt noch voll war. Ich entschied mich deshalb, einen Roller zu mieten um den Sonnenaufgang anzuschauen. In Bagan sind Motorroller verboten, weshalb man nur Elektroscooter mieten konnte.  Mit diesem fuhr ich zur Shwesandaw-Pagode, stieg in völliger Dunkelheit die steile Treppe hoch und wartete bis die Sonne aufging.

Zufälligerweise war gerade an diesem Tag eine partielle Sonnenfinsternis, was für eine spektakuläre Szene gesorgt hat. Leider ist dies auf den Bildern kaum zu erkennen, jedoch kann man so eine Atmosphäre sowieso nicht festhalten.
IMG_6780IMG_6785 Sonnenaufgang über BaganIMG_6790Heissluftballons im HintergrundIMG_6789 image-2016-03-12Wahnsinns Aussichten in Bagan

Danach düste ich mit meinem Scooter noch ein wenig herum und ass eine Nudelsuppe zum Frühstück. Um 10 Uhr wurde es so unterträglich heiss, dass ich ins Hotel zurück kehrte, und wartete bis ich einchecken konnte. Nachdem ich dies getan hatte, haute ich mich aufs Ohr. In der Nachmittagshitze gab es sowieso nicht viel anderes zu tun!
image-2016-03-12(2) Tempel von aussen…IMG_6792…und von innen!

Am nächsten Morgen ging ich wieder sehr früh raus. Ich düste einfach los und suchte abgelegene Tempel auf. Unterwegs zu den Tempeln ging dann schon die Sonne auf, was bedeutete, dass ich etwa drei Stunden zur Verfügung hatte, bis es wieder zu heiss wurde. Ich fuhr über abgelegene Pfade, was mit dem Elektroroller gar nicht so einfach war: Oft blieb ich im Sand stecken!
IMG_6800Sonnenaufgang über den Tempeln BagansIMG_6812 Auf solchen Strassen fährt man mit den Elektrorollernimage-2016-03-12(1) TempelkomplexIMG_6809Einsamer Tempel in Bagan

Am letzten Tag in Bagan habe ich ausgeschlafen. Am Abend, als es wieder etwas kühler wurde, ging ich auf den Aussichtsturm, um den Sonnenuntergang anzuschauen. Leider war die Sonne kaum zu sehen, da die Luft zu dieser Jahreszeit sehr schlecht ist (Staub & Rauch). Die Aussicht war trotzdem schön!
image-2016-03-12(3)Aussicht über Bagan
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Sonnenuntergang

Mawlawefdfefj…Keine Ahnung!

Mit einem sehr komfortablen Bus ging es von Yangon nach Mawlamyine. Den Namen dieses Ortes kann ich bis heute nicht aussprechen.
Nach einer kurzen Suche fand ich ein nettes Hotel, wo ich eincheckte. Danach musste ich mir erstmals einen Kaffee besorgen, und wurde nahe des Thanlwin-Flusses fündig. Dort sah ich auch ein Schild, dass man ein Boot nordwärts nehmen kann. Ich habe mir dann auch gerade ein Ticket gesichert.
image-2016-03-10(4)So sieht es in der drittgrössten Stadt Myanmars aus…

Viel gab es in Mawlamyine nicht zu tun: Ich flanierte ein wenig dem Fluss entlang und wurde Zeuge von ziemlich übler Verschmutzung… Ich habe mir dann geschworen, keinen „frischen Fisch aus dem Fluss“ mehr zu essen, nachdem ich gesehen hatte, ich welch einem Dreck dieser herumschwamm! Dafür ass ich umso mehr von den herrlichen Früchten, die in ganz Burma bekannt sind!
image-2016-03-10(1) Plastik am Ufer des Thanlwin Flusses

Die Bootsfahrt kam ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. Als wir – ich und zwei Französische Touristen – das Boot bestiegen, konnte man keine 10 Meter weit sehen: Der ganze Fluss war in dicken Nebel gehüllt. Ganz unheimlich. Zudem machte der Motor einen riesen Lärm. Der Bootsführer muss bestimmt taub sein!! Aus den versprochenen 3 Stunden wurden dann 5.5 – Die meiste Zeit davon habe ich geschlafen…
IMG_6720 Ein Fischerboot im Nebelimage-2016-03-10(2)Kulisse nachdem sich der Nebel aufgelöst hatteimage-2016-03-10(3)Einsame Hütte im Dschungel

Das Boot brachte mich nach Hpa-An, etwa 40km nördlich von Mawlmayine. Nachdem ich in das vermutlich schäbigste Hotel meiner ganzen Reise eingecheckt hatte, lief ich durch das Städchen, ass einen kleinen Snack und sah mir den Clocktower an.
IMG_6740Der Clocktower in Hpa-An

Später genoss ich bei der Shweyinhmyaw-Pagode die Aussicht über den Fluss. IMG_6733 image-2016-03-10

Am Abend gab es dort auch noch einen spektakulären Sonnenuntergang zu bestaunen!
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Zuerst Thailand – Dann Myanmar!

Da ich nicht über den Grenzübergang bei Poipet (gleicht etwa der Hölle auf Erden) wollte, habe ich einen recht abenteuerlichen Umweg gemacht:

Es galt zuerst, eine Transportmöglichkeit nach O’Smach in Nord-Kambodscha zu finden. Dies gestaltete sich als äusserst schwierig! Ich habe bei mehreren Reiseagenturen gefragt: Es schien keinen Bus dort hin zu geben. Zumindest wusste niemand etwas davon, teilweise musste ich sogar die Landkarte zücken, um zu zeigen, wo ich genau hin wollte…
Schlussendlich hat mir eine nette Dame in einer Agentur helfen können: Sie kannte jemanden, der am nächsten Tag dort hin fahren wollte. Sie meinte, gegen ein kleines Entgeld könne ich bei ihm mitfahren. Ich solle am nächsten Tag zu einer Bushaltestelle, wo er mich abholen würde.

Dies tat ich auch. Geduldig wartete ich, und tatsächlich kam mit zwei Stunden Verspätung ein Lexus, hielt an, hupte und winkte mir zu. Kurz darauf sass ich mit drei Kambodschanern im Auto und hörte schreckliche Popmusik, zu welcher meine Mitfahrer noch schrecklicher mitsangen!
Zwei Stunden später kamen wir an der Grenze zu Thailand an. Diese überquerte ich zu Fuss: Kein Stress, keine „Gebühren“ und kaum Leute. Super!
Auf der anderen Seite wartete ein Minibus, mitten im Dschungel. Für 40 Baht brachte mich dieser in die Thailändische Stadt Surin. Für die nur etwa 100km brauchten wir aber etwa 4 Stunden, da er in jedem Kaff anhielt, um Leute auf- und abzuladen. Dafür hatte ich zur Belohnung in Surin eine super Unterkunft mit total netten Besitzern. Dort feierte ich auch „6 Monate unterwegs“:
image-2016-03-05Der Garten meines Hotels in Surin

Am nächsten Tag gammelte ich in der Reception rum: Ich schaute mir ein paar Fussballspiele an und ass 7/11-Toasties (welche bei Reisenden schon fast legendären Status geniessen)! Am Abend nahm ich den Nachtzug in der zweiten Klasse nach Bangkok: Alles in Allem eine recht komfortable Fahrt. Geschlafen habe ich trotzdem kaum…
In Bangkok habe ich noch meine letzte Tollwut-Spritze geholt, Blog geschrieben und mich ein wenig über Myanmar informiert. Am nächsten Morgen nahm ich dann ein Taxi zum Flughafen: Nach etwa 2 Stunden ruhigem Flug landete ich in Yangon!
Mit einem Taxi fuhr ich in das im Voraus gebuchte Guesthouse. Die Hitze war fast unerträglich. Ich nahm eine Dusche und genoss die Klimaanlage. Gegen Abend wurde es dann etwas kühler, und ich erkundete die Umgebung.
image-2016-03-05(6)So sehen 300’000 Kyat in 5000ern aus

Am nächsten Tag nahm ich den Zug, welcher durch die Agglomeration Yangons fährt. Dort traf ich einen jungen Mönch, mit dem ich mich die ganze Fahrt unterhielt.
Später ging ich zur Sule-Pagode, welche mitten auf einem riesigen Kreisverkehr steht. Danach hatte ich noch ein super Indisches Essen!
image-2016-03-05(2)Der verschlafene Bahnhof ‚Bawk Htaw‘

In Yangon habe ich ausserdem die Shwedagon Pagode besucht: Es ist das wichtigste religiöse Bauwerk in Myanmar. Das Gold der Stupa ist echt, und sie wurde mit tausenden Rubinen und Diamanten geschmückt. Auf der Spitze befindet sich ein 75 Karat Diamant!! Die ganze Anlage war sehr eindrücklich!
image-2016-03-05(5) Die vergoldete Stupaimage-2016-03-05(4)Die grosse Stupa wird von kleineren Stupas und Buddha-Statuen umrandet
IMG_6694 …das sieht aus der Nähe betrachtet so aus!IMG_6698Daneben gibt es noch haufenweise Tempel und Gebetshallenimage-2016-03-05(1)Von aussen…image-2016-03-05(3)…und von innen!

Myanmar, das goldene Land, hat mich schon in den ersten Tagen sehr beeindruckt und überrascht: Zum Beispiel habe ich nirgends sonst so viele tätowierte Leute gesehen wie dort!
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Sonnenuntergang bei der Shwedagon Pagode!

Auf Umwegen nach Angkor

Von Phnom Penh ging es mit dem Kambodschanischen Postauto nach Sihanoukville, wo ich meinen Kollegen Grant besuchen wollte. Ich hatte in Korea auf seiner Couch geschlafen: Kurz darauf hat er angekündigt, dass er nach Kambodscha zieht, um ein Guesthouse zu bauen. Nette Fahrt: Im Bus hatte es ausnahmsweise mal genug Platz, und es gab sogar WiFi!
Mit einem Tuk Tuk ging es dann nach Otres Village, wo Grant schon ein Bett in einem befreundeten Guesthouse für mich reserviert hatte.

Otres ist ein Rückzugsort für Hippies: Alles geht noch langsamer als sonst in Kambodscha und alles ist recht alternativ. So habe ich die nächsten Tage hauptsächlich in der Hängematte mit einem kühlen Bier verbracht!
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Schlussendlich bin ich viel länger geblieben, als ich eigentlich wollte. So wurde es schon fast knapp, um zeitig in Siem Reap zu landen. So entschied ich mich kurzfristig, dort hin zu fliegen, um Zeit zu sparen. Ausserdem dauert dieser Flug nur 50 Minuten, anstatt 15 Stunden im Bus…

In Siem Reap nahm ich ein Tuk Tuk, welches mich nach Angkor brachte. Am ersten Tag habe ich verschiedene kleinere Tempel angeschaut. Sehr eindrücklich!
image-2016-02-26(1) image-2016-02-26(3) image-2016-02-26(2)

Am zweiten Tag habe ich dann die zwei grössten Tempel, Angkor Wat und Bayon, angeschaut. Bayon fand ich überwältigend! Angkor Wat selber fand ich zwar sehr eindrücklich, jedoch hatte es dort halt erwartungsgemäss wahnsinnig viele Leute, weshalb die Atmosphäre ein wenig litt!
image-2016-02-26(5)Bayontempel von weitem gesehenimage-2016-02-26(4)DetailansichtIMG_6610 Der berühmte Angkor Watimage-2016-02-26(6)Im Inneren des Tempelkomplexes

Da Siem Reap so touristisch ist, kam ich dafür in den Genuss von anständiger Pizza: Auch nicht schlecht!
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Horror in Phnom Penh

Nach dem Bolaven Plateau musste ich leider von Laos (und Sidoine) Abschied nehmen, da ich mein 30 Tage Visum fast ganz ausgekostet hatte. Ich buchte einen Bus, welcher mich nach Kambodscha fahren sollte. In der Nähe der Grenze musste ich umsteigen, und ein Minivan fuhr uns bis an die Grenze.

Dort hat uns der Beamte mit einem breiten Grinsen gesagt, wir müssen zwei Dollar „Stempelgebühr“ bezahlen: Eine Gebühr, die es nicht gibt. Ich habe ihm dann lächelnd und freundlich mitgeteilt, dass er das vergessen kann. Er meinte dann, dass ich in dem Fall nicht ausreisen dürfe. Drei andere Touristen haben sich auch gegen diese Gebühr gewehrt.
Nur dass eines klar ist: Ich war keinesfalles zu geizig, zwei Dollar zu bezahlen. Nur wehre ich mich gegen Korruption, welche mitunter ein Hauptgrund dafür ist, dass Laos und andere Drittweltländer so arm sind!
Ich habe dann gesagt, ich würde die Gebühr bezahlen, wenn ich dafür eine Quittung kriegen würde. Er schrie mich dann nach der dritten Nachfrage nach einer Quittung an: „NO RECEIPT!!!“
Ich setzte mich wieder hin, wartete, versuchte die hübsche Grenzbeamte zu bezirzen, um mir den Stempel zu geben. Ich bot sogar an, die zwei Dollar dem Roten Kreuz zu spenden…Alles ohne Erfolg! Nach gut eineinhalb Stunden kapitulierte ich, schmiss die zwei Dollar durch das Fenster und sagte: „Also, hier, nimm dein dreckiges Geld!“ Der Beamte stempelte dann knurrend meinen Pass, und ich konnte von dannen ziehen.
image-2016-02-18Blick von Kambodscha nach Laos

Auf der anderen Seite verlangten sie 5$ zu viel für das Visum, aber ich hatte keine Nerven mehr, dort auch noch noch zu streiten, zumal diese Beamten mir ja die Einreise verweigern könnten…
Danach war wieder einmal der Bus kaputt, weshalb ich wieder zu spät an meinem Ziel – Kratie – ankam. Dort bekam ich dafür für 5$ ein Einzelzimmer direkt am Mekong.

In Kratie verbrachte ich zwei Nächte, und ich habe mir wieder mal eine Auszeit gegönnt: Auf der Terrasse liegen, Bier trinken, essen… Und mich ans Klima gewöhnen, da es in Kambodscha merklich heisser war als in Laos.
image-2016-02-18(1)Blick über den Mekong bei Kratie

Erholt nahm ich einen Bus nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Die nächsten Tage sollten sehr schwer fürs Gemüt werden: Auf den Spuren der grässlichen Geschichte des Landes bekam ich eine brutale Realität zu Gesicht.
Wer nicht weiss von was ich spreche, sollte die Wörter „Pol Pot“ und „Khmer Rouge“ googlen…

Zuerst besuchte ich das Toul Sleng Gefängnis. Es wurde auch S-21 genannt, und war das grösste Gefängnis im Land, wo „Gegner“ des Staates gefangen genommen und grausam gefoltert wurden. Still lauschte ich der sehr guten Audiotour, und ging durch die Hallen. Teilweise klebte noch das Blut der Gefangenen am Boden…
Auch die Fotos hatten es in sich… Wer es erträgt, kann im Internet nach den Bildern von Vann Nath suchen, einem Maler, welcher den Horror am eigenen Leib erfahren hat, und dazu Bilder gemalt hat. Achtung: Sehr grafisch!!
image-2016-02-18(2)In einer Zelle (Das Bild an der Wand zeigt, wie die Zelle vorgefunden wurde)image-2016-02-18(3)Das Gebäude war ursprünglich eine Schule

Der zweite Teil meiner Geschichtstour führte mich zu den Killing Fields. Wie der Name sagt, wurden dort die Insassen des Gefängnisses ermordet. Zuerst kam alle drei Wochen ein Lastwagen voller Gefangenen, gegen Ende der Schreckensherrschaft jeden Tag. Den Gefangenen wurde gesagt, dass sie ein neues Zuhause bekommen würden…
Die Opfer wurden in der Nacht umgebracht und in den Massengräbern verscharrt. Um Patronen zu sparen und keinen Lärm zu machen, wurden die Opfer mit diversen Geräten erschlagen (Axt, Bambusrohr, Machete, Metallstangen, …) und dann wurde ihnen die Kehle durchgeschnitten. Trotzdem kam es offenbar häufig vor, dass Opfer lebendig begraben wurden…
image-2016-02-18(6)Blick über die Massengräber image-2016-02-18(4)In dieser Gedenkens-Stupa türmen sich Knochen auf 8 Stockwerken!!

Babys wurden mit dem Kopf gegen den so genannten Killing Tree geschmettert, die Frauen vergewaltigt, bevor sie ermordet und in die Gräber geworfen wurden.
Geht man durch die Killing Fields, findet man immer wieder Kleidungsfetzen und Knochen, welche an die Oberfläche gelangen. Ein schrecklicher und unheimlicher Anblick! Unvorstellbar, was die Opfer hier für Qualen erdulden mussten…image-2016-02-18(8)Knochenfragmente ragen aus dem Bodenimage-2016-02-18(5)Kleidungsfetzen werden vom Regen aus den Gräbern gewaschen

Ich habe noch ein paar Tage in Phnom Penh verbracht, um mein Visum für Myanmar zu beantragen und eine Kollegin zu treffen, welche ich in Malaysia kennen gelernt hatte.
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In der Stupa……. R.I.P