Schon wieder? Ja, schon wieder! Am 26. März stieg ich in die Air China Maschine, welche mich nach Peking flog. Der Flug war ruhig und das Essen gar nicht so schlecht (keineswegs so schlecht wie damals auf dem Flug in die Mongolei).
Wir landeten pünktlich um 5 Uhr morgens am nächsten Tag in Peking, wo ich den ultimativen Immigrations-Armageddon vorfand: Tausende von Leuten standen an, um sich den Pass stempeln zu lassen. Das wäre ja alles nicht so ein Problem gewesen, wenn ich nicht in eineinhalb Stunden schon im nächsten Flieger hätte sitzen müssen. Arrival Cards, welche man zur Einreise ausfüllen muss, gab es auch keine mehr. Ich habe mir dann, ein wenig frech, eine „organisiert“…
Danach habe ich jemanden vom Personal gefragt, ob ich mir irgendwie vordrängen könne, da ich ja auf den nächsten Flug müsse. Sie schaute meinen Boardingpass an und machte grosse Augen. Sie sagte, ich soll mich bei einem Schalter anstellen, wo „Chinese Citizens“ obendran stand… Ich sah schon kommen, dass das dort nicht nicht klappen würde….und welch Wunder, es klappte natürlich nicht. Die Angestellte zeigte auf die Ausländer-Schlange, ich auf meinen Boardingpass. Wieder grosse Augen, dann zeigte sie auf die „Special Lane“. Dort konnte ich dann endlich meinen Pass stempeln lassen und erwischte gerade noch meinen Anschluss: Last and Final Call.
Nach 3.5 Stunden Flug, bei welchem ich eine Sitzreihe für mich alleine hatte – die einzigen freien Plätze im ganzen Flugzeug – kam ich morgens um 10:30 in Kunming an. Dann die nächste Überraschung, die aber eigentlich gar nicht so überraschend war: Mein Gepäck war immer noch in Peking…
Nach gut einer Stunde kam ich gegen Mittag im Hotel an, gerade noch bevor es begann zu regnen und hageln. Also verbrachte ich den Nachmittag mit einem ausgiebigen Power-Nap und wartete auf meinen Rucksack, welcher am Abend um zehn eintraf.
Zwischen dem Eintreffen meines Gepäcks und meinem Power-Nap ereignete sich schon die nächste Panne: Als ich online ein Bahnbillet reservieren wollte, wurde meine Kreditkarte gesperrt. SMS von der Bank: Bitte anrufen. Darauf hatte ich dann gerade keine Lust. Fortsetzung folgt…
Am nächsten Morgen checkte ich aus und begab mich zum Bahnhof Kunming. Dort hatte ich nun die Aufgabe, ein Ticket zu kaufen, da die Reservation ja am Vorabend nicht geklappt hat. Riesen Ghetto und eine Stunde anstehen, aber mit Erfolg: Mein Chinesisch bescherte mir eine Fahrkarte nach Jianshui im Süden von Yunnan.
Nach dreieinhalb Stunden Bahnfahrt kam ich in Jianshui an. Die Fahrt war kurzweilig wie immer, wenn man das günstigste Ticket kauft: Jede Menge interessierte Chinesen.
Im Hostel angekommen nahm ich erst einmal eine erfrischende Dusche, bevor ich mich um mein Kreditkartenproblem kümmerte: Anscheinend hat jemand meine Kreditkartendaten geklaut, weshalb die Karte ersetzt werden müsse. Ok…
Am nächsten Tag lief ich zur Shuang Long – Brücke. Weiter als ich gedacht hatte, da sie vollkommen ausserhalb der Stadt liegt, aber es war trotzdem schön.
Danach gings wieder zurück in die Stadt, wo ich den Konfuziustempel besuchte. Anscheinend einer der grössten und am besten bewahrten Tempel dieser Art in ganz China. Der Eintritt kostete 60 Yuan, aber es war sehr schön und ich hatte den Tempel fast für mich alleine. Allgemein habe ich in Jianshui kaum andere Reisende gesehen.
Vom Tempelgebäude selber habe ich keine Fotos gemacht, sondern habe dort ein paar Minuten einfach still dagesessen: Eine kleine, stille Oase inmitten einer lauten und staubigen chinesischen Stadt.