Mit dem Bus ging es dann am nächsten Tag nach Hiroshima – Die Stadt, auf die ich mich wegen der unglaublichen Geschichte am meisten gefreut hatte.
Nach 6.5 Stunden in einem recht komfortablem Bus kam ich gegen Abend in Hiroshima an. Mit dem etwas ruckeligen Tram fuhr ich dann zu meinem Hostel. Dort habe ich zuerst eine Dusche genommen, und dann mich beim hauseigenen Bier-Automaten ( 🙂 ) bedient. Im Aufenthaltsraum habe ich auch noch zwei junge Schweizer Eltern kennengelernt, welche mit ihren zwei Kindern in ihrem Herbsturlaub durch Japan reisten. Nach ein paar Bieren ging ich ins Bett.
Am nächsten Tagen regnete es in Strömen. Ich machte mich gegen Mittag auf zum Peace Park: Ein Park mit einem Museum, welcher den schrecklichen Ereignissen vom 6. August 1945 gedenken.
Das Museum fand ich ziemlich heftig: Lebensgrosse Puppen von Menschen, welchen Körperteile fehlen und die Haut abgerissen ist. Dazu originale, total zerfetzte Kleidungsstücke, geschmolzene Glasflaschen und deformierte Taschenuhren. Zudem jede Menge Informationen zu Radioaktivität und dessen Auswirkungen auf den menschlichen Körper. Alles sehr interessant – Aber es drückte doch recht auf die Stimmung! Auch faszinierend: Mehrere Schulklassen schauten sich die Ausstellung an, die Kinder teilweise nicht mal 10 Jahre alt… Ich glaube nicht, dass ich als Lehrer in der Schweiz eine solch „Ü 18“-Ausstellung mit der Klasse besuchen dürfte.
Danach schlenderte ich im strömenden Regen durch den Peace Park und schaute mir die verschiedenen Denkmäler an. Danach gings zum A-Bomb Dome: 140 Meter entfernt von dieser Kirche explodierte „Little Boy“. Sehr, sehr eindrücklich an diesem Ort zu sein.
Atomic Bomb Dome
Danach wanderte ich noch einwenig umher, ging zur Burg Hiroshima, kehrte aber dann ins Hostel zurück, da ich völlig durchnässt war. Am Abend wieder Bier aus dem Automaten und Quatschen.
Burg Hiroshima
Der nächste Ausflug führte mich nach Miyajima, eines der klassischen Postkartenmotive Japans. Zuerst 50 Minuten mit dem Tram, danach 15 Minuten mit der Fähre – Dann steht man auf Itsukushima, der Insel, welche oftmals nur Schrein-Insel (Miyajima) genannt wird.
Nach der obligatorischen Fotosession mit dem „schwimmenden“ Torii, nahm ich die Gondelbahn auf den Mt. Misen. Dort wanderte ich bis auf den Gipfel: Spektakuläre Aussicht! Ausserdem wimmelt es auf der Insel von wilden Rehen.
Das schwimmende Torii
Blick über den Schrein in Richtung Mt. MisenDie Aussicht vom Mt. Misen
Danach gings in ein Restaurant, lokale Spezialität „Aal“ probieren gehen: Schmeckt gut, aber nichts besonders speziell (Fisch…).
Am Abend ging ich dann mit ein paar Kollegen aus dem Hostel noch ordentlich Futtern: Okonomiyaki, Jakobsmuscheln, Oktopus, Schweinebacke, Hühnerhaut und so weiter…