Bevor ich von Japan nach China reiste, flog ich für ein Wochenende nach Seoul in Südkorea, um dort eine Kollegin zu besuchen, welche ich vor zwei Jahren dort kennengelernt hatte. Grundsätzlich wollte ich nichts besonderes sehen, sondern nur ein wenig entspannen – Deshalb gibt es zu Seoul auch keinen Blogeintrag, da ich dort lediglich gegessen und geschlafen habe, und im Ausgang war.
Nach diesem Wochenende stieg ich – wegen dem dreitägigien Dauer-Ausgang – relativ müde in das Flugzeug nach Qingdao. Ich kam fast zu spät, da es so viele Leute hatte und ich überall anstehen musste: Mit dem „final call“ stieg ich als Letzter in das Flugzeug.
Der Flug verlief ruhig und war kurz. Nach der Ankunft schon wieder Stress: Die Immigrationsbeamte wollte allerlei Zeug wissen, auf was ich keine richtige Antwort hatte: Wie lange bleiben Sie in China? Wo gehen Sie hin? Und so weiter…
Ich erfand irgend welche Antworten, worauf sie endlich den Einreisestempel in den Pass drückte.
Nächste Mission: Eine chinesische Telefonnummer besorgen, da ich relativ lange hier zu bleiben plane. Zuerst suchte ich stundenlang nach einem Geldautomaten. Nachdem ich diesen gefunden, und mehrere Taxifahrer abgewimmelt hatte, machte ich mich auf die Suche nach der SIM Karte. Ich fand einen Shop, und habe mit Hilfe von Händen und Füssen tatsächlich eine Nummer bekommen. Leider verlor ich irgendwo – vermutlich im Taxi zum Hotel – die Quittung, so dass ich keine Ahnung hatte, wie meine Nummer lautete, wie viel Guthaben ich hatte, wie ich das Guthaben abfragen kann und eigentlich so ziemlich alle wichtigen Informationen! Alles gut: Ich habe mit etwas Geschick, und der Hilfe von Vivi per WhatsApp, alle wichtigen Informationen zusammen tragen können.
Danach ging ich mit einem Taxi in die Stadt. Der Taxifarher hat mein Chinesisch verstanden, weshalb ich heil in meinem Hotel ankam. Nach dem Check-In habe ich mich auf den Weg gemacht, um die deutsche Architektur anzuschauen. Es gibt mehrere schöne Kirchen in Qingdao!
Qingdao war eine deutsche Kolonie, weshalb es erstens die westlichen Gebäude gibt. Und zweitens? Bier! Die Deutschen hatten Heimweh, weshalb sie in Qingdao eine Brauerei gründeten. Diese macht heute das bekannteste Bier in China: Qingdao Pijiu (Tsingtao)
Die katholische Kirche… …und die protestantische Kirche
Am Abend traf ich – wie immer durch Zufall – auf Fu: Eine Chinesin, welche im selben Hotel wie ich residierte. Mit ihr, und ein paar Anderen ging ich Seafood essen. Spottbillig! Danach hatten wir eine weitere Eigenheit Qingdaos: Bier aus dem Plastiksack… Überall kann man auf der Strasse frischgezapftes Bier kaufen, welches man in einem Plastiksack und einem Strohhalm kriegt. Kostenpunkt: Rund 50 Rappen pro Sack!
Später gingen wir, mit ein paar Bieren bewaffnet, noch an den Strand, wo wir bis fünf Uhr morgens über Gott und die Welt quatschten. Fu hört auch gerne Rockmusik, was in Asien eine echte Seltenheit ist, weshalb ich wieder mal in den Genuss von guter Musik kam!
Am nächsten Tag tat ich das, was ich immer tue: Planlos durch die Gegend laufen! Ich ging der Küste entlang und genoss das schöne Wetter. Später traf ich mich mit Fu an einem Strand, den wir praktisch für uns alleine hatten. Immer gut, Leute zu kennen, welche Geheimtipps haben!
Dieser Pavillon gehört zu den Wahrzeichen Qingdaos
Wanderung entlang der Küste Qingdaos
Am Abend dann wieder das Selbe: Plastiksack-Bier, tonnenweise Seafood und Musikhören.
Am nächsten Tag verabschiedete ich mich von Fu und ging zum Bahnhof, um eine Fahrkarte nach Suzhou zu kaufen. 3 Stunden später sass ich im Bullet-Train nach ebenda!