Die Fahrt nach Kyoto war lange: 7.5 Stunden Busfahrt, und leider hatte ich nach etwa eineinhalb Stunden mein Buch schon zu Ende gelesen, weshalb die Fahrt sehr langweilig war. Als ich dann endlich ankam, nahm ich mir ein Taxi. Der Fahrer hatte keine Ahnung, wo er hin musste, weshalb ich mit Hilfe meines Handys Anweisungen gab: Zum Glück habe ich Offline-Karten! Gegen Mitternacht kam ich recht erschöpft in meinem Zimmer an.
Am nächsten Tag gings dann los: Ich hatte mir vorgenommen, Kyoto zu Fuss zu erkunden.
Erste Station war der Imamiya – Schrein. Der Marsch zu diesem dauerte recht lange. Glücklicherweise war der nächste Halt gleich nebenan, nämlich die Tempelanlage Daitoku-Ji. Dort gibt es neben dem Haupttempel, den ich wegen den vielen Leuten nicht besucht habe, mehrere Subtempel. Ich habe zwei davon ausgesucht. Der erste hiess Kotoin, und ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ich hatte den Tempel fast für mich alleine und es war einfach super schön dort! Ein Highlight!
Beim Imamiya – Schrein
Butsuden-Halle beim Daitoku Tempelkomplex
Tempelanlage Kotoin, Subtempel von Daitoku-Ji
Danach ging ich in den Daisenin Zen-Garten. Leider durfte man dort keine Fotos machen. Auch dort kaum Leute. Sicher eine Stunde bin ich dort am Boden gesessen, habe die Broschüre gelesen und ein wenig vor mich hin meditiert. Anschliessend wieder ein längerer Fussmarsch zum Kinkaku-Ji, dem goldenen Pavillon. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Japans. Es war wirklich sehr schön, aber auch dort hatte es sehr viele Leute, weshalb es etwas stressig war.
Kinkaku-Ji: Der goldene Pavillon
Zum Schluss ging ich dann noch zu Fuss zur Kyoto Station, wo ich einen Kollegen, mit welchem ich den Misen in Hiroshima bestiegen habe, zum Essen traf. Nach über 20km Marsch hatte ich mir das Wagyu (edelstes Rindfleisch der Welt) auf jeden Fall verdient…und es war wirklich sehr sehr lecker!
Leckere, aber teure Delikatesse
Am zweiten Tag in Kyoto habe ich mir wieder einen Fussmarsch vorgenommen. Erste Station war der „kleine Bruder“ von Kinkaku-Ji: Ginkaku-ji, der silberne Pavillon. Etwas weniger Leute, aber genau so schön!
Ginkaku-Ji: Der silberne Pavillon
Danach bin ich weiter gegangen, über den sogenannten „Philosophen-Weg“, bis ich dann schlussendlich beim berühmten Kyomizu – Dera Tempel ankam. Auch dieser war total überlaufen, was die Schönheit des Tempels ein wenig trübte. Es dauerte nicht lange bis ich weiter ging. Unterwegs habe ich mich dann das erste Mal so richtig verlaufen – ich landete fast auf der Autobahn – weshalb ich dann wegen dem Umweg einen Zug bis Kyoto Station nahm. Dort ging ich einen Kaffee trinken, ehe ich meinen Kollegen wieder traf.
Kyomizu – Dera: Man beachte die Menschenmenge!
Zusammen sind wir dann zum Fushimi Inari Taisha – Schrein gefahren, wo wir durch tausende Torii gingen. Langsam wurde es auch schon dunkel, was dem ganzen eine sehr mystische Atmosphäre gab. Auch an diesem Tag bin ich knapp 20km glaufen, und habe auch dies mit einem speziellen Nachtessen gefeiert.