Die grösste Stadt Chinas

Die Zugfahrt von Suzhou nach Shanghai war mein bisheriges Reisehighlight: Ich habe mir für 14 Kuai („Kuai“ entspricht etwa dem schweizer Wort „Stutz“) das billigste Zugticket nach Shanghai gekauft, und somit einen Platz im schäbigsten Wagen des ganzen Zuges erhalten. Der Zug kam von der mongolischen Grenze, weshalb die Leute schon ganz schön müde aussahen. Überall Gepäck, ein riesen Chaos. Ich mittendrin – Kein anderer Tourist weit und breit. Die Leute starrten pausenlos.
Plötzlich begann eine Frau in Uniform durch den ganzen Wagen zu schreien: Sie begann eine Auktion, in welcher sie verschiedene Waren aus der Mongolei verhökerte: Hüte, Trockenfleisch und solche Sachen.
Ich war in diesem Moment so glücklich… Ein so realer Augenblick – Einblick in das Leben einfacher chinesischer Leute. Schwer zu beschreiben! So simpel, doch so wichtig für mich: Genau für solche Momente will ich Reisen!

Nach etwa eineinhalb Stunden kam ich in Shanghai an und nahm die Metro zu meiner Unterkunft. Ich habe mir über AirBnB wieder mal ein Einzelzimmer gebucht. Eine junge Frau, welche ihr Gästezimmer an Touristen vermietet: Bis jetzt wohl die beste solche Unterkunft: Sauber, gratis Getränke, Snacks und Aussicht aus dem achten Stock.
Nachher bin ich zum Jing’An-Tempel gefahren, und habe dort die Umgebung ein wenig erkundet. Später ging ich noch zum weltberühmten „Waitan“, um dort das klassische Tourifoto zu schiessen 😉
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Jing An Tempelimage-2015-10-20(1)Bei Tag…image-2015-10-20(2)
…und bei Nacht!

Am nächsten Tag habe ich das historische Zentrum Shanghais besucht. Eigentlich sehr schön, wären da nicht die anderen hunderttausend Touristen aus aller Welt gewesen. Ich habe mir den Yu-Garten angeschaut, bin durch die Gassen gewandert, 40 Minuten für einen Happen Essen angestanden…Das Übliche halt.
image-2015-10-20(3)image-2015-10-20(4)Im Yu-Garten in der Altstadt

Am nächsten Tag wollte ich eigentlich zur Fengjing-Watertown gehen. Ich wusste, dass sie im Jinshan-Distrikt liegt, weshalb ich den Zug dorthin nahm. Nach einer Stunde kam ich dort an, laut Google Maps war ich aber über 20km von meinem Ziel entfernt. So sind die Distanzen in China: Nach einer Stunde Schnellzug ist man zwar immer noch in der selben Stadt, jedoch sind die Distanzen einfach enorm. Ich warf meinen Plan schnell über den Haufen, da ich keine Chance hatte, den richtigen Bus nach Fengjing zu erwischen.
Ich ging einfach los und fand bald den Ozean. Nach einem kurzen Marsch war ich plötzlich in einem kleinen Fischerdorf. Keine Touristen, nur ein paar Einheimische! Tausend Mal besser als die überlaufene Altstadt!
Nach ein wenig Seafood und ausgiebigem Erkunden des Dörfchens kehrte ich mit dem Zug wieder zurück in das Stadtzentrum.
image-2015-10-20(5) image-2015-10-20(6)Fischerdörfchen bei Jinshan

An meinem letzten Tag in Shanghai wollte ich trotzdem noch eine Watertown besuchen: Dieses Mal suchte ich aber eine aus, die ich sicher finden würde: Qibao. Ich fand sie auch, so wie alle anderen Touristen auch. In China fühle ich mich wie ein Superstar: Ständig wollen irgendwelche Leute Fotos mit mir machen – Nach einer Woche in China schon in über 30 fremden Fotoalben 🙂
Qibao war aber trotz den vielen Leuten recht schön.
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