Das grosse (Fr-)Essen!

Mit einem Bus fuhren wir von Bogor nach Bandung, wo ein grosser Teil von Vivis Familie wohnt. Dort durften / mussten wir in den nächsten paar Tagen alle Verwandten besuchen. Wir wohnten bei der Oma, welche neun Kinder – eines darunter Vivis Vater – hat. Man kann sich vorstellen, wie viele Familienmitglieder wir besuchten mussten… Das Programm sah überall gleich aus: Nettigkeiten austauschen und danach: Essen!

Ein Symbolbild für all das leckere Essen

Alles in allem war es ganz nett, aber auch sehr anstrengend. Am Schluss mochte ich gar nichts mehr essen, da ich einfach zu vollgestopft war. Ausserdem war ich auch ein bisschen erkältet, da mich auf einer Autofahrt die Klimaanlage die ganze Zeit angeblasen hatte. Von Bandung selber haben wir relativ wenig gesehen. Zum Glück haben wir zwei mal einen kleinen Ausflug gemacht. Wir haben aber über die fünf Tage hinweg mehrere Stunden im Stau gesessen: Der Verkehr in Bandung ist fürchterlich!!

Das war auf einem Tagesausflug

Als nächster Stop war Pangandaran auf dem Programm, ein kleiner Ort mit einen recht berühmten Strand. Dort wollten wir uns ein wenig erholen, ohne grosses Programm. Mit einen „Travel“, einem geteilten Taxi, fuhren wir von Bandung nach Pangandaran. WIr wurden um 5:30 bei Vivis Oma abgeholt, welche uns in Tränen verabschiedete. Es dauerte drei Stunden, bis wir Bandung verlassen hatten. Danach warteten immer noch sechs Stunden Fahrt auf uns… Ich nahm es aber gelassen.

Der Strand bei Tag

In Pangandaran wohnten wir in einem netten Guesthouse, genossen den Strand und hatten eigentlich nichts auf dem Programm… Das war auch gut so! Der Strand hatte sehr schönen, feinen Sand. Auch hatte es kaum Leute! Die schönen Sonnenuntergänge liessen wir uns nicht entgehen. Das Licht liess den flachen Strand wie einen Spiegel erscheinen.

Auf geht’s nach Bogor!

Endlich stand wiedermal ein neues Land auf dem Programm: Indonesien!

Mit Singapore Airlines flogen wir von Zürich nach Singapur. Ein ruhiger und angenehmer Flug mit dem A380. Nach einer Stunde in Singapur sassen wir dann auch schon im Flieger, welcher uns nach Jakarta brachte. Ausser dass die Reise sehr lange war, lief alles wie am Schnürchen. Die Einreise nach Indonesien war sehr einfach und schnell. Nach ca. einer Minute Anstehen und zwei Fragen hatten wir den Stempel im Pass, und unser Gepäck lag auch schon auf dem Band bereit.

Wir wurden von einer Verwandten von meiner Frau abgeholt. Die ganze Verwandtschaft väterlicherseits von ihr erwartet uns in Indonesien, was auch Hauptgrund für unsere Reise war. Nachdem wir etwas gegessen hatten, wurden wir in die nahegelegene Stadt Bogor gefahren. Dort wollten wir für zwei Nächte anklimatisieren, bevor wir in das Vollprogramm mit den Verwandten starteten. Wir kamen bei strömendem Regen an: Die Strassen verwandelten sich in mittelgrosse Bäche. Wir schliefen früh ein, da wir von unserer Anreise sehr müde waren. Erst nach 15 Stunden wachten wir wieder auf…

Die Moschee neben unserem Guesthouse.

An dieser Strasse stand unser Guesthouse.

Bogor ist vorallem bekannt für den riesigen botanischen Garten, für welchen wir uns einen ganzen Tag Zeit nahmen. Am Mittag setzte wieder der sintflutähnliche Regen ein, und wir fanden im Restaurant im botanischen Garten Zuflucht. Nachdem der Regen aufgehört hatte, sind wir gemütlich durch den Garten geschlendert und haben uns die riesigen Bäume und Pflanzen angeschaut.

Beim botanischen Garten.

In der Mitte des Bildes sieht man das Restaurant, wo wir gegessen haben.

Mittags-Regen

Das Mittagessen.

Die Aussicht auf den Park vom Restaurant aus gesehen.

Einige Bilder aus dem botanischen Garten… Man beachte den leichten „Nebel“ auf den Fotos, verursacht durch die hohe Luftfeuchtigkeit. Am Schluss sind wir beim Präsidentenpalast in Bogor gelandet. Leider war die Sicht darauf durch eine Baustelle versperrt. Trotzdem war es ein gelungener Start für unsere Indonesien-Reise!

Regen und kälte in Lijiang

Nach drei Stunden Busfahrt erreichten wir ein verregnetes Lijiang. Zuerst halfen wir einem verlorenen italienischen Ehepaar, ein Taxi zu rufen. Danach fanden wir unser Hotel. Es war sehr kalt und wir waren froh, dass das Bett eine Matratzenheizung hatte.
Wir machten uns bald auf die Suche nach Nachtessen, welches wir in Form von köstlichem Hot Pot fanden.

Am nächsten Morgen regnete es immer noch. Wir machten uns trotzdem auf die Suche nach der berühmten Altstadt von Lijiang. Diese wirkte – trotz haufenweise Touristen und den dazugehörigen Souvenirshops – viel authentischer, und gefiel mir viel besser als die von Dali.

In der Altstadt von Lijiang

Blick über die Ziegeldächer von Lijiang

Nachher gingen wir zum Schwarzer-Drachen-See, welcher uns mit einem Eintrittsgeld von 80 Yuan begrüsste. Leider war es bewölkt, so dass wir den imposanten Berg im Hintergrund nicht sehen konnten. Immerhin war der Park wegen dem schlechten Wetter fast leer.

Der Schwarzer-Drachen-See

Am nächsten Morgen mieteten wir uns noch einmal einen Elektroroller, da das Wetter endlich recht schön war. Wir fuhren zu einer anderen Altstadt in der Nähe von Lijiang: Shuhe. Diese war erstaunlicherweise fast leer und war sehr schön. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einmal den See vom Vortag besucht (das Ticket ist immerhin einen Monat gültig), und konnten den Berg gerade so knapp erkennen.

…dieses Mal noch bei schönem Wetter mit Berg im Hintergrund

In der Altstadt von Shuhe

Oft gibt es in diesen alten Städten kleine Wasserkanäle

Ein alter Garten in Shuhe

Die menschenleere Altstadt von Shuhe

Am Abend brachte uns ein Flug nach Shenzhen. Mir ging es aufgrund des hässlichsten Hamburger der Geschichte, welchen ich im Flughafen gegessen habe ziemlich übel. Nach ein paar Tagen in Shenzhen ging auch dieses Kapitel China zuende.

Es war wieder schön.

Auf nach Dali

Eine siebenstündige Busfahrt brachte mich von Yuanyang zurück nach Kunming. Dort musste ich mich erstmal ein wenig erholen. Den nächsten Tag habe ich deshalb im Hostel verbracht, mit Lesen und Relaxen. Am nächsten Tag traf meine Freundin in Kunming ein. Ich habe ihr durch den Tag Kunming ein wenig gezeigt, schliesslich war ich nun schon zum dritten Mal in dieser Stadt.
Am Abend nahmen wir den Nachtzug nach Dali. Dali ist ein sehr beliebter Ort für in- und ausländische Touristen. Deshalb wollte ich meine Freundin dorthin bringen.

Am nächsten Morgen früh trafen wir dort ein. Mit dem Bus gingen wir in die bekannte Altstadt, wo ich uns ein schönes Hostel gebucht hatte – Wahrscheinlich das schönste in ganz China. Nach unserer Ankunft schauten wir uns die Altstadt an: Erinnerte mich ein bisschen an Pingyao… Eine schöne Altstadt, welche durch Souvenirshops total ihren Reiz verliert. Etwas enttäuschend…Für mich, denn meine Freundin konnte sich bestens mit shopping die Zeit vertreiben. Für meine Nerven war das eher weniger gut, aber immerhin gefiel es ihr…

In der Altstadt von Dali

Am nächsten Tag nahmen wir einen stündigen Marsch in Anlauf, denn wir wollten die berühmten drei Pagoden von Dali – das Wahrzeichen – anschauen gehen. Das haarsträubende Eintrittsgeld von 120 Yuan pro Person war zwar viel, trotzdem wurden unsere Erwartungen erfüllt: Mit diesem Eintritt kann man nämlich nicht nur die drei Pagoden besichtigen, sondern auch eine riesige Tempelanlage, welche dahinter liegt.
Zurück in die Stadt nahmen wir aber dann einen Bus.

Die bekannten drei Pagoden

Blick auf die drei Pagoden

Eine kleinere Pagode

Der Anfang der grossen Tempelanlage

Aufstieg zum Haupttempel

Aussicht vom Haupttempel aus

Am nächsten Tag mieteten wir uns einen elektrischen Roller, mit welchem wir zum Erhai-See fuhren. Diesem fuhren wir dann einige Zeit entlang, bevor wir wieder zurück nach Dali düsen mussten, da wir schon in den Bus nach Lijiang noch weiter Nördlich steigen mussten.

Am Erhai-See

Der Erhai-See

Die Reisterrassen der Hani

Nach zwei Nächten in Jianshui ging die Reise weiter in den Süden, in eine Region namens Yuanyang. Dort wollte ich ein UNESCO Weltkulturerbe anschauen gehen: Das Hani-Volk baut dort seit Jahrhunderten Reis auf einem ausgeklügelten Terrassensystem an, welches das saubere Wasser aus den umliegenden Bergen in die Reisfelder leitet. Natürlich ist der Reis für den Reisenden nur zweitrangig. So geht es um den wunderschönen Anblick, welchen diese Terrassen bieten.

In Jianshui nahm ich also einen kleinen Bus, welcher mich in drei Stunden nach Nansha brachte, ein Kaff irgendwo am roten Fluss. Während dieser Fahrt gerieten wir erst mal in einen riesen Stau, so dass aus den drei dann schlussendlich vier Stunden wurden. In Nansha stieg ich dann auf einen anderen Bus um, welcher bis nach Xinjie fuhr, ein anderes Kaff. Dort musste ich wiederum umsteigen, dieses mal aber in einen Minivan. Auf dieser Fahrt wurde meine Geduld auf die Probe gestellt: Fast in jedem Dorf hielten wir an, um Leute ein- und auszuladen, manchmal wurde auch noch ein Sack Reis oder ein paar Schrauben ausgeliefert. Zeitweise waren wir elf (11!!) Leute im sechsplätzigen Auto. Nach dieser langen Reise half natürlich auch das kotzende Kind neben mir nicht, diese letzte Fahrt irgendwie noch komfortabel zu machen. Aber ja, so ist das Reisen halt…

Auf dem Weg nach Yuanyang

Mit drei Stunden Verspätung kam ich also in Duoyishu, einer bestimmten Region in Yuanyang, an. Mein gebuchtes Bett im Schlafsaal habe ich dann gleich in ein Einzelzimmer umgewandelt, so dass ich mich von den Strapazen erholen konnte. Nach dem Nachtessen und ein bisschen Smalltalk und Schnaps mit dem Besitzer legte ich mich kaputt ins Bett.

Das Nachtessen: Karpfen, welcher in den Reisfeldern lebt. Ausserdem der rosa Reis, welcher hier angebaut wird

Am nächsten Morgen begab ich mich auf die Wanderung, welche mich zu verschiedenen Aussichtspunkten bringen sollte. Nach etwa fünfzehn Minuten entlang der Strasse hielt ein Auto neben mir an: Ein älteres Paar erkundigte sich über meine Herkunft. Nach ein bisschen Smalltalk stellte sich heraus, dass sie aus Kunming kamen und in Yuanyang die Region erkundigen wollten: Sie hatten ein Auto – Ich hatte einen Plan. Ich witterte meine Chance und fragte sie, ob ich bis zum nächsten Aussichtspunkt mitfahren konnte: Natürlich konnte ich 😉

Wanderung in den Terrassen

Der Nebel gab eine mystische Atmosphäre

Dort fanden wir drei Hani-Mädchen, welche uns versprachen, für ein kleines Trinkgeld würden sie uns einen geheimen Aussichtspunkt zeigen. Für 10 Yuan führten sie uns über einen kleinen Wanderweg zu einem wirklich tollen Punkt. Ich war natürlich für sie besonders interessant, so einen wie mich hatten sie wohl vorher noch nie gesehen.

Die drei Hani-Mädchen am „Top-Secret-Spot“

Hier erscheinen die Terrassen blau

Leider war es etwas neblig

Nach dieser kleinen Wanderung war klar, dass das Paar mit dem Auto mich noch weiter mitnehmen wollte. Also fuhren wir zum nächsten Punkt. Zuerst luden sie mich aber noch zum Mittagessen ein. Sie konnten nur Chinesisch. Die Frau war auch Lehrerin und gab sich sehr Mühe mit dem Sprechen, so dass ich sie, und sie mich sehr gut verstanden hat. Ihr Mann hatte leider einen so starken Akzent, dass seine Frau immer alles noch einmal sagen musste, bis ich es verstanden habe.

Nach dem Essen fuhren wir noch zu weiteren Aussichtspunkten und bestaunten die gewaltige Aussicht, welche die Reisterrassen boten. Die mühsame Anreise nach Yuanyang hat sich gelohnt, obwohl das Wetter teilweise etwas zu neblig war.

Aussicht über die farbigen Reisfelder

Die ganzen Berge sind terrassiert

Terrassen so weit das Auge reicht