Spontan habe ich mich entschieden, für eine Woche nach Istanbul zu fliegen.
Ich habe mich für den etwas teureren Flug der Swiss entscheiden (158.-), da ich bei diesem einen Direktflug habe. So bin ich am Sonntag um 5 Uhr morgens auf den Zug, um nach Zürich an den Flughafen zu fahren. Dort hat alles geklappt, langsam ist man ja an das Prozedere gewöhnt.
In Istanbul angekommen, habe ich nach der etwas ruppigen Begrüssung seitens des Immigrationsangestellten aus dem Bankomat ein paar türkische Lyra gezogen. Leider kamen aber nur 100er Noten aus dem Automaten, die ich dann mühselig wechseln musste, da der Ticketautomat für die Metro nur 10er und 20er schluckt.
Schlussendlich war ich aber in der total überfüllten Metro, und musste dann noch in ein Tram umsteigen, um dann das im Voraus gebuchte Hostel zu finden. Dies hat relativ gut geklappt.
Mittlerweile war es auch schon fast Abend (Temperatur übrigens sehr angenehm, solange die Sonne da war), somit ging ich direkt in einen Kebab laden, um einen ordentlichen Kebab zu goutieren! Lecker, preislich aber eher oberes Segment, da ich voll im Touristen-Ghetto gelandet bin.
Am Montag bin ich planlos ein wenig durch die Stadt gewandert, wo ich mehrere interessante und schöne Strässchen und Bauwerke entdeckt habe.
Am Abend dann, zurück im Hostel habe ich ein paar Leute kennengelernt, alle sehr nett! Am besten habe ich mich aber mit Hayley und Gaea, zwei Frauen aus den USA. Gaeas Vater ist Deutscher, deshalb spricht sie auch fliessend Deutsch.
Mit ihnen verabrede ich mich, um am nächsten Tag auf die asiatische Seite Istanbuls zu reisen, um dort einen Markt zu besuchen.
Gesagt, getan! Am nächsten Morgen nehmen wir die Fähre, welche uns in 15 Minuten nach Asien befördert. Spontan schliesst sich uns noch Martin aus Argentinien an.
Den Markt finden wir relativ schnell, wenn man bedenkt, dass wir keine Karte mitgenommen haben. Der Markt ist riesig und wir sind die einzigen nicht-Türken dort. Es ist aber viel angenehmer als auf der europäischen Seite, da man dort ständig von allen Leuten angequatscht wird. Dies ist auf diesem Markt nicht der Fall! Die Frauen kaufen sich schöne Kopftücher aus Seide, da wir am nächsten Tag Moscheen besuchen wollen. Die türkische Verkäuferin ist begeistert vom Kauf! “Very nice, very nice, thank you, thank you”.
Nachher suchen wir ein Restaurant und essen etwas. Martin verlässt uns, da es schon sein letzter Tag in der Türkei war. Wir erkunden weiter die asiatische Seite und sind voll von schönen Eindrücken.
Am Abend trinken wir noch ein paar türkische “Efes” Bierchen und spielen Schach & Backgammon. Im Hostel ist auch eine australische Familie, und die Kids haben Freude daran, mit uns Spiele zu spielen. Für ihr Alter (7 + 9) waren die Jungs ganz schön erwachsen.
Am nächsten Tag nehmen wir uns vor, in der Altstadt alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Voller Energie, die Hauptsächlich vom vielen türkischen Kaffee stammt, machen wir uns auf den Weg. Der erste Halt ist die Hagia Sophia. Für viele Besucher das Highlight. Es ist sehr schön! Schade, dass die eine Hälfte des Innern restauriert wird, und somit ein riesiges und sehr hässliches Gerüst die Hälfte des Gebäudes füllt. Abgesehen von dem gefällt es uns sehr.
Zweiter Stop: Die blaue Moschee, oder “Sultan Ahmed”! Für mich das Highlight des Tages. Obwohl ich von Religion überhaupt nichts halte, imponiert mir das Gebäude sehr. Nicht nur wegen der bemerkenswerten Architektur, sondern auch, weil ich den Muslimen beim Beten zuschaue und es mich irgendwie mit innerer Ruhe erfüllt. Sehr schwierig zu beschreiben.
Es gefällt mir so gut, dass ich der Moschee eine freiwillige Spende gebe.
À propos Islam: Gebetet wird 5x am Tag, was jeweils vom Minarett angekündigt wird. Das erste Mal ist ungefähr um 5 Uhr 30 am Morgen…Und es ist so laut, dass man um diese Zeit aus dem Schlaf gerissen wird. Der Gesang des Muezzin ist aber beeindruckend gut!
Nächster Stop: Essen. Zwar haben meine neuen Kolleginnen von einem Restaurant gehört, welches als Geheimtipp unter den Einheimischen gehört. Dies finden wir mit einiger Mühe, aber es hat sich gelohnt! Keine Touristen, super Essen – Und der Wirt ist sehr stolz, dass wir bei ihm essen! Englisch spricht er nicht, aber er gibt alles, um dieses Mahl unvergesslich zu machen!
Nächster Stop: Der grosse Markt. Für mich eher eine Enttäuschung, da es hauptsächlich eine Touristenfalle ist. Die Farben und Gerüche sind jedoch trotzdem eindrücklich. Der Markt auf der asiatischen Seite war meilenweit besser.
Letzter Stop des Tages: Die Zisterne. Wir finden sie fast nicht, obwohl wir etwa 100x daran vorbei Laufen. Es gefällt uns allen gut!
Am Abend gibts wieder Bier und Spiele im Hostel. Wir lernen ein paar “Neuankömmlinge” kennen, und nehmen sie auf eine kurzer Essens-Exkursion, wo wir unsere Geheimtipps präsentieren: Muschelsandwich, gefüllte Muscheln, “Pizza-Brot-Boot” und Baklava…
Am letzten Tag gehen Hayley, Gaea und ich noch ein letztes Mal zusammen frühstücken, türkischen Kaffee trinken und sind alle ziemlich traurig, dass ich abreisen muss! Die beiden sind mir sehr ans Herz gewachsen! Sehr liebeswürdige, interessante Persönlichkeiten! Wir werden in Kontakt bleiben, und werden uns bestimmt (bald) wieder sehen!
So geht das Abenteuer Istanbul auch schon zu Ende: Mit knapp einer Stunde Verspätung komme ich heil wieder in Zürich an!
Istanbul ist eine sehr eindrückliche Stadt mit interessanter Geschichte, netten Leuten und wunderschönen Sehenswürdigkeiten. Auch das Essen ist phänomenal!