Der Tha Khek Motorrad – Loop

Morgens um 8 Uhr stieg ich in den Bus, um von Luang Prabang nach Vientiane zu gelangen. Angegeben wurde die Fahrzeit mit rund zehn Stunden. Am Ende wurden 16 daraus, da der Bus 25km vor dem Ziel kaputt ging, und die anderen Fahrgäste und ich stundenlang am Strassenrand sassen und Däumchen drehten.
So war ich erst um ca. 23:30 in Vientiane und wollte nur noch schlafen. Nur dumm, dass ich versehentlich ein „Party-Hostel“ gebucht hatte, und somit von erholsamem Schlaf keine Spur war.

Am nächsten Tag stand ich früh auf, um mein Visum für Myanmar zu beantragen. Ich mietete ein Velo und fuhr zur Botschaft. Leider wurde mein Antrag nicht angenommen, da ich die Flugtickets nicht ausgedruckt hatte. Ärgerlich! Dass ich sie auf meinem Handy zeigen konnte reichte nicht!

Auf dem Weg zurück zum Velo wurde ich dann – um meinen Tag noch abzurunden – noch von einem Strassenköter attackiert, so dass ich nach dem Mittagessen ins Spital ging, um eine Tollwut-Impfung zu holen. Personal sehr freundlich, sauber und alles zusammen nicht mal 30 Franken.
image-2016-02-07Triumphbogen in Vientiane

In Vientiane selber machte ich nicht viel, wartete aber ein paar Tage auf meine zweite Spritze. Danach ging ich per Bus weiter nach Tha Khek. Auch mit diesem hatte ich wieder Pech, da unterwegs ein Reifen platzte und ich somit wieder zu spät an meinem Ziel ankam. Ich musste in einem recht teuren Hotel schlafen, da alles günstige bereits ausgebucht war. Dafür hatte ich zwei Balkone, welche ich nicht brauchte…

Am nächsten Tag bereitete ich die anstehende Motorrad-Tour vor, und traf ich auf Sidoine, einen Franzosen, welchen ich im Norden von Laos kennen gelernt hatte. So besorgten wir uns zusammen Motorräder: Er nahm ein grosses Kawasaki-Dirtbike, ich setzte auf ein kleines Honda 110cc Motorrad. Danach besorgten wir uns Masken, Sonnencreme (welche hier ein echtes Luxusgut ist) und packten unsere Rucksäcke um, so dass wir die grossen in Tha Khek lassen konnten, und nur unser Daypack am Rücken hatten.

Am nächsten Tag brausten wir los, und nach wenigen Kilometern waren wir in einer wunderschönen Karstlandschaft. Die erste Etappe war 104km auf guter Strasse. Wir besuchten ausserdem 2 Höhlen. Da die Strasse asphaltiert und trocken war, kamen wir schon am frühen Nachmittag in unserem ersten Guesthouse an: 6 Franken für ein Bungalow. Ausserdem lernten wir dort Aoife und Julian kennen, welche uns die nächsten Tage begleiteten.
image-2016-02-07(1)Karstlandschaft in Zentrallaos

Am nächsten Morgen brausten wir wieder los. Es ging durch eine eindrücklice Landschaft! Mit der perfekten Strasse, welche erst letztes Jahr asphalitert wurde, war nach etwa 20km Schluss: Sie ist nämlich noch nicht fertig, so dass die nächsten 35 Kilometer Fahrer und Gerät alles abverlangten: Schotter, Sand und Staub. Dabei immer die Augen offen, ob sich hinter der Staubwolke ein Huhn, ein Bauarbeiter oder ein Lastwagen versteckte. Zum Glück hatten wir die Masken gekauft!!
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Versunkene Bäume im aufgestauten Fluss

Danach kam akzeptabler Asphalt (obwohl man höllisch aufpassen musste, nicht in ein Schlagloch zu geraten: Dies wäre ein sicherer Sturz, da die Schlaglöcher hier bis zu einem Meter tief sein können), und wir assen bald in einem kleinen Dorf das Mittagessen. Da es dort kein Restaurant gab, wurden wir in der Schulkantine verpflegt. Die Kinder waren sehr irritiert, und fragten sich sicher, was diese vier Westler in ihrem Dorf wollten. Was wir suchten, war eine kalte Quelle, wo wir uns abkühlen konnten.
image-2016-02-07(3)Die kalte Quelle – Sehr erfrischend!

Danach noch ein paar dutzend Kilometer, bevor wir am späten Nachmittag nach rund 160km in der Nähe vom Kong Lor Dorf in einem sehr idyllischen Guesthouse an einem Fluss unterkamen.
image-2016-02-07(4)Der Kong Lor Fluss

Am nächsten Morgen standen wir auf, und fuhren den kurzen Weg zur Kong Lor Höhle. Diese ist 7km lang, und man kann mit einem Boot durchfahren. Sehr eindrücklich, aber auch ein wenig gruselig, da es stockfinster ist, und man nur im Kegel der Stirnlampe etwas erkennen kann. Keine Ahnung, wie unser Bootsführer den Weg fand. Manchmal war der Wasserstand zu niedrig für das Boot, und wir mussten aussteigen. Am Schluss war alles nass. Nach gut eineinhalb Stunden kamen wir am anderen Ende der Höhle an. Wunderschöne und unberührte Natur!
image-2016-02-07(5)Natur nach der Kong Lor Höhle

Nach diesem Höhlen-Abenteuer schwangen wir uns wieder auf unsere Motorräder und fuhren zum selben Ort zurück, wo wir die erste Nacht verbracht hatten. Die Strasse machte echt Spass, da man viele Hügel auf und ab Kurvte. Jedoch musste man sich extrem konzentrieren: Schlaglöcher, entgegenkommende Fahrzeuge, Kinder, Hühner, Kühe und alles mögliche stellten eine ständige Gefahr dar. Wir wurden Zeugen, wie eine Kuh von einem Auto angefahren wurde. Kein schöner Anblick…

Am letzten Tag fuhren wir in eisigem Wind zurück nach Tha Khek. Eine grossartige, wunderschöne Tour!
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