Am Morgen werden wir um 5.00h geweckt. Heute sollen wir den bekannten Bac Ha Markt besuchen. Uns ist aber eher nach Schlafen, da wir mit den 2 Pärchen, die zu uns gestossen sind, den ganzen Abend Reisschnaps (Ruou) getrunken haben. Es war ein guter Abend: Das eine Pärchen lebt im Moment in Hanoi, sind jedoch ursprünglich aus Frankreich. Das andere Pärchen kommt aus Belgien. Wir verstehen uns gut und spielen Trinkspiele, die uns die Locals zeigen.
Nun kommt uns also ein Bus abholen. Wir dachten, dass der Markt, den wir besuchen sollen, in Sa Pa ist. Wir erfahren aber, dass wir etwa 2 Stunden Fahrt vor uns haben, da der Markt immer sonntags in Bac Ha ist. Schon während der Fahrt nach Lao Cai ist uns beiden kotzübel. Wir wissen nicht genau, ob es am Kater liegt, oder eher an der kurvigen Strasse. Meine Schuhe habe ich übrigens bei den Einheimischen gelassen.
Nach der Fahrt sind wir immer noch total erschöpft, also laufen wir nur kurz über den Markt, dann ziehen wir uns in ein Restaurant zurück.
Einer der vielen Stände, der die wunderschönen Kleider und Tücher verkauft
Nach dem Mittagessen geht es uns wieder einigermassen gut. Wir steigen wieder in den Bus ein und fahren in ein kleines Dorf. Dort dürfen wir ein traditionelles Haus der Blumen H’mong anschauen, und sie auch fotografieren! Wir kommen uns so vor, als würden wir durch den Zoo gehen, wo man vietnamesische Bergvölker anschauen kann…
Eine Blumen H’mong Familie sitzt vor dem Fernseher
Der Fernseher ist das einzige moderne im Haus. Es wird über dem Feuer gekocht, am Boden wimmelt es von Kakerlaken und anderem Krabbelgetier.
Nach dem Besuch in dem Dorf geht es wieder zurück in den Bus. Wir schlafen während der Fahrt. Als wir wieder in Lao Cai ankommen, gehen wir zur chinesischen Grenze. Hier wird uns wieder bewusst, wie weit wir von Zuhause entfernt sind.
An der Grenze zu China. Der Fluss bildet die natürliche Grenze.
Nun müssen wir am Bahnhof in Lao Cai etwas Zeit totschlagen. Nach etwa 4 Stunden fährt unser Zug in Richtung Hanoi. In unser Viererabteil kommt ein Vietnamese und ein Amerikaner. Später folgt noch ein zweiter Amerikaner – Der Vietnamese verlässt nach einigem hin und her (er spricht natürlich kein Englisch) das Abteil. Sehr wahrscheinlich hoffte er, dass ein Bett nicht besetzt wird und er schwarz fahren kann.
Marcel schläft gleich ein, ich spreche noch bis 11 Uhr nachts mit den beiden, dann schlafe auch ich ein. Die Zugtoilette ist übrigens verstopft: Sie ist bis zum Rand mit Durchfall und Urin gefüllt. Wir besuchen die Toilette also nur zum Rauchen, da im Zug theoretisch Rauchverbot herrscht.
Um 4.30h kommen wir in Hanoi an. Wir nehmen ein viel zu teures Taxi in unser Hotel, denn dort sollen wir die Zugtickets für heute Abend abholen. Wir sitzen eine kurze Zeit lang vor dem verschlossenen Hotel, um Punkt 5 Uhr öffnet sich die Tür. Wir bekommen ein Zimmer, um duschen zu können und ein Wenig zu schlafen. Um 8h gehen wir nach unten, müssen das Zimmer verlassen und bekommen dafür unsere Tickets nach Hué.
Wir sitzen gerade in einem WiFi-Café, trinken den unglaublich starken Kaffee (er ist dickflüssig) und müssen bis heute um 19.30h irgendwie in Hanoi rumgammeln.
Liebe Grüsse
Damian&Marcel