Über das Wochenende in Hualien

Nach einer 3 stündigen Zugfahrt erreichten wir Hualien (花蓮) an der taiwanesischen Ostküste. Auch hier war es sehr heiss!

Vivis Freundin „Judy“, die im richtigien Leben eigentlich Ying Zhen heisst, wartete auch schon am Bahnhof. Da gerade Wochenende war, hatte sie Zeit, uns das Städchen zu zeigen.
Nachdem sie uns in unser Hotel gefahren hat, gingen wir zu Fuss durch das Städchen, um uns etwas Essbares zu besorgen. Ich liebe die taiwanesische Küche! Unterwegs musste ich mir noch 2 neue Paare kurze Hosen kaufen, da meine schon total durchgeschwitzt waren. Dann gab es wieder einmal eine reichliche Auswahl an Dumplings, frittierten Süsskartoffeln, Gua Bao (taiwanesischer „Burger“), Eiscreme, Sarg-Brot (ein dickes, frittiertes Toastbrot gefüllt mit diversen Zutaten) und so weiter… Vollgestopft kehrten wir ins Hotel zurück.

Am nächsten Tag wurden wir um acht Uhr abgeholt, um in die berühmte Taroko-Schlucht zu gehen. Zuerst gab es Frühstück: Soyamilch, frittiertes Brot und diverse Dumplings. Dann fuhren wir etwa eine Stunde in die Berge. Zu Fuss ging es ewig durch einen Autotunnel, bevor wir etwa eine weitere Stunde durch das wunderschöne Tal wanderten. Es erinnerte mich ans Verzascatal im Tessin.
Danach gingen wir in eine Trockenfisch-Fabrik, bevor wir in den Hafen gingen, um Mondfisch zu essen – Eine Spezialität, die es so nur in Taiwan gibt. Konsistenz: Gummi! Trotzdem lecker 😉  Danach noch ein Hühnerschnitzel, bevor wir ins Bett gingen. Ich habe keine Ahnung, wie Judy so viel essen kann, und so gertenschlank sein kann!!
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Eingang zum Taroko Nationalpark
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Taroko Schlucht
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Der Fischerhafen

Am nächsten Tag wurden wir von Judys Mutter und deren Mann abgeholt. Zuerst fuhren wir in die Taiwan-Bier-Brauerei. Ein Pitcher Bier um 9 Uhr morgens auf den nüchteren Magen – Wieso nicht? Danach mit Goldflocken-Whiskey runterspülen, auch OK!
Danach stiegen wir wieder ins Auto, um etwa 3 Stunden an einen Ort zu fahren, der sich 小瑞士 nennt: Kleine Schweiz! Die Taiwaner waren natürlich sehr stolz, mir diesen Ort zu zeigen, um meine Meinung dazu zu hören. Und man staunt: Tatsächlich erinnern die Hügel inmitten der Berge an die Schweiz. Die Hügel sind voller gelbroter Taglilien. Wunderschön. Überraschend ist auch, dass wir die Blumen frittiert essen – Und es recht gut schmeckt.
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Die Blumenwiese in der „kleinen Schweiz“

Auf der Rückweg hielten wir in einem kleinen Fischerdorf, wo uns die Frau eines Fischers den täglichen Fang zubereitete.
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Back in Taiwan

Um 5.15h läutete mich der Wecker in das Abenteuer: Rucksack schnappen, Eltern verabschieden und in den Zug nach Zürich. Der erste Flug führte mich nach Paris. Dort musste ich fast 6 Stunden warten, um den zweiten Flug nach Hanoi anzutreten. Leider habe ich für alle Flüge einen Fensterplatz zugeweisen bekommen – Ich mag Gangplätze lieber, da ich so während des Fluges ungehindert aufstehen kann.

Jedenfalls war ich die nächsten 11.5h in einer Boeing 777 mit eher mässiger Vepflegung und Unterhaltung eingepfercht, landete aber sicher in Hanoi. Dort wurde ich von einem Mann mit einem Schild empfangen, da ich durch die Verspätung von Flug 2 meinen Anschluss nach Taipei verpasst hatte. Vietnam Airlines hat mir ein Hotel in der Stadt gebucht, so dass ich die gut 7 Stunden dort warten konnte: Da ich aber kein Visum hatte, gestaltete sich die Einreise nach Vietnam relativ kompliziert. Ich musste meinen Pass abgeben, welchen ich dann mit meinem Boarding-Pass wieder abholen durfte.
Als ich nach einer erholenden Dusche, der geplünderten Minibar (ha!) und einer vietnamesischen Nudelsuppe wieder am Flughafen ankam – Hanoi hat übrigens ein brandneues Terminal, viel schöner als beim letzten Mal – musste ich dem Immigrationsbeamten klar machen, dass mein Pass irgendwo am Flughafen ist, ich aber nicht genau weiss, an wen ich mich wenden soll. Ich sah mich schon in einer Deportationszelle, als dann der Pass schlussendlich noch auftauchte!
Nach diesem letzten Flug erreichte ich nach über 36 Stunden mein erstes Ziel: Taiwan. Meine Kollegin Vivi wartete auch schon mit einem Schild am Flughafen.
In der Stadt angekommen fiel ich auch schon todmüde ins Bett.
Am nächsten Tag gingen wir nach Shenkeng, was bekannt für den Stink-Tofu ist. Es ist wirklich besser als es tönt (und riecht..!). Shenkeng hat eine hübsche Strasse (Old Street), wo zahlreiche Essbuden auf einem warten. Wir schlendern umher und essen Stink-Tofu mit Reis und ein Nudelgericht. Aaah…Das taiwanesische Essen <3
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Shenkeng Old Street
image-2015-09-032Idyllische Lange von Shenkeng
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 Mittagessen
Nachher gehen wieder zurück ins Hotel und erholen uns ein Bisschen, da ich recht verpeilt vom Jetlag bin. Am Abend gehen Vivi, ihr Bruder und dessen Freundin, Vivis beste Freundin Jenny und ich mein Leibgericht essen… 小籠包!
Heute gingen wir nach Shifen, welches wir nach etwa 1.5h Busfahrt erreichten. Zuerst kauften wir Nudeln und Reis an Fleischsauce und liefen dann in brütender Hitze zum Wasserfall! Nach dem kurzen Marsch vom Wasserfall zurück zum Bus bin ich richtig fertig von den 1000% Luftfeuchtigkeit, und muss mich zuerst mal erholen, bevor wir wieder in den Bus zurück steigen.
image-2015-09-033Wasserfall von oben
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DSC02143.JPGWasserfall bei Shifen

Taiwan: Kaohsiung… Letzte Tage

Nachdem wir den Zug nach Kaohsiung genommen hatten, mussten wir uns wieder ein Mal auf die Suche nach unserer Bleibe machen. Trotz Vivis Chinesisch und meinen Kartenlesekünsten hatten wir keine Ahnung, wo wir hinmussten. Glücklicherweise holte uns unsere Gastgeberin ab. Das Bed&Breakfast war sehr schön und herzig eingerichtet: Plüschtiere und personifizierte Kärtchen – Das gefällt!
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, trafen wir eine Kollegin von Vivi, um einen Strand zu suchen. Nach einer Metrofahrt, einer Fähre und ein paar Schritten fanden wir einen wunderschönen Strand vor, an welchen wir die Abendstimmung genossen! Nach dem Sonnenuntergang gingen wir frischen Seafood essen! Sehr lecker, frisch und günstig!
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Am nächsten Tag gingen wir auf eine sogenannte Duck Tour: Ein Bus, der gleichzeitig auch ein Schiff ist. Auch wenn ich kein Wort von den Erklärungen verstanden habe, war es ein aussergewöhnliches Erlebnis! So tuckert man durch die Stadt, und plötzlich ist man in Wasser und macht eine Rundfahrt. Nach der Tour gingen wir einen Happen essen und gingen nachher dem Ufer entlang! Dort fanden wir die Drachen und Tiger Pagoden: Die Sage besagt, dass man in den Drachen gehen muss und den Tiger verlassen soll: Bringt angeblich Glück!DSC00739DSC00743

Am nächsten Tag wollten wir zu einem Wasserfall auf dem Land gehen, aber da schon wieder ein Taifun angekündigt war, bleiben wir in der Stadt. So assen wir den ganzen Nachmittag und trafen eine Freundin von Vivi, mit der wir auf einen Nachtmarkt gingen. Dort gabs wieder ein paar taiwanesische Köstlichkeiten: Hühnerarsch, Hühnerherzen und Schweinedarm.
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Ein Hühnerarsch gefällig?
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…oder doch lieber Hühnerherzen? (Das T-Shirt war übrigens ein Geschenk Smiley mit herausgestreckter Zunge)

Am nächsten Tag traten wir eine 5 Stündige Zugfahrt zurück in die Hauptstadt an. Wir kamen am Abend an und gingen noch einmal ins Din Tai Fung schick aus! Dann kehrten wir auch schon wieder in das Hostel zurück. Am nächsten Morgen standen wir früh auf, und machten uns mittels High Speed Rail in Richtung Flughafen. Der Abschied fiel uns beiden schwer…Wir haben uns in den zwei Wochen sehr ins Herz geschlossen…

Fazit Taiwan:
Nette Leute, super Essen, wunderschöne Sehenswürdigkeiten! Ich denke, dass es nicht meine letzte Reise in diesem Land war!

Obwohl Abschied nehmen nicht leicht war, freue ich mich auf ein neues Abenteuer in Korea!

Taiwan: Taichung, Lugang und Anping

Nach einer Nacht im Dorm, das ich mit einem japanischem Musiker teilte, ging es am Morgen  nach Lugang, einer historischen Stadt in der Nähe von Taichung. Glücklicherweise ist Vivis Mitbewohnerinan der Uni, Jenny,  aus dieser Stadt, so dass sie uns herumführen konnte. Wir sind zuerst durch die Altstadt geschlendert, wo wir frische Meeresfrüchte und Austern gegessen haben. Ausserdem haben wir ein paar Tempel besucht. Vivi hat mir erklärt, wie ein Buddhist betet, inklusive Räucherstäbchen und Feueropfer – Spannend. Nachher nahmen wir einen Bus, der uns zu einer grossen Buddhastatue bringen sollte. Da Buddhas anscheinend immer auf einem hohen Punkt gelegen sind, mussten wir zuerst wieder ein “paar” Stufen besteigen, bevor wir eine super Aussicht geniessen konnten!
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Impressionen aus Lugang

Wir schauten uns vom Buddha aus den Sonnenuntergang an und gingen danach nach Taichung zurück, wo wir noch durch einen Park schlenderten. Anschliessend begleitete ich Vivi auf den Bus und kehrte ins Hostel zurück!
Am nächsten Tag trafen wir uns, um in ein “all you can eat” Restaurant zu gehen. Fondue chinoise à discretion! Dort verbrachten wir eigentlich den ganzen Nachmittag mit Essen Smiley Fondue chinoise in China bedeutet aber, dass man von Entenfüssen bis Ziegenfleisch alles in den Topf wirft… Lecker!DSC00649
Danach sollten wir noch die Tante von Vivi besuchen, wo wir gerade wieder mit Essen vollgestopft wurden. Somit haben wir den ganzen Tag mit Essen verbracht. Am Abend wurde Taiwan vom Typhoon Soulik überrannt, einer der stärksten aller Zeiten. Windböen bis 185 km/h und Regen, so wie ich es noch nie vorher erlebt habe! Sehr eindrücklich und ein bisschen beängstigend.
Am nächsten Morgen stürmte es immer noch. Wir waren mit Vivis Familie zum Essen verabredet. Geschwister, Mutter, Cousinen, Tante und Onkel. Es war spannend, obwohl ich die meiste Zeit nur genickt und gelächelt habe, da ausser Vivi niemand Englisch gesprochen hat. Alle waren aber von meinen Chinesisch-Künsten beeindruckt Smiley Danach stand eine 3 stündige Busfahrt angesagt, was mich ein bisschen beunruhigt hat, da an diesem Datum (13. Juli) vor einem Jahr mein Unfall in Vietnam war. Die Fahrt verlief aber ohne Zwischenfälle, und wir trafen müde im Hostel in Tainan ein. Wir gingen noch in eine Bar und fielen danach erschöpft ins Bett.
Am nächsten Morgen gingen wir nach Anping, ein altes Stadtviertel von Tainan. Dort schauten wir uns einen Tempel, ein niederländisches Fort und das “Baumhaus” an. Unglaublich, wie viele Kilometer ich auf dieser Reise zurücklege (in Badelatschen, wohlgemerkt Smiley mit herausgestreckter Zunge)!
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Impressionen aus Anping: Fort, Tempel und Baumhaus

Jetzt sind wir wieder im Hostel. Morgen stehen wir früh auf, um noch ein paar Tempel zu besichtigen, bevor wir nach Kaohsiung aufbrechen…Die letzte Stadt in Taiwan, bevor ich mich in Korea in ein neues Abenteuer stürze!

Gute Nacht

Taiwan: Jiufen, heisse Quellen und Taichung

Am Montag gingen Vivi und ich zu einem Mausoleum. Es war wunderschön und die Geschichte interessant. Da hier alles in Chinesisch läuft, verstehe ich meistens Bahnhof und kann mich nicht an die Namen erinnern. Beim Mausoleum sahen wir uns den Sonnenuntergang an. Danach gingen wir zum berühmten Taipei 101, dem höchsten Bürogebäude der Welt. Dort hatte ich wohl das beste Essen, das ich jemals probiert habe: Xiaolongbao (kleine Dumplings) im Restaurant Din Tai Fung, das schon mehrere Auszeichnungen bekommen hat, darunter auch einen Michelin Stern! Leider konnten wir nicht auf den Turm rauf, da wir etwas spät dran waren…DSC00491
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Das Mausoleum mit Sonnenuntergang
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Der Taipei 101 bei Nacht!

Am Dienstag gingen wir nach Jiufen, nördlich von Taipei in den Bergen gelegen! Ein Freund von Vivi – er nennt sich Stone – hat uns begleitet, da er früher dort gewohnt hat. Es war eine lange Anfahrt, zuerst mit der Metro, dann mit dem Bus! Im Bus haben wir noch eine koreanische Touristin kennengelernt, die mich in Korea zu sich einladen will! Hoffe das klappt: Es ist immer gut, Einheimische zu kennen Smiley Der Aufwand hat sich aber gelohnt. Nachdem wir eine Weile durch die alte Strasse geschlendert hatten (es gibt nur 2 Strassen dort), besuchten wir einen alten Freund von Stone. Auch dort wurden wir wieder mit der überwältigenden taiwanesischen Gastfreundschaft empfangen: Tee und gratis Postkarten! Danach gings zu einem abgelegenen Aussichtspunkt! Der Wahnsinn! Unterwegs assen wir wieder einmal ein paar Köstlichkeiten. Ich habe keine Ahnung, was die Taiwanesen in ihr Essen mischen, aber jedenfalls schmeckt es (zu 99% Smiley mit herausgestreckter Zunge ) ausgezeichnet. Zum Schluss wanderten wir noch geschätzte 300 Höhenmeter zu einem alten (durch die Besetzung japanischen) Tempel!
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Impressionen aus Jiufen

Nach Jiufen gingen wir wieder nach Taipei zurück, wo wir noch ein paar Bierchen geschnappt haben.
Am Mittwoch sollte es schon nach Taichung gehen. Bevor Vivi und ich den Bus nahmen, wollte sie mir noch unbedingt die heissen Quellen zeigen. So gingen wir noch in ein Spa, wo wir ein wenig im 43°C warmen Wasser schmorten!

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Nachher nahmen wir den Bus, mit dem wir nach 2.5 Stunden unfallfrei ( Zwinkerndes Smiley) nach Taichung, Vivis Heimatstadt, kamen. Nachdem wir nach einer halben Stunde auch endlich mein Hostel gefunden hatten, gingen wir per Roller noch auf einen Nachtmarkt. Dort gabs zur Begrüssung erst mal einen frittierten Hühnerfuss! Tönt Scheisse, ist aber gar nicht so übel!

Es ist nun 2 Uhr morgens, und in diesem Sinne: 晚安 (Gute Nacht!)